Liebe Leser,
neues Jahr – gleiche Probleme! Der Glyphosat-Streit drückt weiterhin auf die Stimmung der Anleger. Nachdem die Bayer-Aktie in Richtung 52 Euro-Marke marschiert war, korrigierte sie wieder bis 43,92 Euro pro Aktie. Doch in welchem Maße könnten die Rückstellungen die Bayer-Aktie belasten?
Mit dieser Fragestellung beschäftigen wir uns in der heutigen Ausgabe der Aktie des Tages. Dazu blicken wir gemeinsam auf die jüngsten Einschätzungen der führenden Analysten, welche die Bayer-Aktie decken. Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen.
Bayer-Aktie: Fundamental positive Aussichten!
Nach der Kursrallye im europäischen Pharmasektor hat die US-Bank JPMorgan eine neue Analyse über die Bayer-Aktie veröffentlicht. Dabei wurde die Einstufung auf „Overweight“ mit einem Kursziel von 75 Euro belassen. Der Analyst Richard Vosser schrieb in seiner Studie, dass die Kursrallye im europäischen Pharmasektor noch nicht zu Ende sei.
Die fundamentalen Daten sein weiter positiv. Somit könnten die höheren Prognosen von Bayer im Jahr 2024 höhere Marktschätzungen zur Folge haben. Folgt man also der Expertenmeinung, so sollte es im laufenden Jahr juristische Klarheit über den US-Glyphosat-Fall geben.
Dies gilt es zu beachten!
Im gleichen Zuge hat sich auch die Schweizer Großbank UBS mit einer neuen Analyse an den Markt gewandt. Dabei wurde die Einstufung auf „Buy“ mit einem Kursziel von 85 Euro belassen. Auch der Analyst Michael Leuchten hatte sich erneut mit dem Glyphosat-Streit befasst.
Seiner Meinung zufolge werde das oberste US-Gericht die Berufung von Bayer im US-Glyphosat-Streit Hardeman nicht abgelehnt habe, sondern zuerst die Meinung der Regierung einholen werde. Allerdings sei dies als positiv zu bewerten. Dennoch stehe die Entscheidung des US Supreme Court-Falls noch aus, da die Verhandlungen weiterhin laufen.
Insgesamt scheine sich die Lage für Bayer mit Blick auf den Glyphosat-Streit schrittweise zu verbessern. Dabei sei die Aktie derzeit günstig bewertet, obwohl die Agrargeschäfte und das Pharmasegment zuletzt stark liefen.
Es nimmt kein Ende!
Wie zuletzt aus einer Meldung hervorging, könnte die Monsanto-Klage eine größere Dimension annehmen, als bisher erwartet. So wollen deutsche Anleger den Konzern auf 2,2 Milliarden Euro verklagen. Insgesamt haben sich mit Ablauf der Verjährungsfrist 320 Kläger dem Musterverfahren angeschlossen, teilte das Landesgericht in Köln mit. Darunter befinden sich mehr als 250 institutionelle Investoren und einige Privatanleger.
Bayer kritisiert Klagen!
Im vergangenen Monat hatte Bayer dazu eine Stellungnahme veröffentlicht. Hieraus lässt sich entnehmen, dass der Konzern die Klagen für unbegründet hält. Demnach teilte ein Sprecher mit: „Bayer hat die Gesetze eingehalten und ist seinen Veröffentlichungspflichten nachgekommen. Untersuchungen unabhängiger Experten bestätigen, dass der Bayer-Vorstand bei der Akquisition im Einklang mit seinen Pflichten gehandelt hat.“
Für Bayer bedeutet das vor allem, dass eine Musterverhandlung geführt werden könnte, da ausreichend gleichgerichtete Klagen existieren. Nun legt das Oberlandesgericht einen Musterkläger fest. Damit wird der Prozess dann exemplarisch in Deutschland geführt.
Das durchschnittliche Kursziel der Analysten!
Zum aktuellen Zeitpunkt wird die Bayer-Aktie von 26 Analysten gedeckt. Daraus resultierend sind derzeit 15 „Buy“-Ratings publiziert. Auch sind 10 weitere „Hold“-Einschätzungen am Markt platziert. Somit gibt es 1 „Sell“-Rating für die Bayer-Aktie. Das durchschnittliche Kursziel der führenden Analysten liegt bei 63,84 Euro pro Anteilschein. Gemessen am gestrigen Schlusskurs ergibt sich ein weiteres Potenzial von 33,9 Prozent.
Fazit des Tages!
Blicken wir auf den aktuellen Stand des Rechtsstreits, so sind die Chancen derzeit hoch, dass im laufenden Handelsjahr eine Einigung gefunden werden kann. Insgesamt hat der Bayer-Konzern 15,5 Milliarden Dollar für die Glyphosat-Klagen zurückgestellt. Welche Dimensionen dies annimmt, zeigt ein Blick auf die Kapitalflussrechnung.
Eigentlich gilt Bayer als extrem Cashflow-stark. So hat der Konzern in den vergangenen 5 Geschäftsjahren im Schnitt einen Free Cashflow von rund 5 Milliarden Dollar pro Jahr erzielt. Sollten also die Rückstellungen im vollen Umfang benötigt werden, so würde damit der Free Cashflow von 3 wirtschaftlich starken Jahren ausgelöscht werden.
Durch eine Einigung ist dennoch nach aktuellem Stand im Anschluss mit steigenden Kursen zu rechnen. Folgt man der Meinung einiger Analysten, so können Anleger die Aktie weiterhin kaufen.
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