Liebe Leser,
die Abwanderung des Chemie- und Pharmasektors ins Ausland schreitet kontinuierlich voran. Hierbei ist ein klarer Trend erkennbar: Unternehmen wie Bayer erschließen tendenziell Zukunftsmärkte, als hierzulande das Investitionsvolumen hochzuschrauben. Das Potenzial erscheint gigantisch. Doch um Konzerne wie Bayer weiterhin in Deutschland zu halten, bedarf es einige Maßnahmen. Diese hat der Vorsitzende des VCI nun deutlich kundgetan. Gemeinsam blicken wir in der heutigen Ausgabe auf diese Faktoren rund um die Bayer-Aktie. Ich wünsche Ihnen viel Spaß bei der heutigen Ausgabe und bedanke mich herzlich bei Ihnen für Ihre Lesertreue.
Investitionen bleiben auf gleichem Niveau!
Der deutsche Chemie- und Pharmasektor plant anscheinend trotz Umsatz- und Produktionsrückgängen im Jahr 2024, ähnlich hohe Investitionsvolumen in Forschung und Entwicklung wie im Vorjahr. Thomas Wessel, Vorsitzender des VCI (Verband der Chemischen Industrie) hat hierbei eine klare Position eingenommen. Denn nach dem Vorsitzenden müsse die Politik klare Maßnahmen zur Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit ergreifen, um die Branche zu unterstützen. Andernfalls könnte es bald zu einer Reduktion der Forschungsausgaben kommen, was angesichts der wachsenden Investitionen in Innovationen in anderen Industrienationen als Rückschritt angesehen wird. Denn hierbei ist ein klarer Trend erkennbar: Unternehmen aus diesem Sektor siedeln sich im Ausland an und investieren dort massiv.
Unternehmen gehen ins Ausland!
Nach Wessel sollen fast 60 Prozent der externen Forschungsaufträge der chemisch-pharmazeutischen Industrie ins Ausland gehen. Dies würde demnach bereits jetzt die Notwendigkeit unterstreichen, den Innovationsmotor im Inland am Laufen zu halten. In den vergangenen Jahren gelang es der Branche noch durch Innovationskraft den Standortnachteil Deutschlands auszugleichen. Wessel mahnt jedoch, dass die Politik den Turbo anschalten solle, um diesen Kurs beizubehalten.
Auch Bayer investiert ins Ausland!
Auch der Branchenprimus Bayer ist bereits umfassend im Ausland investiert – mitunter auch in Brasilien. Erst kürzlich hatte der Konzern bekannt gegeben, zwischen 10 und 15 Prozent der brasilianischen Sojaanbaufläche mit einem gentechnisch veränderten Biotech-Saatgut zu bepflanzen. Dieses Saatgut hatte zuletzt die Erträge der brasilianischen Sojabauern deutlich gesteigert. Alleine im Wirtschaftsjahr 2022/23 sollen sich die Erträge durch den Einsatz verdreifacht haben.
Eine interessante Tendenz!
Dass sich Unternehmen wie Bayer sich vermehrt im Ausland ansiedeln, ist auch in der Ertragsentwicklung erkennbar. Grundsätzlich ist nach den Schätzungen der Analysten erkennbar, dass das Nettoergebnis in den kommenden Jahren rapide anziehen soll. Für das laufende Jahr 2024 schätzen die Analysten, dass Bayer ein Nettoergebnis von rund 2,74 Milliarden Euro ausweisen wird. Doch mit Blick auf das darauffolgende Jahr soll die Ertragskraft deutlich anziehen. Nach den Schätzungen soll demnach bereits hier ein Nettoergebnis von 4,36 Milliarden Euro in den Büchern stehen. Das ist durchaus eine starke Entwicklung, die Sie beachten sollen. Denn dies würde eine Steigerung von knapp 60 Prozent implizieren. Anscheinend rechnen die Analysten damit, dass sich die Ertragskraft im Jahr 2024 deutlich verbessert.
Neue Analysen im Fokus!
In den aktuellen Analysen zur Bayer-Aktie behalten zwei renommierte Finanzinstitute ihre Einschätzungen bei. Die Schweizer Großbank UBS bewertet die Bayer-Aktie nach wie vor mit „Buy“ und hat ein Kursziel von 90 Euro festgelegt. Analyst Geoff Haire von schrieb in seiner Studie, dass die Chemiebranche unter einer anhaltend schwachen Nachfrage mit einhergehendem Preisdruck leide. Demnach bevorzuge er Unternehmen mit defensiveren Profilen und niedrigeren Betriebskosten, darunter Air Liquide, Linde, Symrise und Akzo Nobel. Hingegen meidet er BASF, Vitrex und Umicore wegen des erwarteten Margendrucks im 2. Halbjahr.
Bernstein bleibt optimistisch!
Ebenfalls optimistisch zeigt sich das US-Analysehaus Bernstein Research, welches die Bayer-Aktie mit „Outperform“ und ein Kursziel von 78 Euro bewertet. Analyst Gunther Zechmann erwartet eine Normalisierung der Branche im Jahr 2024, nach einer Zeit des Aufs und Abs seit 2020. Er bevorzuge Aktien von Chemieunternehmen, die sich auf die Halbleiter- und Elektronikbranche konzentrieren, anstatt stark in die Industrie zu investieren.
Der Analysten-Schnitt unter der Lupe!
Zum Abschluss der heutigen Analyse zur Bayer-Aktie blicken wir noch auf alle Einschätzungen der führenden Häuser kumuliert, um einen Eindruck von der institutionellen Stimmung rund um den Konzern zu erhalten. Wir beziehen uns auf die Daten von Marketscreener. Derzeit wird die Bayer-Aktie von 21 Analysten gedeckt. Hierbei vertreten 12 Analysten die Ansicht, dass Anleger die Aktie weiterhin kaufen sollten und haben somit ein „Buy“-Rating veröffentlicht.
Dazu finden sich 8 „Hold“-Empfehlungen wieder, wodurch sich 1 „Sell“-Rating ergibt. Das durchschnittliche Kursziel beläuft sich dabei auf 66,85 Euro pro Anteilschein. Verrechnen wir dies mit dem gestrigen Schlusskurs, so ergibt sich ein weiteres Aufwärtspotenzial in Höhe von 30,57 Prozent. Hingegen ist das höchste Kursziel bei 90 Euro platziert. Demnach würde sich hier ein weiteres Potenzial in Höhe von 75,78 Prozent ergeben.
Fazit des Tages!
Einst galt Deutschland als weltweit führend im Chemie- und Pharmasektor. Doch die Zeiten ändern sich langsam. Die Abwanderung ins Ausland nimmt stetig zu, da hier Genehmigungsverfahren meist deutlich schlanker sind und gleichermaßen massiv investiert wird. Gerade hierzulande sind Umsatz- und Produktionsrückgänge erkennbar. Bayer ist beispielsweise auch in Nordamerika stark vertreten und hat dort rund 3,14 Milliarden Euro mehr erwirtschaftet, als in Europa, dem Mittleren Osten und Afrika zusammen! Der Fokus ist demnach klar: Zukunftsmärkte erschließen. Aus Unternehmenssicht kann man diesen Trend durchaus nachvollziehen. Diese Entwicklung sollten Sie weiterhin genaustens im Auge behalten.
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