Liebe Leserinnen und Leser,
Hapag-Lloyd hat erst gestern die Jahreszahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr veröffentlicht. Hervorzuheben ist hierbei, dass die Dividende nach einigen Rekordjahren nun gekappt wurde. Auf der anderen Seite haben die neusten Gewinnzahlen (eigentlich) für kaum neue Überraschungen gesorgt, denn Hapag-Lloyd hatte bereits vorher die wichtigsten Eckdaten veröffentlicht. Diese wurden nun erneut bestätigt.
Allerdings gibt es anscheinend doch einen Faktor, welcher den Anlegern gefällt. Denn im heutigen Handel schießt die Hapag-Lloyd-Aktie bis 11 Uhr um 8,80 Prozent in die Höhe. Dabei hat die Reederei ähnliche Herausforderungen wie der Konkurrent Moeller-Maersk. Jedoch hat sich die Hapag-Lloyd-Aktie im Vergleich deutlich besser entwickelt, wodurch auch das Korrekturrisiko weiter steigt. Gemeinsam blicken wir in der heutigen Ausgabe der Aktie des Tages auf die Einflüsse rund um Hapag-Lloyd. Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen und bedanke mich herzlich bei Ihnen für Ihre Lesertreue.
Hapag-Lloyd rechnet mit Herausforderungen – Dividende massiv gekürzt!
Grundsätzlich blickt Hapag-Lloyd pessimistisch auf das Handelsjahr 2024, denn das Management hat bei der Veröffentlichung der neusten Ergebnisse einen weiteren Ergebnisrückgang in Aussicht gestellt. Auf der anderen Seite hat der Konzernchef nochmals hervorgehoben, dass man zufriedenstellend in das neue Jahr gestartet sei. Doch die Herausforderungen bleiben anscheinend weiterhin bestehen: „Aber das wirtschaftliche und politische Umfeld bleibt – insbesondere auch mit Blick auf die aktuelle Situation rund um das Rote Meer – volatil und herausfordernd“, fügte der Manager hinzu.
Dabei müssen sich die Aktionäre mit einer deutlich geringeren Dividendenzahlung zufriedenstellen. Für das Jahr 2023 wurde eine Ausschüttung von 9,25 Euro pro Anteilschein angekündigt. Zum Vergleich: Im Rekordjahr 2022 hatte Hapag-Lloyd hingegen noch eine Rekorddividende von 63 Euro pro Anteilschein ausgezahlt.
Hapag-Lloyd-Aktie im Analystenfokus – alles im Lot?
Nachdem Hapag-Lloyd die endgültigen Jahreszahlen präsentiert hat, richtet sich der Fokus auf die Kommentare der institutionellen Anleger. Denn diese haben sich erneut mit den Resultaten der Reederei beschäftigt. An dieser Stelle blicken wir auf die neusten Meldungen, um einen Eindruck von der Stimmung rund um den Konzern zu erhalten. Demnach hat der Analyst Samuel Bland aus dem Hause der US-Bank JPMorgan die Einstufung auf „Underweight“ mit einem Kursziel von 70 Euro belassen.
Bland rechnet mit einem deutlichen Abwärtspotenzial bei der Hapag-Lloyd-Aktie. Währenddessen hätten die Resultate den Eckdaten entsprochen, resümiert der Experte in seiner Studie. Auch der Ausblick habe im Vergleich zur Konkurrenz für keine Überraschung gesorgt. Hierbei würde die Reederei den Großteil des Gewinns für 2024 mit Blick auf die neuen Kapazitäten vor allem am Jahresanfang erwirtschaften.
Kursziel weiterhin bei 110 Euro beibehalten!
Auch die Schweizer Großbank UBS hat nach den endgültigen Zahlen die Einstufung auf „Sell“ mit einem Zielpreis von 110 Euro belassen. Anscheinend blickt der Analyst Cristian Nedelcu etwas freundlicher in die Zukunft, rechnet aber dennoch mit einem Abwärtspotenzial. Der Experte verwies in seiner Studie auf die neusten Zahlen, wobei die wichtigsten Kennziffern in etwa den Eckdaten entsprochen hätten, so der Analyst. Währenddessen habe sich die Aktie seit dem ersten Angriff im Roten Meer deutlich besser entwickelt, verglichen mit der Performance des Konkurrenten Moller-Maersk. Aus fundamentaler Perspektive sei diese Kursbewegung nicht gedeckt, so der Analyst.
Nettoliquidität hat überrascht!
Im Zuge dessen hat die Investmentbank Goldman Sachs die Einstufung auf „Sell“ mit einem Kursziel von 100 Euro belassen. Letztendlich habe die Nettoliquidität von Hapag-Lloyd überrascht, schrieb der Experte Patrick Creuset in seiner Einschätzung. Dies sei auf das höhere Betriebskapital zurückzuführen, hieß es weiter. Dabei würde sich der Fokus der Anleger weiterführend auf den Ausblick der Reederei richten. Diese würde indes unter den bisherigen Markterwartungen liegen.
Ein neuer Analystenschnitt – sie bleiben skeptisch!
Mit Blick auf die aktuellen Kursbewegungen der Hapag-Lloyd-Aktie hat sich auch der Analystenschnitt rund um das Papier verändert. Gemeinsam blicken wir jetzt auf die neusten Daten von Marketscreener, um einen besseren Eindruck von der institutionellen Stimmung rund um den Konzern zu erhalten. Entsprechend wird die Hapag-Lloyd-Aktie derzeit von 12 Analysten der führenden Häuser gedeckt. Dabei haben sich 3 Analysten an der Seitenlinie positioniert und ein laufendes „Hold“-Rating abgegeben.
Des Weiteren raten die übrigen 9 Experten den Anlegern, dass diese sich von der Hapag-Lloyd-Aktie trennen sollen und haben somit „Sell“-Einschätzung platziert. Offenbar bleibt der Löwenanteil der Experten weiterhin skeptisch gestimmt. Dies könnte vor allem auf die angespannte Lage rund um die Krise im Roten Meer zurückzuführen sein.
Geht da noch was?
Der mittlere Zielpreis der Analysten liegt derzeit bei 103,40 Euro. Verrechnen wir dies mit dem aktuellen Kurs bei 125,20 Euro, so entsteht hier ein weiteres Abwärtspotenzial in Höhe von 17,41 Prozent. Auf der Optimisten-Seite bleibt ein Experte jedoch weiterhin überzeugt. Demnach liegt der höchste Zielpreis derzeit bei 150 Euro. Ebenso orientiert an dem, genannten Kurs ergibt sich ein weiteres Gewinnpotenzial in Höhe von 19,81 Prozent.
Das Fazit des Tages!
An dieser Stelle ist es nochmals wichtig hervorzuheben, dass Hapag-Lloyd im laufenden Jahr beim EBIT in die roten Zahlen rutschen könnte. Derweil ist kaum abzusehen, wie lange die Lage am Roten Meer angespannt bleibt. Dennoch war das Konzernergebnis mit rund 3 Milliarden Euro das drittbeste in der Konzerngeschichte. Ob dies der ausschlaggebende Punkt für die heutige Kursreaktion war, lässt sich nicht identifizieren.
Interessanterweise ist hierbei erkennbar, dass die Erwartungen aufgrund der Sondereinflüsse im Jahr 2022 massiv (!) gestiegen sind. Seit dem Hoch im Mai 2022 bei 439 Euro hat die Hapag-Lloyd-Aktie bis heute um rund 72 Prozent verbilligt. Währenddessen bleibt die aktuelle Lage weiterhin mit einigen Unsicherheiten konfrontiert, wodurch ein Einstieg anscheinend ebenso mit einem erhöhten Risiko behaftet ist – gerade mit Blick auf die Bewertungsdiskrepanz im Vergleich zu Moeller-Maersk.
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