Aktie des Tages: Die chinesische E-Commerce-Waffe Alibaba

Liebe Leser,

in diesen Tagen purzeln zahlreiche chinesische Unternehmen nach unten, a die Regierung in China nun die Aktivitäten der großen Aktiengesellschaften rigoros einzudämmen versucht. Die allgemeine Missstimmung hat auch Alibaba getroffen. Dieses Unternehmen jedoch hat enormes Potenzial – es ist über einen längeren Zeitraum betrachtet an sich unangreifbar.

Daher ist der Wert die Aktie des Tages – auch wenn es zunächst um 3 % abwärts ging.

Alibaba: Stark aufgestellt

Das Unternehmen gilt als eines der größten Unternehmen unter den E-Commerce-Anbietern in China. Unter anderem können etwa deutsche Händler oder Konsumenten zahlreiche Produkte über die Plattform AliExpress kaufen – sehr viel kostengünstiger als in Deutschland. Alibaba hat sich mittlerweile auch in der Cloud-Technologie einen Namen gemacht.

Nachdem auch die digital-pay-Technologie vorangetrieben wird, darf Alibaba wohl als eines der zukunftsträchtigsten Unternehmen im weltweiten E-Commerce gelten. Grundsätzlich sind die Aussichten im Kern genauso gut wie bei den US-amerikanischen Pendants.

Problematisch ist derzeit einzig das Eingreifen der Regierung in China. Die staatliche Regulierung etwa bei der Nutzung der Daten ist deutlich rigoroser als in den USA oder auch in der EU. Auf der anderen Seite gilt zudem an den großen Märkten der westlichen Welt, vor allem in den USA, ein regulatorischer und auch ein massiver politischer Widerstand.

Die Vorzeichen für einen unmittelbaren Ausbruch nach oben sind möglicherweise nicht besonders gut. Dennoch ist der Titel nicht nur hinsichtlich des Geschäftsmodells interessant, sondern auch bezogen auf seine wirtschaftliche Bewertung.

Das Wachstum ist sichergestellt

Nach allen vorliegenden Schätzungen wächst das Unternehmen auch in den kommenden Jahren weiterhin. Dabei soll der Umsatz im Jahr 2024 bei etwa 122 Milliarden Euro liegen. Im Jahr 2024 dann wächst der Umsatz sogar auf 146 Milliarden Euro – wenn die Schätzungen der Analysten und Experten hier zutreffen werden.

Damit wird auch das Ebitda in den Jahren 2024 und 2024 mit hoher Sicherheit wieder wachsen. 26 Millionen Euro werden für 2024 erwartet, fast 33 Millionen Euro für das Jahr 2024.

Die jährliche Wachstumsrate taxiert etwa Bloomberg bei 11,5 %.

Auch die Rentabilität ist interessant. Das Unternehmen wird in den kommenden Jahren eine Eigenkapitalrentabilität in Höhe von etwa 14 % aufweisen. Die Gesamtkapitalrentabilität, also inklusive des Fremdkapitals, wird sich den Schätzungen zufolge bei 7,6 % bzw. 8,3 % einpendeln. Diese Werte sind angesichts steigender Umsätze insgesamt erfreulich.

Die Nettomarge für das Jahr 2024 liegt der aktuellen Erwartung nach bei 18,4 % und im Jahr 2024 bei 18,7 %. Insofern sind die Aussichten auch bezogen auf die wirtschaftlichen Kennzahlen relativ interessant. Möglicherweise ist das Unternehmen das bessere Amazon.

Wird der Wert unterschätzt?

Dennoch ist die Kursentwicklung nicht nur in den vergangenen Tagen relativ ernüchternd. Auch bezogen auf 12 Monate sind die Notierungen mit dem Minus in Höhe von -16 % alles andere als konkurrenzfähig.

Zum Allzeithoch von 269 Euro vom 11. Februar fehlen aktuell etwa 34 %. Dies ist auf der einen Seite enttäuschend. Auf der anderen Seite deutet sich damit ein deutliches Potenzial an, wenn die Stimmung  wieder kippt.

Wirtschaftlich scheint die Bewertung günstiger als bei Amazon zu sein – bei ähnlichen Geschäftsmodellen. Der Trend jedoch zeigt in allen zeitlichen Dimensionen nach unten. Dies lässt sich am gleitenden Durchschnittskurs der vergangenen 20 Tage, der zurückliegenden 50 Tage, der jüngsten 100 Tage und auch am GD200 illustrieren. Die Aktie notiert immerhin 14 % unter dem GD200 bei 206,64 Euro. Dies gilt als klares Signal für einen langfristigen Abwärtstrend. Dennoch sollten Investoren beachten, dass der Trend auch formal nach oben drehen würde, wenn die Notierungen wieder auf etwa 190 Euro klettern.

Wer vorher investiert, würde hier auf einen Turnaround wetten (müssen), der allerdings auch wirtschaftlich unterfüttert wäre.

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