Liebe Leserinnen und Leser,
Aroundtown befindet sich in einer Zwickmühle. Das Geschäftsumfeld im ersten Halbjahr war erneut angespannt, und der Konzern sah sich mit einem Umsatzrückgang konfrontiert. Dennoch bleibt das Management für das restliche Geschäftsjahr positiv gestimmt und hat die Prognose für das gesamte Jahr angehoben.
Die Anleger konzentrieren sich anscheinend auf das Positive, denn nach der Bekanntgabe wurde ein schneller Kursgewinn von 4,6 Prozent verzeichnet. Gemeinsam blicken wir nun auf die neuesten Meldungen und die anschließende Marktreaktion. Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen und danke Ihnen herzlich für Ihre Lesertreue.
Neue Ergebnisse veröffentlicht – Jahresprognose angehoben!
Vor allem durch zusätzliche Einsparungen bei den Finanzausgaben blickt das Aroundtown-Management nun zuversichtlicher auf das restliche Geschäftsjahr. Entsprechend wurde die Prognose für die operative Entwicklung (FFO1) angehoben. Für 2024 erwartet Aroundtown nun eine Spanne von 290 bis 320 Millionen Euro, nachdem zuvor 280 bis 310 Millionen Euro in Aussicht gestellt worden waren.
Zum Vergleich: Ein Jahr zuvor standen hier noch 332 Millionen Euro in den Büchern. Doch mit Blick auf die angestrebten Zinssenkungen der Fed und EZB könnte sich das Umfeld für den Immobilienkonzern verbessern. Derzeit setzen risikobereite Anleger offenbar auf diesen Trend. Im ersten Halbjahr 2024 hat Aroundtown jedoch sowohl beim FFO als auch beim Umsatz schlechter abgeschnitten als vom Analystenkonsens erwartet.
Neue Zahlen unter der Analystenlupe!
Die neuen Zahlen wurden direkt auch von den führenden Analysten untersucht. Gemeinsam blicken wir nun auf die neuesten Meldungen, um einen umfassenden Eindruck von der Stimmung rund um den Konzern zu erhalten. Der Analyst Andreas Pläsier vom Analysehaus Warburg Research hat das Rating erneut auf „Buy“ belassen und den Zielpreis unverändert bei 2,60 Euro bestätigt.
Nach seiner Einschätzung hätten die wichtigsten operativen Kennziffern seine Erwartungen mindestens erfüllt, wenn nicht sogar leicht übertroffen. Letztendlich sei der Rückgang bei den Mieteinnahmen im zweiten Quartal moderat ausgefallen, trotz mehrerer Verkäufe. Unter dem Strich würde seine Schätzung für das operative Jahresgewinnziel am unteren Ende der Prognosespanne liegen.
Hohe Schuldenquote!
Im Zuge dessen hat sich auch die britische Investmentbank Barclays nach den Halbjahreszahlen zurückgemeldet. Im direkten Vergleich ist die Analystin Eleanor Frew jedoch deutlich skeptischer für die weitere Entwicklung der Aroundtown-Aktie gestimmt. Entsprechend impliziert der bestätigte Zielpreis von 1,20 Euro ein Abwärtspotenzial von rund 50 Prozent.
Parallel dazu hat Frew ihr Rating ebenfalls bei „Underweight“ bestätigt. Das angehobene Jahresziel beim operativen Gewinn (FFO1) sieht die Analystin nun deutlich höher als zuvor erwartet. Auf der anderen Seite bleibe die Schuldenquote bei Aroundtown weiterhin hoch.
Aroundtown Aktie Chart
Auch die US-Investmentbank Goldman Sachs hat eine neue Einschätzung zum aktuellen Potenzial der Aroundtown-Aktie veröffentlicht. Der zuständige Analyst Jonathan Kownator hat sein Rating unverändert bei „Neutral“ bestätigt, wobei der Zielpreis ebenfalls auf 2,20 Euro belassen wurde. Der Experte schrieb, dass seine Schätzungen für den Gewinn pro Aktie wegen überraschend hoher Kosten im Unternehmen verfehlt wurden. Allerdings habe das Management von Aroundtown das Jahresziel für die Kennziffer FFO1 moderat angehoben.
Erwartungen erfüllt!
Deutlich optimistischer bleibt währenddessen die Baader Bank gestimmt. Denn der Analyst Andre Remke hat sein Rating erneut auf „Add“ belassen, wobei auch der Zielpreis bei 2,60 Euro bestätigt wurde. Nach seiner Bewertung habe Aroundtown mit seinen operativen Kennziffern aus dem zweiten Quartal seine Erwartungen erfüllt. Hingegen habe sich auf der anderen Seite das Tempo bei der Portfolio-Abwertung verlangsamt, hob der Experte in seiner Einschätzung hervor.
Er habe allerdings bereits erwartet, dass die Prognosespanne für den operativen Gewinn leicht angehoben würde. Entsprechend folge der Konzern nun der jüngst angehobenen Prognose der Tochtergesellschaft Grand City Properties. Seine Konsensschätzungen liegen leicht unter dem unteren Ende der herausgegebenen Prognosespanne.
Was können wir daraus entnehmen?
Zwar hat Aroundtown im ersten Halbjahr einen Umsatzrückgang verzeichnet, doch auf der anderen Seite blickt das Management nun zuversichtlicher auf das restliche Jahr. Dabei könnten unter anderem die angestrebten Zinssenkungen das Umfeld verbessern. Dennoch lässt sich zwischen den Zeilen bei den Analysten eine gesunde Skepsis in Bezug auf die neuen Ziele ablesen. Dementsprechend sollten bei Aroundtown weiterhin die Kosteneinsparungen im Fokus bleiben, da diese zuletzt die Ergebnisse angetrieben haben.
Aktie fair bewertet?
Blicken wir gemeinsam auf den Trend des durchschnittlichen Analystenzielpreises, so wird deutlich, dass die Analysten im Konsens die Aroundtown-Aktie als relativ fair bewertet ansehen. Der Investmentansatz hat sich ihrer Meinung nach nachhaltig eingetrübt. Zum Jahresstart 2021 hatten die Analysten im Konsens ein durchschnittliches Kursziel von 7,14 Euro ausgegeben.
Danach war eine stagnierende Tendenz bis Ende Mai 2022 zu beobachten, die im Anschluss nach unten durchbrochen wurde. Am 7. September 2023 stellten die Analysten dann noch einen Zielpreis von 2 Euro in Aussicht. Nun hat sich der Aroundtown-Zielpreis jedoch wieder etwas vom Tiefpunkt gelöst, denn aktuell erwarten die Experten ein durchschnittliches Kursziel von 2,32 Euro pro Aktie. Die Analysten sind sich jedoch uneinig. Von 17 laufenden Einschätzungen raten 5 Analysten zum Kauf, während 7 ein „Hold“-Rating ausgeben.
Das Fazit des Tages!
Aroundtown befindet sich derzeit in einer Phase der Unsicherheit, da das Unternehmen mit Umsatzrückgängen und unerfüllten Erwartungen kämpft. Dennoch hat das Management die Prognose für das laufende Jahr angehoben, was den Aktienkurs stützte. Die angestrebten Zinssenkungen könnten das Geschäftsumfeld in den kommenden Monaten verbessern. Allerdings bleibt das Vertrauen der Analysten gespalten. Anleger sollten die Entwicklungen der Kosteneinsparungen weiterhin genau beobachten, die maßgeblich zum Erreichen der Jahresziele beitragen. Insgesamt bleibt Aroundtown ein unsicherer, aber potenziell lohnender Investmentkandidat.
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