Liebe Leserinnen und Leser,
der Kupferkonzern Aurubis hat wieder einmal auf sich aufmerksam gemacht. Eigentlich hatten Marktexperten aufgrund der gegebenen Herausforderungen mit einer Dividendenkürzung gerechnet, doch Pustekuchen. Aurubis erhöhte die Dividende um 10 Cent auf 1,50 Euro je Aktie.
Entsprechend reagierte die Aktie mit einem satten Kurssprung von 13,5 Prozent in den letzten 5 Tagen. Hat sich nun die fundamentale Situation verbessert? Dieser Frage gehen wir in der heutigen Ausgabe der Aktie des Tages nach. Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen und bedanke mich für Ihre Treue!
Volatiles Marktumfeld und robuste Ergebnisse!
Insgesamt hat sich Aurubis im abgelaufenen Geschäftsjahr in einem volatilen Marktumfeld robust gezeigt. Sondereffekte, von denen das Unternehmen profitieren konnte, wie leicht gestiegene Schmelz- und Raffinierlöhne sowie ein deutlich höheres Metallergebnis, konnten genutzt werden. Unterm Strich stand ein Umsatz von 17,1 Milliarden Euro und ein bereinigter Vorsteuergewinn von 413 Millionen Euro.
Aurubis Aktie Chart
Deutliche Steigerung!
Zum anderen will Aurubis seine Investitionsprojekte weiter vorantreiben. Der Vorstandsvorsitzende hob hervor, dass bereits mehr als die Hälfte der insgesamt 1,7 Milliarden Euro, die in diese strategischen Projekte investiert werden sollen, ausgegeben wurden. Dennoch konnte das Konzernergebnis im Vergleich zum Vorjahr deutlich von 141 auf 416 Millionen Euro gesteigert werden. Der neue CEO Haag, der erst im September das Ruder übernommen hat, startet also nach den Betrugs- und Diebstahlsfällen mit einer positiven Meldung.
Wie bewerten Analysten die Meldung?
Die Aurubis-Aktie steht nun wieder im Fokus der Analysten. Um zu verstehen, ob sich das Potenzial mit der neuen Meldung verbessert hat, werfen wir einen Blick auf die aktuellen Analysteneinschätzungen. Zumindest aus der Einschätzung der DZ Bank geht hervor, dass der Analyst Dirk Schlamp der Aurubis-Aktie nun mehr Potenzial zutraut. Entsprechend wurde das Kursziel von 68 auf 80 Euro angehoben. Das Rating wurde hingegen auf „Hold“ belassen.
Letztlich hätten die Zahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr keine Überraschungen gebracht und die Ergebnisprognose sei bestätigt worden, so der Analyst in seiner Einschätzung. Er sieht den Aktienkurs derzeit von Übernahmespekulationen beeinflusst und verweist in diesem Zusammenhang auf eine Entkopplung der seitwärts tendierenden Gewinnrevisionen. Insgesamt stellt er fest, dass das Vertrauen in das neue Management zugenommen hat, woraufhin er einige Anpassungen an seinem Bewertungsmodell vorgenommen hat.
An der Seitenlinie!
Im Zuge dessen hat sich auch die Deutsche Bank Research diesem Ansatz angeschlossen, denn Analyst Bastian Synagowitz hat sein Kursziel von 84 auf 88 Euro angehoben und die Einstufung ebenfalls auf „Halten“ belassen.
Nach den endgültigen Zahlen dürfte das operative Ergebnis vor Steuern letztlich leicht über dem veröffentlichten Wert liegen, merkte der Analyst an. Auf der anderen Seite erscheine auch der Cashflow stark. Alles in allem habe der Analyst zwar seine EBITDA-Schätzungen gesenkt, das höhere Kursziel sei jedoch auf die niedrigeren Investitionsausgaben zurückzuführen.
Keine Kurszielerhöhung!
Die Schweizer Großbank UBS hat ebenfalls ein neues Rating veröffentlicht und die Einstufung auf „Neutral“ belassen. Im Gegensatz zu den vorherigen Bewertungen belässt Daniel Major das Kursziel bei 85 Euro, da die Ergebnisse und der Ausblick den Erwartungen entsprochen hätten und die Kostensenkungen auf moderater Basis ermutigend seien.
Seiner Meinung nach sei die jüngste Rallye nicht nur durch Eindeckungen von Leerverkäufern ausgelöst worden, sondern er sehe noch andere relevante Dinge in diesem Konstrukt, denn unterm Strich sei Aurubis weiterhin mit enormem Gegenwind konfrontiert.
Jetzt einsteigen?
Am optimistischsten ist in diesem Umfeld die Baader Bank, die ihre Einstufung sogar auf „Kaufen“ belässt. Der Analyst Christian Obst rät Anlegern daher weiterhin zum Einstieg und hat ein Kursziel von 90 Euro ausgegeben. Auch er schreibt, dass sowohl die Ergebnisse als auch der Ausblick im Rahmen der Erwartungen lagen, eine höhere Dividende aber eine positive Überraschung wäre.
Das ist wichtig zu wissen!
Alles in allem lässt sich aus den Analystenstimmen herauslesen, dass zwar der Optimismus etwas zugenommen hat und dementsprechend auch die Kursziele angehoben wurden, aber zwischen den Zeilen eine vorsichtige Skepsis zu lesen ist, die durch die Ratings an der Seitenlinie untermauert wird. Im positiven Kontext wurde hier aber durchwegs die Dividendenerhöhung hervorgehoben, wobei auch mögliche Übernahmeaktivitäten im Fokus stehen und als weiterer Treiber dienen sollten, so zumindest die Einschätzung der Analysten.
Zielpreise unter Druck!
Insgesamt überwiegt beim durchschnittlichen Zielpreis weiterhin die Skepsis, denn die Analysten senken ihre Zielpreise seit geraumer Zeit konsequent, mit Ausnahme der jüngst beleuchteten Ratings, denn zu Beginn des Jahres 2023 wurde zeitweise noch ein Kursziel von 103 Euro ausgegeben, ein Jahr später lag dieser Zielpreis der Analysten bereits bei 86 Euro. Diese Dynamik hat sich dann verstetigt, so dass aktuell ein durchschnittliches Kursziel von 71,90 Euro ausgegeben wird, was ein Abwärtspotenzial von rund 15 Prozent impliziert.
Das Fazit des Tages!
Aurubis konnte mit der Dividendenerhöhung a) die Aufmerksamkeit des Marktes auf sich ziehen und b) dementsprechend auch Käufer anlocken. Wie nachhaltig diese Kursreaktion nun ist, bleibt vorerst abzuwarten. Fakt ist jedoch, dass wieder Stimmung in die Investmentstory gekommen ist und Dividendenjäger eine Ausschüttung von 1,50 Euro je Aktie in Zukunft wohl genauer unter die Lupe nehmen werden. Dies eröffnet weiteres Absicherungspotenzial. Alles in allem haben sich die Aussichten angesichts der jüngsten Nachrichten verbessert.
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