Liebe Leserinnen und Leser,
mit den neuen Zahlen zum abgelaufenen Quartal hat BioNTech erneut bestätigt, dass sich die fundamentalen Herausforderungen ausgeweitet haben. Da der Konzern weiterhin seine Investitionen in die Pipeline hochhält, rutschte BioNTech noch tiefer in die roten Zahlen. Am Freitag musste dann das Management eine weitere negative Meldung am Markt platzieren. Konkret hat ein Kombinationspräparat für eine gleichzeitige Impfung gegen Corona und Grippe ein Hauptziel in der wichtigen Phase-3-Studie verfehlt.
Damit rückt eine kurzfristige Trendwende beim Konzern weiter in die Ferne. Alleine im Freitagshandel gibt die BioNTech-Aktie über 2 Prozent ab, obwohl in der abgelaufenen Handelswoche ein Gewinn von 3,32 Prozent zu verzeichnen war. Gemeinsam blicken wir nun auf die neue Meldung des Konzerns und die neuesten Analystenkommentare. Ich wünsche Ihnen viel Spaß mit der heutigen Ausgabe der Aktie des Tages und bedanke mich herzlich bei Ihnen für Ihre Lesertreue!
Wichtiges Ziel verfehlt!
Einige Marktteilnehmer hatten große Hoffnungen auf die Studienergebnisse für einen kombinierten Grippe-Corona-Impfstoff von BioNTech gesetzt. Die Anleger und Analysten erwarteten, dass die Impfungen gegen Corona gleichzeitig ansteigen würden. Doch jüngst wurde ein herber Dämpfer vermeldet, denn der Konzern hat ein Hauptziel in der Phase-3-Studie verfehlt.
Das Management prüft jedoch die nächsten Schritte, hieß es in einer Unternehmensmitteilung. Dennoch wurde im selben Kontext hervorgehoben, dass man im Vergleich zu Standard-Grippeimpfstoffen eine robuste Immunreaktion beim Influenza-A-Stamm hervorrufen konnte.
Die Schattenseite!
Auf der anderen Seite wurden schwächere Ergebnisse beim Influenza-B-Stamm verzeichnet. Eine ähnliche Reaktion hatte auch der Corona-Impfstoff in diesem Umfeld gezeigt. Die ursprünglich geplante Marktzulassung im kommenden Jahr gilt damit als unrealistisch. Dennoch äußerte sich das Unternehmen positiv: „Wir sind weiterhin optimistisch, was unser Kombinationsprogramm COVID-19 und Grippe angeht, für das wir die nächsten Schritte evaluieren.“ An der Studie hatten 8.000 gesunde Erwachsene teilgenommen.
BioNTech-Aktie im Analystenfokus!
Mit Blick auf die neuen Meldungen zum Kombinationspräparat haben sich auch führende Analysten zur BioNTech-Aktie geäußert. Als interessierter Aktionär lohnt es sich gerade jetzt, die neuen Einschätzungen zu betrachten, um das Potenzial besser einschätzen zu können. Der Analyst Akash Tewari vom Analysehaus Jefferies hat sein Rating erneut auf „Hold“ bestätigt und das Kursziel bei 90 Dollar belassen.
Die Studienergebnisse hätten in der dritten Studienphase nur eines von zwei Primärzielen erreicht, schrieb der Experte in seiner Analyse. Dennoch hob das BioNTech-Management hervor, dass man erwartet, dass die Corona-Impfraten durch den Kombinationsimpfstoff erhöht werden. Der Wechsel solle allerdings nicht sofort vollzogen werden.
BioNTech Aktie Chart
Zuvor wurde das Kursziel noch gesenkt!
Interessanterweise hatte der Analyst vor rund zwei Wochen sein Kursziel für die BioNTech-Aktie von 98 auf 90 Dollar gesenkt. Dies führte er vor allem auf Rückstellungen für einen Rechtsstreit zurück, wodurch der Verlust pro Aktie etwas höher als erwartet ausfiel. Entsprechend habe sich der Bewertungsansatz verändert.
Ein etwas höheres Gewinnpotenzial trotz „Underweight“-Rating!
Nach den neuen Studienergebnissen hat sich auch die US-Bank JPMorgan mit den Chancen am Markt beschäftigt. Die zuständige Analystin Jessica Fye zeigt sich im Vergleich jedoch deutlich pessimistischer, denn die Einstufung wurde auf „Underweight“ belassen. Das Kursziel bei 91 Dollar impliziert jedoch ein höheres Gewinnpotenzial.
Die Analystin verwies ebenfalls auf die Primärziele und betonte, dass eine Markteinführung für die Saison 2025/26 „vom Tisch“ sei. Die neue Meldung wird hierbei als klarer Studienrückschlag bewertet, wodurch der Konkurrent Moderna den sogenannten „First-Mover-Vorteil“ nutzen könnte, um einen Teil des Grippemarktes für sich zu beanspruchen.
Durchwachsene Ergebnisse!
Auch die US-Investmentbank Goldman Sachs hat eine Einschätzung veröffentlicht. Der Analyst Chris Shibutani hat sein Rating nach den Zahlen unverändert auf „Neutral“ belassen, ebenso das Kursziel bei 90 Dollar. Insgesamt habe BioNTech laut dem Analysten ein durchwachsenes Zahlenwerk mit gemischten Ergebnissen vorgelegt. Allerdings wurden die Jahresziele bestätigt. Zudem verwies der Analyst auf den Umstand, dass Pipeline-Ergebnisse von BioNTech noch bevorstehen.
Die Analystenzielpreise unter der Lupe!
Ein Blick auf die längerfristige Dynamik der Analystenzielpreise zeigt, dass sich die Erwartungen an die Entwicklung der BioNTech-Aktie verschlechtert haben, was auch durch die sinkenden Kurse untermauert wird. Hier ein spannender Vergleich nach den Daten von Marketscreener, welche die vorhandene Skepsis belegen. Vor genau drei Jahren hatten die Analysten im Konsens einen Zielpreis von 265 Euro erwartet, getrieben durch die Sondereffekte der Corona-Pandemie.
Im weiteren Verlauf hat sich der Investmentansatz jedoch weiter verschlechtert, sodass am ersten Handelstag 2023 ein mittlerer Zielpreis von 201 Euro in Aussicht gestellt wurde. Allerdings haben die Analysten ihre Zielpreise weiterhin zurückgezogen, weshalb im August 2023 zeitweise ein mittleres Kursziel von 142 Euro in Aussicht gestellt wurde. Nachdem am ersten Handelstag 2024 ein Kursziel von 120 Euro erwartet wurde, liegt der aktuelle Analystenkonsens nun bei 99,44 Euro. Grundsätzlich wird das Papier von 19 Experten beobachtet, wobei zum aktuellen Zeitpunkt 2 „Sell“-Einschätzungen vorliegen.
Das Fazit des Tages!
Die BioNTech-Aktie steht nach einem herausfordernden Halbjahr weiterhin unter Druck. Die enttäuschenden Ergebnisse der Phase-3-Studie für das Kombinationspräparat gegen Corona und Grippe haben die Hoffnungen der Anleger auf eine schnelle Erholung gedämpft. Während die Aktie kurzfristig weiter an Wert verliert, sehen einige Analysten dennoch Potenzial.
Langfristig könnte BioNTech jedoch weiterhin von der wachsenden Bedeutung von Impfstoffen sowie von einem soliden Pipeline-Mix profitieren. Sie als interessierter Anleger sollten diese Entwicklungen genau beobachten, da die Zukunft des Unternehmens maßgeblich von den kommenden Studienergebnissen der Pipeline abhängt.
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