Liebe Leserinnen und Leser,
der Druck rund um die Daimler Truck-Aktie hat sich schlagartig erhöht. Bereits seit einigen Wochen hat der Nutzfahrzeughersteller mit einigen Herausforderungen zu kämpfen, welche auch den Aktienkurs belastet hatten. Nun hat der Konzern sein finales Zahlenwerk für das abgelaufene Quartal vorgestellt. Hierbei wurden die Markterwartungen klar verfehlt, wonach im Anschluss die Anleger die Reißleine gezogen haben.
Auch die Prognosesenkung für das gesamte Jahr wirkt hierbei negativ, merken einige Marktteilnehmer an. Als Ergebnis steht im Freitagshandel ein satter Abschlag von 4,68 Prozent auf dem Kurszettel, in der abgelaufenen Handelswoche verliert die Daimler Truck-Aktie 7,72 Prozent. Gemeinsam blicken wir nun auf die neuesten Meldungen rund um Daimler Truck. Ich wünsche Ihnen viel Spaß mit der heutigen Ausgabe der Aktie des Tages und bedanke mich herzlich bei Ihnen für Ihre Lesertreue!
Finale Zahlen veröffentlicht – Daimler Truck-Aktie korrigiert!
Nach der Veröffentlichung der finalen Zahlen zum zweiten Quartal haben die Marktteilnehmer anscheinend ihre Erwartungen reduziert. Entsprechend wurde ein schneller Abverkauf ausgelöst, welcher wahrscheinlich nochmals durch den allgemeinen Marktdruck befeuert wurde.
Mit Blick auf die schwache Geschäftsentwicklung im zweiten Quartal sah sich das Management nun dazu gezwungen, die Jahresprognose zu senken. Bereits mit der Veröffentlichung der vorläufigen Zahlen hatte der Konzern vermeldet, die Jahresprognose zu überdenken. Nun haben die Anleger Gewissheit.
Das sind die Hintergründe!
Konkret rechnet Daimler Truck ab sofort mit einer bereinigten Marge im Industriegeschäft von 8 bis 9,5 Prozent, nachdem zuvor noch eine Spanne zwischen 9 und 10,5 Prozent angepeilt wurde. Auf der Umsatzseite erwartet man jetzt 50 bis 52 Milliarden Euro, statt der zuvor herausgegebenen Spanne von 52 bis 54 Milliarden Euro.
Auch beim freien Barmittelzufluss ist Daimler Truck etwas konservativer für das restliche Jahr eingestellt. Hier erwartet man ungefähr das Niveau auf dem Vorjahr. Zuvor hatte Daimler Truck noch eine leichte Steigerung in Aussicht gestellt. Auch auf Konzernebene wurden die Prognosen nach unten angepasst, woraufhin die Absatzprognose gesenkt wurde.
Daimler Truck Aktie Chart
Ab sofort erwartet Daimler Truck, dass man im laufenden Jahr 460.000 bis 480.000 Einheiten verkaufen wird. Zuvor hatte man mit 490.000 bis 510.000 verkauften Fahrzeugen gerechnet. Vor allem wurde in diesem Kontext von einigen Marktteilnehmern im negativen Sinne diskutiert, dass der Konzern die Margenerwartungen für Trucks Asia gesenkt hat.
Einige Skeptiker sehen sich dadurch in ihrer Einschätzung bestätigt, dass sich die Wachstumsaussichten am asiatischen Markt zuletzt deutlich eingetrübt haben. Positiv wurde in diesem Kontext jedoch der nordamerikanische Markt besprochen, denn hier wurde das operative Ergebnis im Jahresvergleich um 12 Prozent gesteigert.
Finale Eckdaten wurden von den Analysten verarbeitet!
Zuletzt haben sich nach den finalen Eckdaten zum zweiten Quartal auch die Analysten erneut mit den weiteren Chancen für die Daimler Truck-Aktie beschäftigt. Als interessierter Aktionär sollten Sie im besten Fall stets die Meldungen der institutionellen Häuser im Auge behalten, um einen Eindruck von der Stimmung rund um den Konzern zu erhalten. Anscheinend hat sich der Investmentansatz, beziehungsweise das Potenzial bei der Daimler Truck-Aktie verschlechtert.
Der Analyst Nicolai Kempf hat demnach sein Kursziel von 60 auf 55 Euro gesenkt, wobei das Rating erneut auf „Buy“ belassen wurde. Der Experte aus dem Hause der Deutschen Bank Research hat die neuesten Ergebnisse von Daimler Truck als schwach beschrieben. Demnach habe der Konzern nun die Jahresziele für Mercedes-Benz und das Geschäft in Asien verringert. Dementsprechend hat er daraufhin auch seine Prognosen gesenkt, woraus der gesenkte Zielpreis resultiert.
Er hebt jedoch sein Kursziel an!
Anders bewertet der Analyst Fabio Hölscher die neuen Chancen für die Daimler Truck-Aktie mit Blick auf die aktuellen Meldungen. Denn der Experte aus dem Hause Warburg Research hat sein Kursziel von 54 auf 56 Euro angehoben, wobei das Rating auf „Buy“ belassen wurde. Hölscher hat sein Bewertungsmodell zuletzt angepasst. Nach seiner Bewertung würde sich für langfristig orientierte Anleger eine gute Einstiegschance bieten, obgleich sich derzeit noch keine Trendwende in der gesamten Branche andeuten würde. Unterm Strich bleibt er weiterhin optimistisch gestimmt.
Die Analysten sind sich nicht einig!
Auf der anderen Seite hat der Analyst Michael Aspinall nach den finalen Quartalszahlen seinen Zielpreis von 52 auf 50 Euro gesenkt. Allerdings wurde die Einstufung des Analysehauses Jefferies auf „Buy“ belassen. Die vorherigen Gewinne der Daimler Truck-Aktie wurden abgegeben, merkte der Experte an. Diese hätten vor allem auf der erwarteten Erholung im Frachtgeschäft basiert. Nun könnte jedoch eine Kursrally auf die Hoffnungen für das Jahr 2025 aufgebaut werden.
Im Gegensatz zum Marktkonsens rechnet er im kommenden Geschäftsjahr bei Daimler Truck mit keinem Gewinnrückgang. Dementsprechend sieht sich der Experte anscheinend in seiner positiven Einschätzung erneut bestätigt. Mittelfristig betrachtet erkennt der Experte also weitere Wachstumschancen für Daimler Truck.
Auch er ist skeptischer gestimmt!
In diesem Umfeld ist hingegen die DZ Bank nun deutlich pessimistischer gestimmt. Denn der Analyst hat nach den neuen Zahlen sein Kursziel von 50 auf 41 Euro gekappt, aber die Einstufung auf „Kaufen“ belassen. Die Quartalszahlen von Daimler Truck hätten den Markt enttäuscht, schrieb der Experte in seiner Einschätzung.
Genauso hätte die Ausblicksenkung den Druck erhöht, gerade nachdem das Management zum Jahresstart noch von unerwartet positiven Indikatoren berichtet habe. Unterm Strich setzt er jedoch auf eine strukturelle Verbesserung, resümiert der Analyst.
Das Fazit des Tages!
Der Druck bei der Daimler Truck-Aktie hat sich nach der Veröffentlichung schwacher Quartalszahlen und der Senkung der Jahresprognose erhöht. Trotz der soliden Zahlen gibt es unterschiedliche Einschätzungen unter den Analysten. Einige sehen langfristige Chancen und haben ihre Kursziele leicht angehoben, während andere aufgrund der schwachen kurzfristigen Aussichten ihre Bewertungen gesenkt haben. Insgesamt bleibt die Aktie ein Spiegelbild der Unsicherheit und der Herausforderungen, vor denen der Nutzfahrzeughersteller, aber auch die gesamte Branche, steht.
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