Liebe Leserinnen und Leser,
die Anleger der Bayer-Aktie können sich über eine neue positive Meldung des Konzerns freuen. Nachdem langsam, aber sicher ein Ende der Glyphosat-Rechtsstreitigkeiten in Sicht ist, werden weitere Studien bei Bayer konsequent vorangetrieben. In diesem Zusammenhang gab es nun brisante Neuigkeiten: Bayer strebt eine Zulassung von Kerendia gegen Herzinsuffizienz an.
Ursprünglich wurde das Medikament zur Behandlung von Nierenerkrankungen entwickelt. Mit einer weiteren Zulassung und den positiven Studienergebnissen haben sich auch die Analysten beschäftigt. Gemeinsam blicken wir nun in der heutigen Ausgabe der Aktie des Tages auf alle relevanten Neuigkeiten rund um den Konzern. Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen und bedanke mich herzlich bei Ihnen für Ihre Lesertreue!
Positive Anzeichen – Studienergebnisse treiben!
Die Bayer-Aktie zeigt sich zum Start in die neue Handelswoche freundlich und weist einen Gewinn von 0,6 Prozent aus. Hintergrund dieser Bewegung dürfte eine neue Meldung des Konzerns sein. Kürzlich hat Bayer neue Studienergebnisse für den Medikamentenkandidaten Finerenon veröffentlicht. Diese Resultate wurden auf einem Kongress in London präsentiert. Daraus geht hervor, dass das Management nun gleichermaßen eine Zulassung für die Behandlung von Herzinsuffizienz anstrebt.
Dadurch entsteht natürlich weiteres Umsatzpotenzial für Bayer. Die neuesten Daten zeigen, dass die Wahrscheinlichkeit von Todesfällen aufgrund von Herzinsuffizienz um 16 Prozent im Vergleich zum Placebo verringert werden konnte. Dies entspricht einer statistisch signifikanten Verbesserung, hieß es. Die Zulassung soll noch „zu gegebener Zeit“ beantragt werden, teilte der Konzern mit.
Analysten rechnen mit einer Zulassung!
Diese Meldung hat auch die Aufmerksamkeit der Analysten auf sich gezogen. An dieser Stelle lohnt sich ein Blick auf die neuesten Einschätzungen der institutionellen Häuser, um einen umfassenden Eindruck von den weiteren Erwartungen zu erhalten. Laut Analyst James Quigley von Goldman Sachs hat sich am Potenzial der Bayer-Aktie nichts geändert, da das Rating auf „Neutral“ mit einem Kursziel von 30 Euro belassen wurde.
Die detaillierten Daten der Phase-III-Studie erwecken den Anschein, dass Finerenon zur Behandlung von Herzinsuffizienz wettbewerbsfähig ist, schrieb der Experte in seiner Studie. Seinen Berechnungen zufolge könnte das Mittel einen Spitzenumsatz von 2,3 Milliarden Euro erreichen, der in sieben Jahren erzielt werden sollte. Dafür sei jedoch ein beständiges Wachstum in der Anlaufzeit notwendig. Womöglich könnte der Anstieg jedoch noch etwas schneller verlaufen, resümiert der Experte.
Das hat jedoch nicht ausgereicht!
Im Zuge dessen gab auch die US-Bank JPMorgan eine Einschätzung zu den detaillierten Daten der Studie „Finearts-HF“ ab. Das Mittel könnte unter dem Markennamen Kerendia zugelassen werden, schrieb der Analyst Richard Vosser. Insgesamt vertritt Vosser die Meinung, dass sich dies positiv auf den Aktienkurs von Bayer auswirken sollte. Dennoch hat er sein Rating unverändert bei „Neutral“ belassen und das Kursziel bei 34 Euro bestätigt.
Bayer AG Aktie Chart
Auch die schweizerische Großbank UBS, vertreten durch den Analysten Jo Walton, bewertet die Ergebnisse als positiv. Die dritte Studienphase des Medikamentenkandidaten Finerenon würde wahrscheinlich eine Zulassung implizieren, zumindest rechnet der Analyst damit. Dennoch wurde auch hier das Kursziel bei 30 Euro belassen, wobei das Rating auf „Neutral“ bestätigt wurde. Letztendlich scheint den Investmentansatz nicht geändert zu haben.
Glyphosat-Streit vor oberstem Gericht?
Noch vor dieser Meldung hatte sich Analyst Falko Friedrichs mit dem jüngsten Urteil im US-Glyphosat-Berufungsverfahren beschäftigt. Dies sei ein günstiges Urteil für Bayer, schrieb der Experte von Deutsche Bank Research. Dennoch wurde auch hier das Rating bei „Hold“ mit einem Kursziel von 29 Euro belassen. Da es kürzlich zwei entgegengesetzte Urteile auf der Ebene gab, könnte sich nun das höchste US-Gericht einschalten. Sollte dann ein positives Urteil für Bayer gefällt werden, könnte dies ein Ende des Streits um den Unkrautvernichter bedeuten, so der Experte.
Ein positiver Konsens!
Die Analysten zeigen sich positiv gestimmt bezüglich der neuen Ankündigungen in Bezug auf das Mittel gegen Herzinsuffizienz, wobei im Konsens nach den positiven Phase-III-Daten eine Zulassung erwartet wird. Dies könnte eine milliardenschwere Erlössteigerung implizieren, hat jedoch offenbar keinen direkten Einfluss auf die Bewertung.
Ob dies auf eine weiterhin vorhandene Skepsis gegenüber dem Mittel oder auf die allgemein angespannte Stimmung durch den Glyphosat-Rechtsstreit zurückzuführen ist, bleibt unklar. Wahrscheinlich ist es eine Mischung aus beiden Faktoren. Dennoch sind die Analysten wieder zunehmend positiver gestimmt, jedoch mit einer gesunden Skepsis. Die negative Haltung gegenüber der Bayer-Aktie ist jedoch bereits seit geraumer Zeit erkennbar.
Eine negative Dynamik!
Ein Blick auf die Dynamik der Zielpreise verdeutlicht, dass die Analysten zunehmend negativ gestimmt sind. Während im Juli 2022 noch ein durchschnittliches Kursziel von 79 Euro ausgegeben wurde, hat sich das Potenzial nach den Daten von Marketscreener weiter eingetrübt. Zum Jahreswechsel 2023 wurde dann bereits ein durchschnittliches Kursziel von 76 Euro angezeigt. Diese Dynamik hat sich mit Blick auf die Herausforderungen rund um den Glyphosat-Rechtsstreit weiter verschärft.
Ein Jahr später, also am ersten Handelstag 2024, hatten die Analysten im Konsens bereits einen Zielpreis von 50,32 Euro ausgegeben. Im Anschluss wurde schnell klar, dass die fundamentalen Herausforderungen bei Bayer tiefer als erwartet liegen. Dementsprechend wird aktuell ein durchschnittliches Kursziel von 35,41 Euro angezeigt. Von 21 laufenden Einschätzungen ist der Großteil der Analysten jedoch weiterhin an der Seitenlinie positioniert, denn derzeit wurden 15 „Hold“-Empfehlungen herausgegeben.
Das Fazit des Tages!
Die Bayer-Aktie zeigt trotz positiver Studiendaten und möglichen Milliardenumsätzen bei Finerenon eine zurückhaltende Reaktion am Markt. Die Erwartungen der Analysten bleiben verhalten, da die negativen Entwicklungen rund um den Glyphosat-Rechtsstreit weiterhin belasten. Trotz der positiven Nachrichten wird die Aktie aktuell überwiegend mit „Hold“ eingestuft, da die Unsicherheiten die optimistischen Prognosen überlagern. Anleger sollten die Entwicklungen rund um die mögliche Zulassung von Kerendia sowie den Ausgang des Glyphosat-Rechtsstreits im Auge behalten. Langfristig könnte sich eine positive Wende abzeichnen, doch im aktuellen Umfeld bleibt Vorsicht geboten.
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