Liebe Leserinnen und Leser,
bereits morgen, am 15. Mai, ist es so weit: Hapag-Lloyd wird das Zahlenwerk zum abgelaufenen Quartal vorstellen. Vor einer Woche hatte bereits einer der größten Konkurrenten Moeller Maersk einen Einblick in die aktuellen Ergebnisse gewährt. Mit Blick auf die Herausforderungen wurde hier eine Reduzierung der Kapazitäten von 20 Prozent vermeldet. Ähnliche Probleme werden auch bei Hapag-Lloyd erwartet.
Nichtsdestotrotz überwiegt weiterhin der Optimismus bei den Anlegern, denn in den abgelaufenen 5 Handelstagen steht ein Kursgewinn in Höhe von rund 13 Prozent auf dem Papier. Gemeinsam blicken wir in der heutigen Ausgabe der Aktie des Tages auf die aktuellen Herausforderungen kurz vor den neusten Zahlen. Ich wünsche Ihnen viel Spaß bei der heutigen Ausgabe der Aktie des Tages und bedanke mich herzlich bei Ihnen für Ihre Lesertreue.
Neue Zahlen erwartet – erste Schätzungen!
Die neusten Zahlen zum ersten Quartal werden am 15. Mai erwartet. Passend dazu lohnt sich ein Blick auf die Schätzungen der Analysten, um einen ersten Eindruck von der Erwartungshaltung zu erlangen. Auf der Umsatzseite rechnen die Analysten nach den Daten von Marketscreener im ersten Quartal 2024 mit Erlösen in Höhe von 4,128 Milliarden Euro. Zum Vergleich: Ein Jahr zuvor hatten noch 5,492 Milliarden Euro in den Büchern gestanden.
Dabei soll ein EBITDA von 629,4 Millionen Euro anfallen, nachdem ein Jahr zur noch 2,167 Milliarden Euro ausgewiesen wurden. Doch der Verfall beim letztendlichen Nettoergebnis solle deutlich größer ausfallen. Dementsprechend rechnen die Analysten mit einem Gewinn von 178 Millionen Euro, nachdem ein Jahr zuvor noch 1,85 Milliarden Euro erzielt wurden. Entsprechend sollte die darauf entfallende Nettomarge von 33,69 Prozent auf 4,31 Prozent korrigieren, so die Schätzungen.
Wie ist die Stimmung bei den Analysten?
Kurz vor den neusten Zahlen lohnt es sich ebenso ein Blick auf die neusten Analystenmeldungen zu werfen, um einen Eindruck von der Stimmung bei der Hapag-Lloyd-Aktie zu erhalten. Erst vor wenigen Stunden hat das Analysehaus Jefferies die Einstufung auf „Hold“ belassen, genauso wie das Kursziel bei 150 Euro. Der zuständige Analyst Omar Nokta hat in seiner Studie hervorgehoben, dass die Frachtraten nach einer kurzen Flaute auf den Haupthandelsrouten gestiegen seien.
Dabei würde vor allem die Umgehung des Roten Meers das Angebot weiterhin spürbar einschränken. Doch auf der anderen Seite sei das Handelsvolumen deutlich gestiegenen, so der Analyst in seiner Einschätzung. Darüber hinaus habe die Hochsaison bereits früher als üblich begonnen, merkte Nokta an. Demnach würden gerade die Verlader weiterhin um Kapazitäten rängen, wobei dadurch die Frachtraten weit in das zweite Quartal hinein gestützt werden dürften.
Kursziel gesenkt!
Zuvor hatte sich auch das Analysehaus Warburg Research erneut zurückgemeldet. Anscheinend ist der Analyst Christian Cohrs nun etwas skeptischer für die weiteren Perspektiven eingestimmt. Entsprechend ist die Einstufung auf „Sell“ belassen worden, wobei das Kursziel von 122 auf 116 Euro gesenkt wurde. Nach der Expertenmeinung hätten die Ziele für das Jahr 2023 für keine Überraschungen gesorgt. Allerdings würde er darin eine „umsichtige Fortsetzung der bestehenden Bemühungen“ erkennen, führt er in seiner Studie fort. Das gesenkte Kursziel sei unter anderem auf einen tendenziell vorsichtigen Ausblick auf das laufende Jahr zurückzuführen.
Die Frachtraten sollten gestützt werden!
Auch die Schweizer Großbank UBS hob in der neuen Einschätzung hervor, dass durch die steigenden Frachtraten die kommenden Quartale für die Container-Reedereien gestützt werden sollten. Dementsprechend wurde die Einstufung auf „Sell“ belassen, genauso wie das Kursziel bei 101 Euro.
Die Ziele von Hapag-Lloyd!
Kurz nach dem Kapitalmarkttag von Hapag-Lloyd hat sich die US-Investmentbank Goldman Sachs mit den weiteren Perspektiven beschäftigt. Der Analyst Patrick Creuset hat die Einstufung auf „Sell“ belassen und das Kursziel bei 99 Euro bestätigt. Auf der Informationsveranstaltung seien die wichtigsten Botschaften gewesen, dass Hapag-Lloyd schneller als der Markt wachsen will. Dabei soll weiterhin die Position unter den weltweit Top-5-Reedereien gehalten werden. Dies solle durch ein Investitionsprogramm mit einem Volumen von 20 bis 25 Milliarden Dollar bis zum Jahr 2023 unterstützt werden.
Das können wir daraus entnehmen!
Unterm Strich bleibt die Lage rund um Hapag-Lloyd weiterhin angespannt, gerade mit Blick auf die Konflikte im Nahen Osten. Allerdings werden gerade jene Unternehmen von der aktuellen Entwicklung unterstützt, welche in der Container-Reederei aktiv sind, also auch Hapag-Lloyd. Gleichermaßen ist das Angebot weiterhin spürbar eingeschränkt, wonach auch die Frachtraten wieder kurzfristig betrachtet gestiegen sind. Dennoch ist nach aktuellem Stand mit keinen größeren Überraschungen zurechnen, gerade mit Blick auf die Situation im Nahen-Osten. Dementsprechend blicken die Analysten zunehmend skeptischer auf die Hapag-Lloyd-Aktie.
Eine interessante Entwicklung!
Bekanntlich wurde die Hapag-Lloyd-Aktie inmitten der Corona-Pandemie nach oben getrieben. Der Konzern hat von einem gestiegenen Konsumverhalten bei den Endverbrauchern profitiert. Doch dieser Sondereffekt ist nicht mehr relevant in der Betrachtung. Dies spiegelt sich ebenso im Verlauf des mittleren Kursziels wider.
Hapag-Lloyd Aktie Chart
Nach der Datenbasis von Marketscreener hat das durchschnittliche Kursziel der Analysten am 23. Juni 2022 einen Höhepunkt bei 258,64 Euro erreicht. Doch die Marktbedingungen haben sich wie bereits angeschnitten verändert. Dementsprechend trauen die Experten der Hapag-Lloyd-Aktie nun deutlich weniger Potenzial zu. Aktuell liegt der mittlere Zielpreis der Analysten bei 106,18 Euro.
Das Fazit des Tages!
Die Lage rund um Hapag-Lloyd bleibt weiterhin angespannt. Dennoch muss man an dieser Stelle nochmals hinzufügen: Solange der Nahost-Konflikt noch nicht gelöst ist, sollten die Frachtraten auf einem hohen Niveau gestützt werden. Davon profitiert auch Hapag-Lloyd. Morgen wird sich bei der Zahlenvorlage zeigen, wie stark die Profitabilität im Jahresvergleich gelitten hat. Interessierte Anleger sollten bei der Veröffentlichung zwingend auf diese Kennziffer achten. Langfristig orientierte Anleger können das Papier weiterhin beobachten.
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