Liebe Leserinnen und Leser,
die Boeing-Zahlen zum zweiten Quartal haben die Erwartungen der Analysten verfehlt. Sowohl der Umsatz als auch das operative Ergebnis haben unter der jüngsten Pannenserie gelitten. Allerdings wurde in diesem Zusammenhang ein großer Unsicherheitsfaktor in der Anlegerstory beseitigt. Denn die Suche nach einem neuen CEO ist nun beendet. Gemeinsam steigen wir direkt ein und blicken auf die neuesten Ereignisse rund um Boeing. Ich wünsche Ihnen viel Spaß mit der heutigen Ausgabe der Aktie des Tages!
Es verändert sich einiges – neue Zahlen vermeldet!
Rund um Boeing tut sich erneut einiges. Heute wurden die neuesten Zahlen zum zweiten Quartal vermeldet. Nach den Angaben des Managements hat sich der Verlust bei dem Konzern durch die gegebenen Herausforderungen vergrößert. Vor allem nach der Pannenserie muss der Konzern nun zwingend seine Qualitätskontrollen verbessern, um im Anschluss wieder den Fokus auf Wachstum zu richten. Auch auf der Umsatzseite gab es zuletzt einige Schwächen, denn im jüngst abgelaufenen Quartal wurden hier Erlöse von 16,87 Milliarden Dollar vermeldet, nachdem ein Jahr zuvor noch 19,75 Milliarden Dollar in den Büchern gestanden hatten.
Das belastet die Stimmung!
Damit wurden die Erwartungen des Analystenkonsens verfehlt, denn dieser hatte mit circa 17,35 Milliarden Dollar gerechnet. Zugleich hat auch der vermeldete Verlust von Boeing die Erwartungen verfehlt. Konkret ist zuletzt ein Verlust von 1,44 Milliarden Dollar angefallen, nachdem ein Jahr zuvor noch ein Minus von 149 Millionen Dollar ausgewiesen wurde.
Im jüngst abgelaufenen Jahresviertel wurden nach der neuesten Unternehmensmeldung insgesamt 92 Maschinen ausgeliefert – eine Korrektur im Vergleich zum Vorjahr in Höhe von 32 Prozent. Auch hier drücken die Herausforderungen durch die Skandalserie auf die Stimmung, denn dadurch verzögern sich unter anderem auch die Auslieferungen.
Warum nicht mehr produzieren?
Eigentlich wollte der Konzern die Lieferrückstände ausgleichen und 50 Flugzeuge pro Monat ausliefern. Allerdings wurde von der US-Luftfahrtbehörde FAA beschlossen, dass Boeing vorerst nicht mehr als 38 Maschinen pro Monat produzieren darf. Entsprechend mussten einige Airlines ihre Prognosen für das Jahr, vor allem beim Kapazitätsausbau, zusammenstreichen. Ein weiterer Fakt: Boeings Krise erschreckt sich mittlerweile seit über fünf Jahren mit zwei Abstürzen und 346 Toten. Darunter gab es ein 20-monatiges Startverbot, wodurch der Konkurrent Airbus einige Marktanteile gewinnen konnte.
Doch diese Meldung sorgt für Aufsehen!
Neben der Veröffentlichung der neuesten Zahlen konnte Boeing zumindest einen Unsicherheitsfaktor beseitigen. Anscheinend hat die Suche nach einem neuen CEO nun ein Ende, denn der Konzern hat nun Kelly Ortberg als neuen Chef vorgestellt. Der 64-Jährige hat zuvor unter anderem den großen Zulieferer und börsennotierten Konzern Rockwell Collins geleitet. Entsprechend blickt Ortberg bereits auf eine langjährige Erfahrung in der Branche zurück.
Einige Marktteilnehmer hatten befürchtet, dass Boeing einen externen CEO auswählen wird. Dieser Umstand wurde meist im negativen Sinne diskutiert. Offenbar kommt diese Meldung neben der Ausweitung der Verluste besonders positiv an, denn in einer ersten Reaktion schießt die Boeing-Aktie um rund 2 Prozent in die Höhe. Doch im weiteren Verlauf wurden einige Gewinne wieder abgegeben.
RBC meldet sich umfassend zu Wort!
Im direkten Anschluss an die Veröffentlichung der neuen Zahlen hat sich die kanadische Bank RBC mit einer neuen Bewertung für die Boeing-Aktie zurückgemeldet. Mit Blick auf die neuen Zahlen und die Vorstellung des designierten Chefs wurde das Rating unverändert bei „Outperform“ mit einem Kursziel von 210 Dollar belassen.
Boeing habe nach der Bewertung des Analysten im Rahmen der Erwartungen abgeschnitten. Die Ernennung von Ortberg als neuen CEO hat er als „gute Wahl“ beschrieben, wonach er sich anscheinend in seiner Einschätzung bestätigt fühlt. Zwar sei er mit 64 Jahren bereits etwas älter als von einigen Investoren gewünscht. Dennoch habe er bei seinen bisherigen Stationen gute Arbeit geleistet, resümiert der Experte in seiner Einschätzung.
Boeing Aktie Chart
In einer separat veröffentlichten Einschätzung hat sich die kanadische Bank RBC erneut mit den weiteren Chancen für die Boeing-Aktie beschäftigt. Eine jüngst abgehaltene Branchenumfrage zum aktuellen Wartungsgeschäft in der Luftfahrtindustrie würde nach dem Experten eine deutliche Verbesserung im Vergleich zum ersten Quartal anzeigen.
Allerdings hätten die Branchenteilnehmer Airbus und GE kürzlich auf vorhandene Probleme in der Lieferkette hingewiesen. Andererseits würde das Segment Wartung die schwachen Auslieferungen neuer Triebwerke in der Branche kompensieren. Unterm Strich gebe es jedoch weitere Risiken für die Auslieferungen bei Boeing, so der Analyst in seiner Einschätzung.
Stabile Basis?
Noch vor den neuen Zahlen und Meldungen hat sich die schweizerische Großbank UBS erneut mit den weiteren Perspektiven beschäftigt. Anscheinend bleibt der Analyst Gavin Parsons weiterhin zuversichtlich gestimmt, denn das Rating wurde erneut auf „Buy“ mit einem Kursziel von 240 Dollar belassen. Zuletzt würde es stabile Produktionstrends für das Modell 787 auf Vier-Wochen-Basis geben, schrieb der Experte in seiner Studie.
Das Kursziel wird seit Jahresbeginn gesenkt!
Durch die massiven Herausforderungen ist bereits seit Jahresbeginn eine deutlich negative Tendenz beim mittleren Analystenzielpreis wiederzufinden. Nach den Daten von Marketscreener hatten die Experten im Konsens am ersten Handelstag des Jahres noch einen mittleren Zielpreis von 274 Dollar in Aussicht gestellt. Doch unter anderem durch die weiteren Skandale haben die Analysten, orientiert an der negativen Kursdynamik, ihre Zielpreise weiter gesenkt.
Ende März wurde dann noch ein Zielpreis von 246 Dollar in Aussicht gestellt. Doch auch im Anschluss hat sich anscheinend der Investmentansatz weiter verschlechtert. Derzeit wird von den Analysten ein durchschnittliches Kursziel von 218,5 Dollar abgegeben. Grundsätzlich betrachtet sind die Experten jedoch weiterhin tendenziell auf der Käufer-Seite positioniert. Denn von 27 laufenden Einschätzungen, die derzeit am Markt platziert sind, ist nur ein „Sell“-Rating veröffentlicht.
Das Fazit des Tages!
Boeing befindet sich weiterhin in einer herausfordernden Phase, jedoch gibt es Lichtblicke. Die Ernennung von Kelly Ortberg zum neuen CEO wurde von den Anlegern positiv aufgenommen, obwohl die Quartalszahlen die Erwartungen nicht erfüllen konnten. Langfristig orientierte Investoren setzen derzeit auf eine Stabilisierung und zukünftiges Wachstum. Die aktuellen Entwicklungen zeigen jedoch, dass Boeing aktiv an der Bewältigung seiner Probleme arbeitet und strategische Schritte unternimmt, um das Vertrauen der Anleger zurückzugewinnen. Die kommenden Monate werden entscheidend sein, um das Potenzial dieser Maßnahmen zu bestätigen.
Boeing-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue Boeing-Analyse vom 22. Dezember liefert die Antwort:
Die neusten Boeing-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Boeing-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 22. Dezember erfahren Sie was jetzt zu tun ist.