Liebe Leserinnen und Leser,
einige Anleger mag diese Meldung überrascht haben: Hapag-Lloyd hat die Prognose für das gesamte Jahr angehoben. Andererseits hatten einige Marktteilnehmer hervorgehoben, dass eine Anhebung mit Blick auf die aktuelle Lage zu erwarten war. Als Ergebnis steht im heutigen Handel bis 15 Uhr dennoch ein satter Kursgewinn in Höhe von 6,85 Prozent auf dem Kurszettel der Anleger.
Aktuell wird die Nachfrage bei Hapag-Lloyd durch Sondereinflüsse gestützt. Entsprechend bleiben auch die Frachtraten auf einem hohen Niveau. Gemeinsam blicken wir in der heutigen Ausgabe auf die Prognoseanhebung und die neuesten Meldungen rund um die Hapag-Lloyd-Aktie. Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen und bedanke mich herzlich bei Ihnen für Ihre Lesertreue.
Hapag-Lloyd hebt Jahresprognose an!
Diese Meldung kommt blendend bei den Aktionären an: Hapag-Lloyd hebt für das gesamte Jahr die Gewinnprognose an. Insgesamt blickt das Management deutlich optimistischer auf die Geschäftsentwicklung im zweiten Halbjahr. Vor allem die starke Nachfrage und die gestiegenen Frachtraten haben die positive Entwicklung bei Hapag-Lloyd befeuert.
Demnach rechnet das Management für das Jahr 2024 mit einem EBITDA zwischen 3,2 und 4,2 Milliarden Euro. Dies ist eine deutliche Steigerung zum bisherigen Maximum, denn Hapag-Lloyd hatte hier 2 bis 3 Milliarden Euro erwartet. Zum Vergleich: Im Jahr 2023 hatte Hapag-Lloyd noch 4,7 Milliarden Euro in den Büchern ausgewiesen. Hingegen war das EBITDA im ersten Halbjahr des laufenden Jahres um rund die Hälfte auf 1,8 Milliarden Euro gesenkt worden.
Wie bewerten das die Analysten?
Die neusten Meldungen in der Branche haben auch die Analysten beschäftigt. Vor allem der Konflikt am Roten Meer treibt die Hapag-Lloyd-Aktie. Gemeinsam blicken wir nun auf die aktuellen Einschätzungen, um einen umfassenden Eindruck von der Stimmung rund um den Konzern zu erhalten. Den Anfang macht für uns die Deutsche Bank Research.
Der Analyst Andy Chu bleibt weiterhin skeptisch für die weitere Entwicklung gestimmt, denn das Rating wurde erneut auf „Sell“ belassen, genauso das Kursziel bei 109 Euro. Nach der Analystenbewertung von Chu sei die Prognoseerhöhung keine Überraschung gewesen. Hierbei hat er auf die anhaltende Krise im Roten Meer verwiesen, welche positive Auswirkungen auf die Container-Schifffahrt hätte.
Hapag-Lloyd Aktie Chart
Im Zuge dessen hat sich auch das Analysehaus Warburg Research mit den weiteren Perspektiven der Hapag-Lloyd-Aktie beschäftigt. Anscheinend ist der Analyst Christian Cohrs weiterhin skeptisch gestimmt, wonach er an der Verkäufer-Seite verharrt. Demnach wurde das Rating erneut bei „Sell“ mit einem Kursziel von 116 Euro belassen.
Die aktuellen Bewertungen der Branchenunternehmen seien weiterhin vorsichtig zu betrachten, schrieb der Experte. Dies sei auch nach der veröffentlichten Prognoseerhöhung der Fall. Letztendlich hätten die neusten Eckdaten zum zweiten Quartal die Erwartungen des Analysten leicht verfehlt, wonach er sich in seiner negativen Haltung bestätigt sieht.
Schwächer als erwartet ausgefallen?
Auch die schweizerische Großbank UBS hat eine neue Einschätzung zur Hapag-Lloyd-Aktie veröffentlicht. Hier schließt sich das Bild, denn auch der zuständige Analyst Cristian Nedelcu hat das Rating erneut bei „Sell“ belassen. Darüber hinaus wurde der Zielpreis bei 106 Euro bestätigt. Das vorab gemeldete EBITDA des Hapag-Lloyd-Managements sei für die zweite Jahreshälfte schwächer als erwartet ausgefallen.
Demnach würde die Reederei derzeit von der hohen Nachfrage, kombiniert mit guten Frachtraten, profitieren, worauf die Kursanstiege zurückzuführen seien. Dennoch hob er in seiner Analyse hervor, dass die erhöhte Prognosespanne für das zweite Halbjahr ein EBITDA deutlich über seinen Schätzungen impliziere.
Wie ist das letztendlich zu bewerten?
Auf der einen Seite wird von den Analysten hervorgehoben, dass die Hapag-Lloyd-Aktie im aktuellen Marktumfeld von den stabilen Frachtraten und der hohen Nachfrage profitiert. Allerdings wird hierbei hervorgehoben, dass sich diese Einflüsse bei einer Einigung im Nahost-Konflikt zurückentwickeln sollten. Wie lange also gerade die Frachtraten die fundamentalen Dynamiken unterstützen werden, hängt vor allem an der Entwicklung im Roten Meer ab.
Anscheinend wurde die Prognoseerhöhung auf der anderen Seite bereits von den Experten erwartet, wonach auch keine Kurszielanhebung vollzogen wurde. Die Herausforderungen rund um die Reederei bleiben weiterhin bestehen. Faktisch lässt sich jedoch identifizieren, dass sich das durchschnittliche Kursziel der Analysten mittlerweile von einem Zwischentief gelöst hat.
Vom Tiefpunkt gelöst!
Die Analysten rund um die Hapag-Lloyd-Aktie sind nun zunehmend positiver für die weitere Entwicklung gestimmt. Eigentlich hatte die Skepsis bei den Analysten überwogen. Hier ein spannender Vergleich nach den Daten von Marketscreener: Ende Juni 2022 hatten die Analysten im Konsens noch einen Zielpreis von 258 Euro in Aussicht gestellt. Im Anschluss hat jedoch die Skepsis nach den Sondereinflüssen der Corona-Pandemie überwogen, wonach ein Jahr später noch ein Kursziel von 156 Euro in Aussicht gestellt wurde.
Doch auch dieses Kursziel wurde weiter gesenkt, wonach von Dezember 2023 bis Mai 2024 der Zielpreis sich in einem Korridor zwischen 98 und 101 Euro bewegt hatte. Nun hat sich das durchschnittliche Kursziel jedoch von diesem Zwischentief gelöst, wonach aktuell ein Kursziel von 124 Euro angezeigt wird. Von 11 laufenden Analystenschätzungen wird jedoch zum aktuellen Zeitpunkt kein „Buy“-Rating für die Hapag-Lloyd-Aktie abgegeben.
Das Fazit des Tages!
Die Hapag-Lloyd-Aktie hat dank einer Prognoseanhebung kräftig zugelegt. Trotz der erfreulichen Kursentwicklung bleibt die Bewertung der Aktie durch die Analysten verhalten. Dies liegt an den Unsicherheiten im Nahost-Konflikt und der Frage, wie lange die hohen Frachtraten die Gewinne stützen können. Die erhöhte Prognose wurde weitgehend erwartet, weshalb die Kursziele unverändert blieben. Dennoch zeigt sich eine positive Tendenz im Durchschnitt der Analystenziele. Die langfristigen Herausforderungen bestehen, aber die kurzfristige Performance und die Markterwartungen geben der Hapag-Lloyd-Aktie derzeit Rückenwind.
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