Liebe Leserinnen und Leser,
die DHL Group hat einen Gewinnrückgang im zweiten Quartal vermeldet. Vor allem die operative Ertragskraft hat im aktuellen Marktumfeld zuletzt gelitten, weswegen einige Anleger die Reißleine gezogen haben. Alleine im Freitags-Handel steht ein Abschlag in Höhe von 4,11 Prozent auf dem Kurszettel.
Doch die DHL Group-Aktie steht bereits seit Jahresbeginn unter Druck: Hier blicken die Anleger auf einen Abschlag von 17,46 Prozent. Gemeinsam analysieren wir in der heutigen Ausgabe der Aktie des Tages den Gewinnrückgang bei der DHL Group sowie die neuen Chancen. Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen und bedanke mich herzlich bei Ihnen für Ihre Lesertreue!
DHL Group unter Druck: Gewinnrückgang vermeldet!
Bei der Veröffentlichung der neuesten Zahlen hat das Management vor allem die lahmende Weltwirtschaft für den Gewinnrückgang verantwortlich gemacht. Allgemein betrachtet sei eine breitflächige Belebung des weltweiten Handels bisher ausgeblieben, berichtet die DHL Group. Doch unterm Strich hat das Management hervorgehoben, dass man trotz der kurzfristigen Schwäche weiterhin gut positioniert sei, um bei einer konjunkturellen Verbesserung zu profitieren.
Jahresprognose erneut bestätigt!
Entsprechend wurde die Prognose für das laufende Jahr erneut bestätigt. Einen Kursrutsch konnte das jedoch nicht verhindern, wie bereits in den einleitenden Worten angeschnitten. Vielmehr haben sich die Investoren auf die Ankündigung konzentriert, dass auch im dritten Geschäftsquartal mit keiner deutlichen operativen Ergebnisverbesserung zu rechnen ist.
Das Ziel für das Geschäftsjahr 2024 liegt jedoch weiterhin darin, einen operativen Gewinn von mindestens 6 Milliarden Euro zu erwirtschaften, doch dafür braucht es weiteren konjunkturellen Rückenwind. Am unteren Ende der Ergebnisspanne erwartet die DHL Group einen Rückgang von rund 5 Prozent im Jahresvergleich.
Analyst senkt nach Zahlen sein Kursziel!
Mit Blick auf die neuesten Zahlen der DHL Group haben sich auch die führenden Analysten erneut mit der aktualisierten Schätzung beschäftigt. An dieser Stelle blicken wir nun gemeinsam auf die aktuellen Meldungen der institutionellen Häuser, um einen umfassenden Eindruck von der Stimmung nach den schwachen Tendenzen bei der DHL Group zu erhalten. Denn anscheinend hat sich der Investmentansatz nach der Bewertung des Analysten Marco Limite aus dem Hause der britischen Investmentbank Barclays entsprechend verändert.
Er hat sein Kursziel leicht von 45 auf 44 Euro gesenkt, wobei das Rating jedoch auf „Overweight“ belassen wurde. Der Analyst hob in seiner Einschätzung hervor, dass er seine Schätzung für das Ebit im laufenden Jahr leicht reduziert hat, woraus auch das gesenkte Kursziel resultiere. Dennoch bleibt der Experte mittelfristig betrachtet weiterhin positiv gestimmt, orientiert an der Bestätigung der Einstufung. Positiv hob er in einer weiteren Studie hervor, dass die Ergebnisse der DHL Group etwas besser als erwartet ausgefallen seien.
Deutsche Post Aktie Chart
Im Zuge dessen hat sich auch die DZ Bank erneut zurückgemeldet. Der zuständige Experte Dirk Schlamp bewertet die neuesten Ergebnisse ebenso tendenziell positiv, denn nach seiner Bewertung sei der operative Ergebnisrückgang etwas geringer als zuvor erwartet ausgefallen. Entsprechend habe das zweite Quartal keine großen Überraschungen mit sich gebracht, hieß es in der Studie. Das Kursziel wurde unverändert bei 47 Euro belassen, genauso das Rating auf „Kaufen“.
Erwartungen übertroffen!
Im Zuge dessen hat sich auch das US-Analysehaus Bernstein Research mit den weiteren Perspektiven beschäftigt. Der Analyst Alexander Irving hat in seiner Studie ebenso im positiven Sinne hervorgehoben, dass das Ebit der DHL Group zuletzt die Erwartungen übertroffen habe. Unterm Strich sei das zweite Jahresviertel ein gutes Quartal gewesen, resümiert der Experte. Auch Irving bleibt mit seinem „Outperform“-Rating weiterhin auf der Käufer-Seite positioniert. Der Zielpreis wurde unverändert bei 45 Euro belassen.
Er bleibt an der Seitenlinie!
Im Vergleich zu den bereits beleuchteten Einschätzungen der institutionellen Häuser ist die Deutsche Bank Research etwas skeptischer gestimmt. Demnach hat der Experte Andy Chu sein Rating auf „Hold“ bestätigt, genauso das Kursziel bei 43 Euro. Chu erachtet die Jahresziele der DHL Group als realistisch, allerdings rechnet er tendenziell mit dem unteren Ende der herausgegebenen Spanne.
Was können wir daraus entnehmen!
Die Analysten erkennen im Konsens zwar einige Schwächen bei den neuesten Zahlen der DHL Group, vor allem beim operativen Ergebnis. Erkennbar ist hierbei auch, dass die Experten tendenziell das untere Ende der herausgegebenen Jahreszielspanne erwarten. Grundsätzlich ist hierbei nach deren Bewertung mit keinen großen Sprüngen mehr zu rechnen. Demnach wird im zweiten Halbjahr tendenziell zwar trotz der allgemeinen Schwäche mit einer robusten Dynamik gerechnet, doch andererseits sollten diese Erwartungen nun eingepreist sein.
Eine negative Dynamik!
Bei einem Blick über den Tellerrand ist erkennbar, dass die Zielpreisdynamik der Analysten bei der DHL Group-Aktie negative Tendenzen aufweist. Nach den Daten von Marketscreener wurde zum Jahresstart 2022 noch ein mittlerer Zielpreis von 67,44 Euro angezeigt. Im weiteren Jahresverlauf haben sich die fundamentalen Perspektiven jedoch etwas verschlechtert, wonach sich auch die DHL Group-Aktie verlustanfällig zeigte.
Demnach wurde ein Jahr später dann noch ein durchschnittliches Kursziel von 47,75 Euro in Aussicht gestellt. Im Anschluss ist die Zielpreisdynamik dann stagniert: Ende September 2023 wurde beispielsweise noch ein Kursziel von 48 Euro in Aussicht gestellt, aktuell erwarten die Analysten einen Zielpreis von 44,82 Euro. Grundsätzlich betrachtet herrscht jedoch weiterhin Optimismus: Von 15 laufenden Einschätzungen ist derzeit kein Sell-Rating am Markt platziert. 8 Analysten raten derzeit zum Kauf.
Das Fazit des Tages!
In welchem Rahmen die DHL Group letztendlich das laufende Jahr abschneiden wird, hängt stark von der zweiten Jahreshälfte ab. Denn typischerweise sticht vor allem das vierte Quartal mit Blick auf das Weihnachtsgeschäft in den Bilanzen positiv hervor. Auch mit Blick auf die ersten Zinssenkungen der Fed wird die DHL Group von einem verbesserten Marktumfeld profitieren. Jedoch sollte dieser Effekt erst nachgelagert eintreten, denn dafür muss auch die Inflationsrate sich nachhaltig in Richtung der 2-Prozent-Marke bewegen.
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