Die Aktie des Tages: BMW – Prognose kassiert – wie geht es weiter?

BMW hat seine Jahresprognose kassiert. Zwei Kernprobleme belasten den Konzern, doch wie geht es weiter?

Auf einen Blick:
  • BMW-Aktie verliert zweistellig
  • Jahresprognose kassiert
  • Zwei Kernprobleme belasten

Liebe Leserinnen und Leser,

BMW hat nicht nur seinen Anlegern, sondern der gesamten europäischen Autoindustrie einen Schock versetzt. Unter anderem wegen schwacher Geschäfte in China kassierte der Konzern seine Prognose für das laufende Geschäftsjahr. Entsprechend brach die BMW-Aktie nach der Ankündigung zweistellig ein. Neben den schwachen Geschäftsaussichten im Reich der Mitte hat BMW auch Probleme mit seinen Bremsen vom Zulieferer Continental.

Nach Angaben des Unternehmens sollen 1,5 Millionen Autos von technischen Maßnahmen betroffen sein, was sich natürlich auch auf die Zahlen von BMW auswirkt. Die BMW-Aktie wurde entsprechend stark abgestraft. In der heutigen Ausgabe der Aktie des Tages werfen wir gemeinsam einen Blick auf alle wichtigen Details. Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen und bedanke mich herzlich für Ihre Lesertreue.

Ausblick kassiert – deutliche Korrektur!

BMW musste aufgrund von Problemen den Ausblick für das laufende Jahr kappen. Diese Nachricht schockierte Anleger und Analysten gleichermaßen. Vor allem wegen der Probleme mit den Conti-Bremsen sieht sich BMW mit massiven Rückrufen konfrontiert. Hier sei möglicherweise die Funktion eines elektronischen Bauteils im integrierten Bremssystem beeinträchtigt, hieß es.

Allein in Deutschland sind nach eigenen Angaben rund 150.000 Fahrzeuge davon betroffen. Nach ersten Berechnungen dürften die Rückrufe den Konzern einen hohen dreistelligen Millionenbetrag kosten. Zwar war das Problem schon länger am Markt bekannt, das Ausmaß der Belastung überrascht jedoch.

Die Details!

Die Belastung soll offenbar im dritten Quartal verbucht werden. Continental hat bereits Rückstellungen im mittleren zweistelligen Millionen-Euro-Bereich gebildet. Dementsprechend wurden sowohl der Ergebnisausblick, die Auslieferungsziele als auch die Erwartungen an den Free Cashflow gesenkt. Neben der BMW-Aktie korrigierten auch andere Branchenwerte deutlich gen Süden. Die Anleger befürchten, dass die Probleme mit China weitere Unternehmen in Mitleidenschaft ziehen könnten.

Wie geht es weiter?

Für das laufende Geschäftsjahr stellt das BMW-Management nun eine Ergebnismarge vor Zinsen und Steuern im Automobilgeschäft in einer Spanne von 6 bis 7 Prozent in Aussicht. Zuvor war BMW von 8 bis 10 Prozent ausgegangen. Vor allem die hohen Kosten für die Rückrufaktionen und das schwache Geschäft in China hätten hier belastet, hieß es.

BMW Aktie Chart

Aber auch die Ausgangslage in China ist, wie bereits erwähnt, belastend: BMW verkauft dort vor allem Autos im höheren Preissegment. Das Reich der Mitte ist einer der wichtigsten Einzelmärkte für die Münchner. Doch die wohlhabende Kundschaft achtet derzeit deutlich mehr aufs Geld, vor allem angesichts der düsteren wirtschaftlichen Ausgangslage.

Deutliche Korrektur erwartet!

BMW rechnet deshalb mit einem Rückgang der Pkw-Auslieferungen um 1 bis 5 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Zuvor hatte der Konzern hier ein leichtes Plus in Aussicht gestellt. Auch das Ergebnis vor Steuern soll nun „deutlich“ statt wie bisher „leicht“ gegenüber dem Vorjahr sinken – mindestens aber um 10 Prozent, hieß es in der Mitteilung. Unter dem Strich erwartet BMW einen Free Cashflow aus dem Automobilgeschäft von 4 Milliarden Euro – das sind rund 2 Milliarden Euro weniger als bisher in Aussicht gestellt.

Analysten melden sich zu Wort und senken die Kursziele!

Angesichts des reduzierten Ausblicks haben logischerweise auch die Analysten ihren Investmentansatz nochmals überarbeitet. Werfen wir nun gemeinsam einen Blick auf die neuen Ratings und Kursziele der Analysten, um uns ein Bild von der Stimmung rund um den Konzern zu machen – insbesondere nach der starken Quartalsentwicklung. Die Deutsche Bank Research hat deshalb das Kursziel für die BMW-Aktie von 115 auf 90 Euro gesenkt, die Einstufung aber auf „Kaufen“ belassen.

Die Gewinnwarnung habe eine Schockwelle durch die gesamte Branche geschickt, so Analyst Tim Rokossa. Zwar seien die von Continental ausgelösten Probleme mit dem Bremssystem bekannt gewesen, das endgültige Ausmaß sei aber deutlich größer als zunächst bekannt. Der Analyst stuft die Warnung jedoch als unternehmensspezifisches Problem von BWM ein und rechnet darüber hinaus nicht mit noch größeren Korrekturen.

Weiterhin bei „Underweight“!

Im Zuge dessen hat auch die britische Investmentbank Barclays die weiteren Aussichten erneut unter die Lupe genommen. Analyst Hennig Colman sieht sich nach der Gewinnwarnung in seiner negativen Haltung gegenüber der BMW-Aktie bestätigt und belässt die Einstufung auf „Underweight“. Auch das Kursziel bleibe unverändert bei 90 Euro. Der Analyst schrieb, dass die Gewinnwarnung von BMW auch kein gutes Licht auf andere deutsche Hersteller mit einem signifikanten China-Geschäft werfe.

Kursziel ebenso reduziert!

Angesichts der negativen Kursreaktion auf die Gewinnwarnung sah sich auch Analyst Marc-Rene Tonn gezwungen, das Kursziel für die BMW-Aktie von 102,50 auf 96 Euro zu senken. Allerdings scheint sich die Ausgangslage verbessert zu haben, denn der Analyst von Warburg Research hat sein Rating von „Halten“ auf „Kaufen“ angehoben. Der Experte sieht in der Korrektur eine attraktive Einstiegsgelegenheit. So sollten die wohl deutlich gesunkenen Markterwartungen eine realistischere Basis schaffen, um im aktuellen Umfeld zu bestehen.

Eine Überraschung!

Einen ähnlichen Ansatz verfolgt auch die US-Investmentbank Goldman Sachs – zumindest mit Blick auf die Zielpreisdynamik.  Der Analyst George Galliers hat sein Rating von 117 auf 104 Euro gesenkt, die Einstufung aber auf „Neutral“ belassen. Der Experte hebt im aktuellen Umfeld hervor, dass die aktuelle Marktkapitalisierung nun auf dem Niveau der liquiden Mittel liege. Dennoch bezeichnet er die Gewinnwarnung der Münchener als Überraschung.

Das Fazit des Tages!

Die Ausgangslage für BMW hat sich zumindest in diesem Jahr deutlich verschlechtert – vielleicht sogar darüber hinaus. Zwar dürften die Probleme mit dem Bremssystem hausgemacht sein, aber die schwache Entwicklung in China könnte auch mittelfristig belasten. Vor diesem Hintergrund ist die Signalwirkung eines solchen Massenrückrufs für die Marke nicht zu unterschätzen. Auf der anderen Seite kommt allerdings hinzu, dass die Bewertung mit Blick auf die jährliche Cash-Generierung relativ günstig erscheint. Langfristig orientierte Value-Investoren könnten die BMW-Aktie daher genauer unter die Lupe nehmen.

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