Liebe Leserinnen und Leser,
das BASF-Management hat kürzlich auf einer Analysten- und Investorenveranstaltung ein wichtiges Signal gesetzt. Trotz der bestehenden Herausforderungen bestätigte das Management die Jahresziele. Demnach rechnet BASF mit einer notwendigen Geschäftsbelebung im Schlussquartal, um das untere Ende der ausgegebenen Jahreszielspanne zu erreichen.
Dementsprechend fanden sich zum Wochenschluss wieder Käufer, woraufhin die Aktie um mehr als 1,2 Prozent zulegte. Dennoch bleiben die Aussichten für die Chemiebranche in Deutschland eingetrübt. Lassen Sie uns nun gemeinsam einen Blick auf alle relevanten Details rund um die BASF-Aktie werfen. Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen und danke Ihnen für Ihre Treue.
Die Aussichten bleiben getrübt – oder?
Einerseits hat das Management jüngst die Jahresprognose bestätigt, was inmitten der aktuellen Marktturbulenzen als positives Zeichen zu bewerten ist. Tatsächlich bleiben die Aussichten aber eingetrübt, wenn man den Zahlen des Verbands der Chemischen Industrie (VCI) betrachtet. Dieser hat seine Geschäftserwartungen angesichts der schwachen Konjunktur zuletzt erneut gesenkt. Für das laufende Jahr wird nun ein Produktionswachstum von 2 Prozent erwartet. Damit bleibt die erhoffte Erholung weiterhin aus bzw. setzt sich nur langsam fort.
Insgesamt wird der Umsatz laut VCI um 2 Prozent gegenüber dem Vorjahr zurückgehen. Nach wie vor stehe die Nachfrage unter Druck, getrieben durch die Produktionskürzungen der Industriekunden, hieß es. Auch das schwache Pharmageschäft würde in diesem Umfeld weiter belasten. Zum Vergleich: Ursprünglich war der VCI davon ausgegangen, dass der Umsatz um 1,5 Prozent anziehen werde, mit einem Plus bei der Produktion von 3,5 Prozent.
Neue Chance?
Unterdessen hat BASF kürzlich angekündigt, eine mögliche Nutzung der Geothermie in Betracht zu ziehen. Gemeinsam mit dem Unternehmen Vulcan Energie würden derzeit die Möglichkeiten geprüft, hieß es in einer Unternehmensmitteilung. Zunächst sollen Messungen und Untersuchungen in einer Teilregion des Oberrheingrabens geprüft werden. Eine entsprechende Absichtserklärung sei bereits unterzeichnet worden. Theoretisch könnte BASF das heiße Thermalwasser zur Dampferzeugung nutzen.
Und die Analysten?
Nach der Investorenveranstaltung haben nun auch die führenden Analysten die BASF-Aktie unter die Lupe genommen. Offenbar hat sich das Management auf der Veranstaltung weiter zuversichtlich gezeigt – zumindest nach Ansicht des Analysten Geoff Haire.
Denn der Analyst der Schweizer Großbank UBS beließ sein Kursziel unverändert bei 47 Euro und sieht damit weiteres Aufwärtspotenzial. Die Einstufung wurde auf „Neutral“ belassen. Die Zuversicht beziehe sich auf das angestrebte operative Jahresziel für das Ebitda von 1,7 Milliarden Euro, heißt es in der Studie. Die Einstufung sei jedoch auf die fehlenden kurzfristigen Wachstumsaussichten zurückzuführen, so der Analyst.
Ein Signal!
Im Zuge der Veranstaltung meldeten sich weitere institutionelle Häuser zu Wort. So hat die US-Investmentbank Goldman Sachs die Einstufung auf „Buy“ und das Kursziel auf 53 Euro belassen. Laut Analystin Georgina Fraser würde die Serie der „konstruktiven“ Signale nicht abreißen.
BASF Aktie Chart
Auch das US-Analysehaus Bernstein Research hat sich nach der Analysten- und Investorenveranstaltung mit den weiteren Chancen der BASF-Aktie beschäftigt. Der zuständige Analyst Peter Clark ist weiterhin optimistisch für die Entwicklung der Aktie gestimmt und hat seine Einstufung auf „Outperform“ mit einem Kursziel von 54 Euro belassen. In seiner Einschätzung hebt er hervor, dass der Konzernvorstand das Jahresgewinnziel erneut bestätigt habe.
Allerdings verweist der Analyst in diesem Zusammenhang auf die dafür notwendige deutliche Steigerung im Schlussquartal. Die Restrukturierung bleibe im Fokus und werde vom Vorstand weiter vorangetrieben. Entsprechend sollte das Unternehmen eine aktive Rolle in der Konsolidierung der gesamten Chemiebranche in Europa spielen.
Optimistischer Ansatz wird vertreten!
Ähnlich optimistisch bleibt auch das Analysehaus Jefferies. Chris Counihan schrieb, BASF bleibe zuversichtlich, das untere Ende der zuvor veröffentlichten Zielspanne zu erreichen. Entsprechend bestätigte er sein Kursziel von 53 Euro und beließ die Einstufung auf „Buy“. In der Analyse heißt es, dass das Gewinnwachstum im Agrargeschäft im ersten Halbjahr 2025 höher ausfallen dürfte als im Vorjahreszeitraum. Allerdings dürfte das Niveau von 2023 noch nicht erreicht werden.
Wie ist das nun zu bewerten?
Die Analysten sind derzeit optimistisch, was die Restrukturierung des Konzerns angeht. Positiv hervorgehoben wurde, dass der Konzern weiterhin an seinen Jahreszielen festhalte, auch wenn dafür noch eine Erholung im Schlussquartal notwendig sei. Die jüngste Veranstaltung hat jedoch nicht zu einer positiven Reaktion bei den Kurszielen der Analysten geführt.
Die Hintergründe!
Laut den Daten von Marketscreener hatten die Experten zu Beginn des Jahres 2022 noch ein durchschnittliches Kursziel von 78,63 Euro ausgegeben. Im weiteren Verlauf wurde jedoch deutlich, dass die Probleme bei BASF weiterhin im Fokus stehen, woraufhin ein Jahr später bereits ein Zielpreis von 53,84 Euro erwartet wurde.
Die negative Dynamik setzte sich fort, so dass am ersten Handelstag 2024 bereits 50,26 Euro erwartet wurden. Danach gab es zwar erste Anzeichen einer Besserung, im weiteren Jahresverlauf wurden die Kursziele jedoch wieder nach unten korrigiert. Daraus ergibt sich aktuell ein durchschnittliches Kursziel von 52,86 Euro. Bezogen auf den Freitagsschlusskurs sehen die Analysten damit ein weiteres Gewinnpotenzial von rund 25 Prozent.
Das Fazit des Tages!
Fakt ist: Die großen Chemiekonzerne – vor allem in Deutschland – stecken nach wie vor mitten in der Krise. Die Zeichen stehen weiter auf Restrukturierung und Kostensenkung. Vor allem die Produktion steht unter Druck. Ob die erwartete Erholung bei BASF im vierten Geschäftsquartal einsetzen kann, ist noch nicht sicher. Die BASF muss sich jetzt in der aktuellen Marktphase zukunftsfähig aufstellen, um bei den kommenden Herausforderungen nicht den Anschluss zu verlieren. Insgesamt bleibt die Lage angespannt, auch wenn es erste kleine Anzeichen einer Besserung gibt.
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