Liebe Leserinnen und Leser,
die Befürchtungen über Handelsbeschränkungen in der Chip-Branche, ausgelöst durch den Präsidentschaftskandidaten Donald Trump, hatten auch die Anleger der Asml-Aktie unter Druck gesetzt. Parallel dazu hat der wichtige Branchenakteur TSMC seine neue Quartalsbilanz vorgelegt. Auch ASML hat kürzlich einen Einblick in die aktuellen Geschäftsergebnisse gegeben.
Anscheinend bewerten die Anleger die Kombination der neuen Meldungen als deutlich negativ für ASML, denn in den vergangenen 5 Handelstagen verliert die Aktie über 15 Prozent. Allerdings könnte man sich in diesem Umfeld die Frage stellen: Sind die Quartalsergebnisse von ASML tatsächlich so schlecht ausgefallen? Gemeinsam blicken wir in der heutigen Ausgabe auf die wichtigsten Hintergründe. Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen und bedanke mich herzlich bei Ihnen für Ihre Lesertreue.
Ergebnisse wirklich so schlecht ausgefallen?
Einige Anleger könnten vermuten, dass die Kursreaktion der ASML-Aktie auf schlechte Ergebnisse des Chip-Zulieferers schließen lässt. Hingegen hat das Management vermeldet, dass man die Auftragseingänge im zweiten Jahresviertel deutlich steigern konnte. Im letzten Quartal wurde ein Auftragseingang von rund 5,6 Milliarden Euro vermeldet, nachdem im vorangegangenen Quartal noch 3,6 Milliarden Euro in den Büchern gestanden hatten. Damit wurden die Erwartungen der Analysten deutlich übertroffen.
Der Hintergrund!
Vielmehr, so heißt es in den Finanz-Foren, hat der Ausblick auf das dritte Quartal von ASML derart enttäuscht, sodass eine negative Kursreaktion angestoßen wurde. Der negative Ausblick wurde durch die Diskussionen untermauert, dass die US-Regierung die Exportkontrollen nach China verschärfen könnte. Allerdings muss man an dieser Stelle hinzufügen: Dadurch wurde die gesamte Branche belastet.
ASML selbst rechnet im dritten Quartal mit einem Umsatz zwischen 6,7 und 7,3 Milliarden Euro. Damit wurden die Erwartungen der Analysten verfehlt. Hingegen wurde die Prognose für das Gesamtjahr bestätigt. Das Management erwartet weiterhin, dass der Umsatz stagniert. Ab 2025 soll der Konzern dann wieder zu starkem Wachstum zurückkehren, hieß es bei der Vorstellung.
Das bringt Rückenwind!
Nach der Veröffentlichung der neuesten Zahlen haben sich auch die Analysten rund um die ASML-Aktie erneut mit den aktuellen Perspektiven beschäftigt. Dabei wurden gleich mehrere neue Ratings am Markt platziert, die wir uns nun im Detail anschauen werden. Demnach hat die US-Investmentbank Goldman Sachs das Rating auf „Buy“ belassen, wobei das Kursziel ebenso auf 1.185 Euro bestätigt wurde. Nach der Bewertung des Analysten Alexander Duval würden die positiven Kommentare von TSMC in Bezug auf den Rückenwind durch die Künstliche Intelligenz auch auf die europäischen Halbleiterunternehmen wirken.
Insgesamt sieht er sich hierbei in seiner positiven Haltung für die ASML-Aktie bestätigt. Somit bleiben die Zulieferer für die Chipindustrie bei der US-Bank weiterhin auf der „Conviction Buy List“. Dies würde durch die stabile Auftragslage und die robuste Nachfrage gestützt werden, resümiert der Analyst. Entsprechend wird eine weitere Wachstumsbeschleunigung im Jahr 2025 erwartet.
Er zeigt sich ebenso optimistisch!
Auch die schweizerische Großbank UBS hat sich erneut zurückgemeldet. Der zuständige Analyst Francois-Xavier Bouvignies ist gleichermaßen optimistisch gestimmt und hat nach den Zahlen zum zweiten Quartal das Rating auf „Buy“ belassen, genauso wie das Kursziel bei 1.050 Euro. Der Experte verwies auf den Umstand, dass der Konzern die Konsensschätzungen um 7 Prozent übertroffen hat, wobei die EBIT-Prognose für das kommende Jahresviertel um 13 Prozent darunter liegen würde. Allerdings sollte sich unterm Strich an den Konsensschätzungen nicht viel ändern, resümiert der Experte in seiner Einschätzung zur aktuellen Lage.
Asml Aktie Chart
Im Zuge dessen hat sich auch die Deutsche Bank Research optimistisch gezeigt, denn der zuständige Analyst Robert Sanders hat das Rating für die ASML-Aktie auf „Buy“ belassen. Der Zielpreis für die ASML-Aktie wurde hierbei auf 1.100 Euro belassen. Hingegen würde der neue Bericht zu den Zahlen durch die Aussichten auf harte Sanktionen der USA überschattet, so der Experte. Allerdings sollten die Ausrüster, darunter auch ASML, weiterhin Zugriff auf die fortgeschrittene Halbleitertechnologie behalten.
Was können wir daraus entnehmen?
Alles in allem bewerten die Analysten die neuesten Zahlen von TSMC und ASML als positiv. In diesem Kontext wurde der Rückenwind durch die steigende Nachfrage nach Chips, angetrieben durch den Trend rund um die künstliche Intelligenz, als stützend beschrieben. Demnach erwarten die Experten eine weitere Euphoriewelle in Bezug auf die Aufträge im Jahr 2025. Gerade die langfristigen Perspektiven werden hierbei mehrfach genannt.
Auf der anderen Seite würden die politischen Spannungen zwischen den USA und China die Stimmung etwas dämpfen. Die Sanktionen werden insgesamt als negativ bewertet, zumindest langfristig betrachtet. Denn kurzfristig sollten sich die Auswirkungen nach den Angaben der Branchenunternehmen in Grenzen halten. Die aufgeführten Chancen und Risiken wurden letztendlich von den Analysten abgewogen: Insgesamt ist bei den Analysten-Zielpreisen eine deutlich positive Dynamik erkennbar.
Die Zielpreise werden weiter angehoben!
Der allgemeine Trend rund um die Künstliche Intelligenz befeuert die Geschäftsentwicklung von ASML. Doch vor allem im Jahr 2024 haben die Experten ihre Zielpreise bereits kräftig gesteigert, nachdem zuvor noch eine Stagnation erkennbar war. Zum Jahresstart 2022 wurde nach den Daten von Marketscreener noch ein mittlerer Zielpreis von 788 Euro herausgegeben, wobei ein Jahr später die Erwartungen im Konsens auf 702 Euro reduziert wurden.
Ein Jahr später, also am ersten Handelstag des laufenden Kalenderjahres, wurde dann ein durchschnittliches Kursziel von 700 Euro herausgegeben. Doch mittlerweile haben sich der Investmentansatz und die weiteren Aussichten für die ASML-Aktie derart verbessert, dass nun ein Kursziel von 1.057 Euro herausgegeben wird.
Das Fazit des Tages!
Aus den neuesten Zahlen lässt sich letztendlich entnehmen, dass die starke Nachfrage aus China weiter andauert, allerdings trübt sich das Bild langfristig betrachtet weiter ein. Faktisch sind die kommunizierten wichtigen Kennziffern im zweiten Quartal besser als erwartet ausgefallen. Vielmehr hat das Risiko bei den Exporten nach China das vergleichsweise gute Zahlenwerk überschattet, wonach die gesamte Branche belastet wurde. ASML bleibt weiterhin auf Kurs, um im Jahr 2025 wieder auf den Wachstumspfad zurückzukehren. Entsprechend ist das aktuelle Jahr weiterhin als Übergangsjahr zu bewerten.
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