Liebe Leserinnen und Leser,
die BASF-Aktie dürfte aufgrund der robusten Dividendendynamik der vergangenen Jahre bei dem einen oder anderen Anleger im Depot gelandet sein. Dadurch konnte BASF einige Dividendenjäger für sich gewinnen, vor allem weil die Ausschüttung fast ausschließlich konstant angehoben wurde.
Doch in den vergangenen Jahren hat sich die Ausgangslage für den Konzern verschlechtert. Die logische Schlussfolgerung: sich zunehmend auf sein Kerngeschäft konzentrieren – dazu später mehr. Zwar sollen die Ausschüttungen in den kommenden Jahren auf einem ähnlichen Niveau gehalten werden, de facto erhalten die Anleger für das Geschäftsjahr 2023 aber eine geringere Dividende. Entsprechend weitet sich der Kursverlust der BASF-Aktie derzeit aus. Lassen Sie uns nun gemeinsam einen Blick auf alle relevanten Hintergründe werfen. Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen!
Neue Mittelfristziele gesetzt!
Im Rahmen einer Veranstaltung hat die BASF ihre Mittelfristziele für das Jahr 2028 gesteckt. Im Zuge dessen wurden auch einige Einblicke in die weitere Dividendenstrategie des Unternehmens gegeben. Wie bereits in den einleitenden Worten angedeutet, müssen sich die Anleger mit einer reduzierten Dividende begnügen. Konkret will BASF eine Dividende von 2,25 Euro je Anteilsschein an die Aktionäre ausschütten. Im Jahr 2023 hatte der Chemiekonzern noch 3,40 Euro je Aktie überschrieben.
Wie geht es weiter?
In den nächsten vier Jahren sollen insgesamt 8 Milliarden Euro an Dividenden ausgeschüttet werden, hinzu kommen Aktienrückkäufe. Diese sollen nach den Angaben von BASF ab 2027 durchgeführt werden, wobei hier ein Volumen von voraussichtlich 4 Milliarden Euro freigemacht werden soll. Im Jahr 2028 erwartet das BASF-Management ein EBITDA von 10 bis 12 Milliarden Euro, wobei der kumulierte Free Cashflow in den Jahren 2025 bis 2028 bei gut 12 Milliarden Euro liegen soll.
BASF im Analysten-Radar!
Vor diesem Hintergrund haben sich auch die Analysten wieder mit den weiteren Perspektiven der BASF-Aktie beschäftigt. An dieser Stelle werfen wir einen Blick auf die neuen Meldungen, um einen Eindruck von der Stimmung rund um den Konzern zu erhalten. Die zuständige Analystin Virgine Boucher-Ferte hat ihre Einstufung auf „Hold“ belassen und das Kursziel mit 54 Euro bestätigt. Die Expertin bleibt für die langfristigen Aussichten der BASF-Aktie optimistisch gestimmt, kurzfristig würden jedoch die Herausforderungen überwiegen. Die Abspaltungsszenarien hätten die Analystin zu einer neuen Studie veranlasst, hieß es in der Mitteilung.
Hoher Kapitalbedarf!
Entsprechend hat sich auch die US-Investmentbank Goldman Sachs erneut mit den Chancen nach den Ankündigungen beschäftigt. Die Analystin Georgina Fraser beließ die Einstufung für die BASF-Aktie bei „Neutral“ und das Kursziel bei 46 Euro. Mit Blick auf die deutliche Dividendenkürzung betonte die Expertin, dass sie für die Jahre 2024 und 2025 mit einer Ausschüttung nahe der Mindestdividende von 2,25 Euro je BASF-Aktie rechne.
Schließlich habe der Konzern mit einem hohen Kapitalbedarf zu kämpfen, wobei auch einige zyklische Gründe das schwache Geschäftsumfeld weiter belasten würden. Die avisierte Mindestdividendenrendite von 5 Prozent liegt unter dem Niveau von 2023, wobei die Prognose für 24/25 um ein Drittel verfehlt wurde.
Unterschiedliche Meinungen!
Auch die Schweizer Großbank UBS hat ihre Einstufung für die BASF-Aktie im Einklang mit den neuen Gewinnzielen für das Jahr 2028 auf „Buy“ belassen. Mit Blick auf den Dividendenabschlag wurde auch das Kursziel unverändert bei 51 Euro bestätigt.
Skeptischer zeigt sich im direkten Vergleich das Analysehaus Jefferies. Der zuständige Analyst Chris Counihan hat die Einstufung für die BASF-Aktie auf „Hold“ belassen, das Kursziel wurde ebenfalls bei 43 Euro bestätigt. Unter dem Strich lägen die ausgegebenen Gewinnziele für das Geschäftsjahr 2028 grundsätzlich im Rahmen der Erwartungen, schrieb der Experte in seiner Einschätzung.
BASF Aktie Chart
Allerdings würden die Ziele von den mittelfristigen Marktbedingungen und dem entsprechenden Zyklus abhängen. Somit dürfte das Ausmaß der Dividendenkürzungen für Enttäuschung bei den Anlegern sorgen, fasst der Experte seine Einschätzung zusammen.
Negative Kursdynamik identifiziert!
Generell zeigt die Zielpreisdynamik der Analysten, dass sich das Potenzial in den vergangenen Handelsmonaten weiter eingetrübt hat. Bereits seit einigen Jahren reduzieren die Experten ihre Kursziele für die BASF-Aktie. Nach den Daten von Marletscreener wurde Anfang 2022 noch ein durchschnittliches Kursziel von 78,63 Euro ausgegeben.
Die fundamentalen Herausforderungen und die nachlassende Wachstumsdynamik erhöhten in der Folge jedoch den Druck auf die BASF-Aktie und die Ratings der Experten. Demnach wurden die Schätzungen anschließend tendenziell nach unten revidiert und ein Kursziel von 53,84 Euro für den ersten Handelstag 2023 ausgegeben. Auch ein Jahr später war keine Besserung in Sicht, woraufhin für Januar 2024 bereits 50,26 Euro in Aussicht gestellt wurden.
Nachdem die Analysten dann bis Mai ihre Kursziele erhöht hatten, ging es seitdem wieder abwärts. Derzeit wird die BASF-Aktie von 21 Analysten der führenden Häuser gecovert. Im Durchschnitt sehen die Experten das Kursziel für die BASF-Aktie aktuell bei 52,40 Euro. Hierbei sind 11 „Buy“-, 9 „Hold“-Ratings und 1 „Sell“-Rating am Markt herausgegeben. Vergleicht man das aktuelle Kursziel mit dem gestrigen Schlusskurs, so erwarten die Analysten ein weiteres Aufwärtspotenzial in Höhe von 15,60 Prozent.
Das Fazit des Tages!
Neben dem neuen Ausblick auf die Ziele bis 2028 hat BASF eine weitere wichtige Meldung am Markt platziert. Denn offenbar ist ein Teilbörsengang für das Agrargeschäft geplant – die Voraussetzungen dafür sollen bis 2027 geschaffen werden. Dadurch könnten die Investoren zusätzlich profitieren, da die Unternehmensanteile anteilig an die Aktieninhaber übertragen bzw. ausgeschüttet werden.
Dies untermauert meines Erachtens die Restrukturierungsbemühungen der BASF, sich weiter auf die Kernsegmente zu konzentrieren. Allerdings wurde in diesem Zusammenhang auch schnell klar, dass die Investoren in den kommenden Jahren mit einigen Herausforderungen und hohen Investitionskosten rechnen müssen.
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