Liebe Leserinnen und Leser,
die Continental-Aktie ist in den Fokus einiger Value-Investoren geraten. Nachdem das Management Anfang August angekündigt hatte, über eine Aufspaltung nachzudenken, hat sich das Potenzial nach der Bewertung einiger Marktteilnehmer verbessert. Einige Investoren würden diesen Schritt begrüßen, da der Konzern damit die Möglichkeit hätte, das Kerngeschäft auszubauen und gleichzeitig die Profitabilität zu steigern.
Dabei könnte sogar unter Umständen die Ausschüttungspolitik für die Anleger verbessert werden. Es winken also einige Vorteile bei einer möglichen Abspaltung des Autozulieferergeschäfts. Gemeinsam blicken wir in der heutigen Ausgabe der „Aktie des Tages“ auf die neuesten Meldungen rund um den Konzern. Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen und bedanke mich herzlich bei Ihnen für Ihre Lesertreue.
Neue Ergebnisse veröffentlicht – Prognose zurückgenommen!
Continental hat bei der Vorlage der Zahlen zum zweiten Quartal einige gemischte Tendenzen aufgezeigt. Einerseits hat der Konzern die Erwartungen der Marktteilnehmer hinsichtlich der Rentabilität übertroffen. Allerdings musste die Jahresprognose aufgrund eines angespannten Marktumfelds zurückgezogen werden.
Hierbei wird nun ein Rückgang bei der Produktion im zweiten Halbjahr erwartet, wobei vor allem der Markt in Europa unter Druck steht. Nichtsdestotrotz hat die Continental-Aktie seit der Ankündigung über die Diskussionen zur Abspaltung fast 16 Prozent an Wert gewonnen.
Continental Aktie Chart
Die Automobilsparte von Continental konnte ebenfalls deutlich positive Tendenzen aufweisen, wobei die Kostensenkungen offenbar Wirkung zeigen. Die angekündigte mögliche Aufspaltung könnte jedoch weiteres Potenzial ermöglichen, da sich der Konzern dadurch auf die margenträchtigeren Segmente fokussieren könnte. Dies könnte den mittel- bis langfristigen Trend sichern, heben Marktteilnehmer hervor.
Ein Vorteil bei der Abspaltung!
Die aktuellen Entwicklungen auf dem Reifenmarkt haben die Analysten dazu veranlasst, neue Einschätzungen zur Continental-Aktie abzugeben. So hat sich die Schweizer Großbank UBS der Continental-Aktie erneut angenommen. Offenbar habe sich die Ausgangslage massiv verbessert, so zumindest die Meinung des Analysten David Lesne. Der Experte hat seine Einstufung für die Continental-Aktie von „Neutral“ auf „Buy“ angehoben und sein Kursziel von 67 auf 80 Euro erhöht.
Er begründet dies mit der angekündigten Abspaltung des Automobilzuliefergeschäfts. Konkret geht der Analyst nun davon aus, dass Continental das volle Potenzial der Reifensparte ausschöpfen wird, was ein weiteres Potenzial bei der Ausschüttungspolitik bieten könnte. Im Autozuliefergeschäft seien die Aussichten vor allem durch hohe Investitionen bei unsicherem Ertrag getrübt, fasst der Experte seine Einschätzung zusammen.
Das wurde bereits erwartet!
Auch die Deutsche Bank Research hat sich erneut mit der Ausgangslage für die Continental-Aktie beschäftigt. Der Analyst Tim Rokossa bleibt weiterhin an der Seitenlinie positioniert und hat sein Rating demnach auf „Hold“ bestätigt. Dabei wurde auch das Kursziel weiterhin bei 70 Euro belassen.
Aus seiner Studie geht hervor, dass der Markt anscheinend bereits Kürzungen beim Ausblick an mehreren Stellen erwartet hatte. Allerdings würden selbst die angepassten Ziele für die Autozulieferer-Sparte eine deutliche Verbesserung der operativen Ertragskraft im zweiten Halbjahr erfordern. Diese Sparte müsse sich erst beweisen, wobei die Glaubwürdigkeit dennoch zunehmen könnte.
Zunehmender Optimismus!
Nach den neuen Zahlen ist das Analysehaus Warburg Research etwas optimistischer für die weitere Geschäftsentwicklung gestimmt. Der Analyst Marc-René Tonn vertritt die Ansicht, dass sich das Potenzial mit Blick auf die Ergebnisse verbessert hat. Dementsprechend hat er sein Kursziel von 75 auf 80 Euro angehoben und das Rating erneut auf „Buy“ belassen. Unterm Strich habe Continental solide Resultate erzielt, resümiert der Experte in seiner Einschätzung. Die geplante Abspaltung sollte den Aktienkurs von Continental weiter stützen, hieß es.
Entgegen des Analysten-Trends!
Der Analyst Romain Gouvril von der Privatbank Berenberg bewertet die neuen Ergebnisse jedoch anders. Er hat sein Kursziel nach den Zahlen von 86 auf 75 Euro gesenkt, das Rating jedoch auf „Buy“ belassen. Zwar habe sich die Profitabilität im Autogeschäft zuletzt deutlich verbessert, allerdings hat er seine Schätzungen für die Jahre bis einschließlich 2026 gesenkt. Darauf sei auch das gesenkte Kursziel zurückzuführen. Ein Hauptfaktor seien hierbei die niedrigeren Absatzerwartungen bei Continental.
Fokus auf die Absatzentwicklung!
Alles in allem zeigen sich die Analysten von den neuen Zahlen des Konzerns grundsätzlich überzeugt. Unterdessen werden die Abspaltungspläne des Managements ebenfalls als treibender Faktor genannt, wodurch sich Continental weiter auf das Kerngeschäft konzentrieren kann. Ein besonderer Fokus wird unterdessen auf die Absatzentwicklung von Continental gerichtet. Grundsätzlich könnte eine Abspaltung neue Impulse bringen, die auch wieder die Zielpreise der Experten nachhaltig antreiben könnten. Denn zuletzt hatte sich der Trend diesbezüglich eingetrübt!
Ein Blick auf die Analystenzielpreise!
Nach den Daten von Marketscreener hat sich das Potenzial für die Continental-Aktie in den vergangenen Jahren weiter eingetrübt. Mitte September 2021 hatten die Analysten im Konsens noch einen Zielpreis von 131 Euro in Aussicht gestellt. Allerdings haben die Herausforderungen im weiteren Verlauf zugenommen, sodass ein Jahr später, im November, bereits ein durchschnittliches Kursziel von 111 Euro herausgegeben wurde.
Nachdem im November 2022 bei 73 Euro ein Zwischentief erreicht wurde, hatten die Analysten dann zum Jahresstart 2024 einen mittleren Zielpreis von 87 Euro erwartet. Aktuell erwarten die Experten einen Zielpreis von 76,17 Euro pro Continental-Aktie, allerdings waren zuletzt wieder leicht positive Tendenzen erkennbar. Von 18 laufenden Einschätzungen sind zum aktuellen Zeitpunkt 2 „Sell“-Einschätzungen veröffentlicht.
Das Fazit des Tages!
Trotz der zurückgenommenen Prognose bleibt die Continental-Aktie dank der potenziellen Abspaltungspläne im Rennen für Value-orientierte Investoren. Die daraus resultierend mögliche Fokussierung auf das margenstarke Reifengeschäft könnte langfristig positive Effekte haben, wonach auch die Ausschüttungspolitik angepasst werden könnte.
Hierbei sind die Umsätze und Erlöse relativ gut kalkulierbar, was den mittelfristigen Trend unterstützen könnte. Insgesamt bleibt Continental für jene ein interessantes Investment, die auf eine erfolgreiche Umsetzung der Abspaltung und die daraus resultierenden positiven Auswirkungen auf die Margen setzen. Die kommenden Monate werden entscheidend sein.
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