Liebe Leser,
nach zwei fulminanten Tagen an den hiesigen Märkten kühlt die Stimmung sich am Mittwoch wieder etwas ab. Der Commerzbank scheint aber niemand Bescheid gesagt zu haben und die Aktie des Geldhauses setzt sich im frühen Handel frech an die Spitze des DAX. Nach Ansicht vieler Beobachter ist eine Erholung ohnehin längst überfällig, und vielleicht hat die Aktie ihr Potenzial bisher noch lange nicht ausgeschöpft. In der heutigen Ausgabe beschäftigen wir uns mit Chancen und Risiken bei Deutschlands zweitgrößter Privatbank.
Die Deutsche Bank hebt den Daumen für die Commerzbank
Passend zur besseren Stimmung unter den Aktionären machte jüngst die Deutsche Bank mit einer frischen Studie zur Commerzbank auf sich aufmerksam. Die Analysten beim Konkurrenzunternehmen haben zwar an ihrer bisherigen Empfehlung nichts geändert. Die lautet aber klar auf Kaufen in Kombination mit einem Kursziel von 17 Euro. Da braucht es kein Studium der höheren Mathematik, um ein gewaltiges Aufwärtspotenzial zu erkennen.
Nun mag mancher Zweifler der Deutschen Bank bei einer solchen Prognose ein wenig Eigeninteresse unterstellen. Schließlich ist ein positives Urteil für die Commerzbank ein Stück weit auch Eigenwerbung. Allerdings sehen auch so ziemlich alle anderen Börsenprofis für die Commerzbank Aufwärtspotenzial. Es reicht zwar nicht immer für eine klare Kaufempfehlung, doch die Kursziele bewegen sich ausnahmslos oberhalb der aktuellen Kurse. Die größten Pessimisten finden sich bei der Berenberg Bank, wo das Kursziel bei einer neutralen Haltung auf 12 Euro lautet. Das verspricht immerhin noch gut 15 Prozent an Renditechancen.
Die Commerzbank klettert weiter
Dazu passt, dass die Commerzbank-Aktie sich am Mittwoch trotz einiger Korrekturen an den Märkten weiter fröhlich in die Höhe bewegt. Zumindest bis zum Vormittag ging es um knapp ein Prozent bis auf 10,47 Euro in die Höhe. Der Abstand zur psychologisch wichtigen Linie bei 10 Euro wird damit weiter ausgebaut und der Titel erreicht den höchsten Stand seit fast vier Wochen. Damit wäre ein Angriff auf die Marke bei 11 Euro zumindest kein Ding der Unmöglichkeit mehr.
Auf den ersten Blick fällt der Blick auf die Commerzbank-Aktie also recht freundlich aus. Es gibt einige Argumente, die mittelfristig für einen weiteren Weg in Richtung Norden sprechen. Dazu gehört, dass in den letzten Wochen und Monate positive Entwicklungen gefühlt komplett ignoriert wurden. Stattdessen schienen die Börsianer sich auf kriselnde Immobilienmärkte, Zinssorgen, damit verbundene Ängste vor Kreditausfällen und dergleichen mehr zu konzentrieren. Etwas verloren gingen dabei die zuletzt schon deutlich besseren Quartalszahlen sowie die Aussicht auf weitere Erfolge aufgrund höherer Zinsen, die so schnell auch nicht wieder fallen dürften.
Commerzbank: Das riecht nach einer Chance
Letztere sind gerade für die Commerzbank ein wichtiger Faktor, da jene sich sehr auf das Geschäft mit Privat- und Geschäftskunden konzentriert und weniger auf Investmentbanking und Co. Auch ich persönlich sehe da klares Aufwärtspotenzial und die Commerzbank-Aktie erscheint mir noch immer dezent unterbewertet. Tatsächlich zeigt sich auch an der Börse eine latente Aufwärtsbewegung seit den heftigen Korrekturen im Frühjahr. Unterbrochen zwar von immer wieder auftretenden Einbrüchen, aber ein Plus von etwa 17 Prozent seit den Tiefstständen im März ist nicht zu verachten.
Die Commerzbank bietet auf dem derzeitigen Kursniveau weiterhin klare Chancen und ein echter Durchbruch könnte den Anteilseignern erst noch bevorstehen. Oberhalb der 11-Euro-Linie würde einem Angriff auf das 52-Wochen-Hoch bei 12 Euro nur wenig im Wege stehen, und wie weit es oberhalb davon noch in Richtung Norden gehen mag, steht in den Sternen.
Das Risiko spielt mit
Doch jede Chance an der Börse ist stets auch mit Risiken verbunden. Die Commerzbank-Aktie ist da leider keine Ausnahme. Nicht auszuschließen ist, dass weitere Verwerfungen an den Finanzmärkten auftreten und die Kauflaune der Börsianer wieder zuverlässig in Richtung Nullpunkt befördern. Entsprechende Entwicklungen müssen die Commerzbank nicht einmal direkt betreffen. Schon die Furcht allein vor nachhaltigen Rückschlägen reicht völlig aus, um die Kurse in die Tiefe zu bewegen. Das gab es in den letzten Monaten oft genug zu beobachten.
Die Stimmung bleibt noch immer recht angespannt bis nervös und trotz der fundamental guten Aussichten bleibt die Commerzbank da ein potenzieller Wackelkandidat. Vielleicht wird das Geldhaus einige Anleger mit den nächsten Zahlen überzeugen können. Jene stehen allerdings erst Anfang November an. Bis dahin werden sich mit Sicherheit auch die Spekulanten austoben und regelmäßig für Verwerfungen im Chartbild sorgen.
Fazit des Tages: Interessant, aber nicht ungefährlich
Über manches ist bei der Commerzbank-Aktie mittlerweile Gras gewachsen und manche Furcht der letzten Monate hat sich schlicht als übertrieben entpuppt. Es liegt absolut im Bereich des Möglichen, dass auch derzeitige Zweifel sich in Luft auflösen werden und die Commerzbank in der Folge sehr viel stärker anhand tatsächlicher Zahlen bewertet wird. Garantieren lässt sich das aber nicht. Gerade die Commerzbank-Aktie wird gerne auch mal mit wenig rationalen Entwicklungen unter Druck gesetzt. Mit einem diversifizierten Portfolio in der Hinterhand und dem Bewusstsein über die bestehenden Risiken ist der Titel derzeit aber noch schwer interessant. Die Bewertung ist den Tiefstständen enteilt, aber noch nicht auf einem Niveau, wo mit einer größeren Korrektur unbedingt zu rechnen wäre.
Commerzbank-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue Commerzbank-Analyse vom 22. November liefert die Antwort:
Die neusten Commerzbank-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Commerzbank-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 22. November erfahren Sie was jetzt zu tun ist.