Liebe Leserinnen und Leser,
das Management von Henkel blickt auf eine solide Geschäftsentwicklung im ersten Halbjahr 2024. Anscheinend erwartet der Konzern, angesichts des erwarteten konjunkturellen Rückenwinds, eine verstärkte Dynamik. Denn auch mittel- und langfristig betrachtet, traut sich Henkel nun mehr zu: Henkel hat demnach seine Prognosen eingeengt.
Kurzfristig betrachtet konnte die Henkel-Aktie nach den neuen Ergebnissen und der Prognoseanhebung zulegen, allerdings steht in den vergangenen 30 Handelstagen weiterhin ein Verlust von 3 Prozent auf dem Kurszettel. Gemeinsam blicken wir auf die Hintergründe der Prognoseanhebung sowie auf die neuen Zahlen. Ich wünsche Ihnen viel Spaß mit der heutigen Ausgabe der Aktie des Tages und bedanke mich herzlich bei Ihnen für Ihre Lesertreue.
Gestiegener Optimismus nach Zahlen!
Bereits Anfang 2022 wurden die bis zuletzt geltenden mittelfristigen und langfristigen Ziele von Henkel gesteckt. Damals war allerdings nicht bekannt, ab wann der Konzern diese Ziele erreichen will. Mit Blick auf die gute Geschäftsentwicklung konnte Henkel den zeitlichen Horizont nun eingrenzen. Innerhalb der nächsten zwei bis vier Jahre sollten die Steigerungen erreicht werden, sagte ein Sprecher.
Henkel Aktie Chart
Der CEO zeigt sich gleichermaßen zuversichtlich. Konkret peilt das Unternehmen nun eine EBIT-Marge vom Gesamterlös von rund 16 Prozent an. Der bereinigte Gewinn pro Vorzugsaktie soll im mittleren bis hohen einstelligen Prozentbereich wachsen, teilte das Unternehmen mit. Bei beiden Kennziffern werden Wechselkursschwankungen und Akquisitionen herausgerechnet. Das bereinigte Umsatzplus soll sich auf drei bis vier Prozent belaufen.
Die Hintergründe!
Der CEO will sich weiter auf die profitabelsten Marken von Henkel fokussieren und hier die Expansion vorantreiben. Mit Blick auf die jüngste Geschäftsdynamik sieht sich der CEO in seiner Strategie bestätigt, wonach man sich weiter von schwachen Märkten trennen wolle. Beispielsweise hat Henkel erst kürzlich sich vom Geschäft in Venezuela getrennt. Für das laufende Handelsjahr wurde die Prognose vom Management ebenso bestätigt. Demnach erwartet der Konzern eine bereinigte EBIT-Rendite von 13,5 bis 14,5 Prozent. Henkel peilt ein organisches Umsatzwachstum von 2,5 bis 4,5 Prozent im Jahresvergleich an.
Die Analysten melden sich auch zu Wort!
Gemeinsam blicken wir an dieser Stelle auf die neuesten Meldungen der institutionellen Analysten, um einen Eindruck von der Stimmung rund um den Konzern zu erhalten. Nach den neuesten Einblicken in das aktuelle Geschäft hat sich das US-Analysehaus Bernstein Research erneut zurückgemeldet. Nach der Bewertung von Bruno Montyne ist die Henkel-Aktie quasi fair bewertet, denn er hat seinen Zielpreis bei 80 Euro belassen. Auch die Einstufung wurde auf „Market-Perform“ bestätigt.
Der Experte verwies in seiner Studie auf die vorliegenden Branchendaten des Marktforschungsunternehmens NielsenIQ. Hier wurden die Trends beim US-Markt im Sektor von Henkel für vier Wochen bis Anfang August quantifiziert. Daraus lässt sich entnehmen, dass sich das schwache Wachstum auf dem amerikanischen Haushaltswaren- und Körperpflegemarkt nicht verbessert habe, so der Analyst in seiner Einschätzung. In einer zuvor veröffentlichten Studie hatte der Analyst noch hervorgehoben, dass der Absatzrückgang die Geschäftsentwicklung im ersten Halbjahr überrascht habe. Entsprechend hätten sich die Marktteilnehmer nicht auf den Anstieg der Gewinnmargen konzentriert, sondern auf die negativen Faktoren.
Kursziel angehoben!
Im Zuge dessen hat sich auch die DZ Bank erneut mit den weiteren Perspektiven der Henkel-Aktie beschäftigt. Der Analyst Thomas Maul ist im aktuellen Geschäftsumfeld nun deutlich optimistischer gestimmt, denn er hat seinen Zielpreis von 92 auf 94 Euro angehoben. Auch die Einstufung wurde erneut auf „Kaufen“ belassen. Aktuell zahle sich die Optimierung des Portfolios aus, hob der Analyst in seiner Studie hervor.
Zusätzlich sollte das Investorenvertrauen gestärkt werden, gerade mit Blick auf die Meldung, dass Henkel seine mittelfristigen Ziele schneller erreichen wolle. Letztendlich würde die aktuell niedrige Bewertung im historischen Vergleich eine hohe Skepsis bei den Anlegern widerspiegeln.
Schätzungen angehoben!
Auch die US-Bank JPMorgan hat eine neue Analyse zur weiteren Entwicklung der Henkel-Aktie vorgelegt. Die Expertin Celine Pannuti bleibt gleichermaßen an der Seitenlinie positioniert, denn jüngst wurde das Rating auf „Neutral“ belassen, ebenso der Zielpreis von 82 Euro. Sie hat ihre Schätzungen für das Ergebnis mit Blick auf die verbesserte Profitabilität angehoben. Allerdings sollten die allgemeinen Konjunktursorgen das Klebstoffgeschäft auch im Jahr 2025 belasten, resümiert die Expertin.
Ein Blick auf die Zielpreisdynamik!
Grundsätzlich hat sich die Ausgangslage nach den Analystenzielpreisen in den vergangenen Handelsmonaten und -jahren verbessert. Nach den Daten von Marketscreener hatte der Analystenschnitt zum ersten Handelstag 2023 noch einen mittleren Zielpreis von 66,27 Euro angezeigt. Im weiteren Verlauf hatte sich Optimismus verbreitet, wonach bis Anfang Juli 2023 bereits ein durchschnittliches Kursziel von 70 Euro angezeigt wurde. Im Anschluss hat sich die positive Tendenz weiter verstärkt, sodass am ersten Handelstag 2024 ein Zielpreis von 72,65 Euro genannt wurde.
Mit Blick auf das sich verbessernde Konjunkturumfeld hat sich die Stimmung rund um die Henkel-Aktie stetig verbessert. Aktuell erwarten die Analysten im Konsens einen Zielpreis bei der Henkel-Aktie von 83,68 Euro. Orientiert am gestrigen Schlusskurs wird also ein weiteres Gewinnpotenzial von rund 5,5 Prozent in Aussicht gestellt. Der Großteil der 19 Experten, die eine laufende Einschätzung am Markt platziert haben, bleibt weiterhin an der Seitenlinie positioniert: Derzeit sind 14 laufende „Hold“-Empfehlungen herausgegeben.
Das Fazit des Tages!
Die Henkel-Aktie hat nach den jüngsten Zahlen und der konkretisierten Prognose etwas mehr Licht ins Dunkle geworfen. Trotz kurzfristiger Rücksetzer bleibt das Unternehmen auf einem vielversprechenden Weg, seine mittelfristigen und langfristigen Ziele schneller als erwartet zu erreichen.
Das Management konzentriert sich hierbei weiterhin auf die Stärkung profitabler Marken und eine gezielte Expansion, was bei den Marktteilnehmern zunehmend auf Zustimmung stößt. Während sich einige Experten vorsichtig bis zurückhaltend äußern, überwiegt insgesamt mit Blick auf die Zielpreisdynamik der Optimismus. Henkel ist gut aufgestellt, um von einem verbesserten wirtschaftlichen Umfeld zu profitieren.
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