Die Aktie des Tages: Aixtron – Satz mit X!

Aixtron hat für das kommende Geschäftsjahr eine verhaltene Nachfrage in Aussicht gestellt. Die Anleger verlieren die Geduld.

Auf einen Blick:
  • Aixtron-Aktie verliert weiter
  • Nachfrage unter Druck
  • Analysten ziehen sich zurück

Liebe Leserinnen und Leser,

Satz mit X, das war wohl nichts! So könnte das neue Mantra der Aixtron-Aktionäre lauten. Zu Zeiten des Neuen Marktes notierte die Aktie bei über 90 Euro. Doch diese Zeiten sind vorbei! Eigentlich hatten einige Marktteilnehmer erwartet, dass es im kommenden Jahr endlich wieder aufwärts gehen würde – allerdings wurden sie erneut enttäuscht.

Denn mit den Zahlen zum dritten Quartal betonte das Aixtron-Management nun, dass auch im Geschäftsjahr 2025 mit einer verhaltenen Nachfrage zu rechnen sei. Folgerichtig zogen die Investoren massiv die Reißleine und passten ihren Investmentansatz an. Gemeinsam werfen wir in der heutigen Ausgabe der Aktie des Tages einen Blick auf alle relevanten Hintergründe. Ich wünsche Ihnen eine interessante Lektüre und bedanke mich für Ihre Treue!

Aixtron dämpft Erwartungen!

Die Anleger der Aixtron-Aktie stehen tendenziell auf der Verkäuferseite. Entsprechend weiteten sich die Verluste zuletzt aus, so dass allein in den letzten 5 Handelstagen ein Abschlag von 3,79 Prozent zu Buche steht. Damit haben sich die Verluste erneut ausgeweitet – seit Jahresbeginn steht bei Aixtron ein Verlust von über 60 Prozent auf der Kurstafel. Eigentlich hatten einige Marktteilnehmer auf eine Erholung im kommenden Jahr gesetzt, doch das zuletzt zurückhaltende Investitionsverhalten der Kunden drückt weiterhin auf die Nachfrage.

Aixtron Aktie Chart

So wurden einige Projekte entweder ganz gestrichen oder erneut verschoben. Positiv ist an dieser Stelle jedoch anzumerken, dass die Ziele für 2024 bestätigt wurden. Demnach soll sich der Gewinn zwischen 620 und 660 Millionen Euro einpendeln, nach 630 Millionen im Vorjahr. Insgesamt steht der Investitionszyklus weiterhin unter Druck und hat sich etwas nach hinten verschoben. Im dritten Quartal ist der Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um rund 5 Prozent zurückgegangen.

Aixtron-Aktie im Analysten-Radar!

Nach den neuen Erkenntnissen und auch ausgelöst durch die Herausforderungen haben sich die führenden Analysten wieder mit den weiteren Potenzialen der Aixtron-Aktie beschäftigt. An dieser Stelle werfen wir einen Blick auf die neuen Einschätzungen, um einen umfassenden Eindruck von der institutionellen Stimmung rund um den Konzern zu erhalten.

So hat die Deutsche Bank Research zuletzt das Kursziel bei 18 Euro belassen und das Rating mit „Hold“ bestätigt. Laut Analyst Michael Kuhn habe der Anlagenbauer mit den Zahlen zum dritten Quartal enttäuscht. In der Folge – so der Analyst in seiner Einschätzung – würden sich nun zwei Jahre in Folge ohne Wachstum andeuten.

Er sieht noch weiteres Potenzial!

Im Zuge dessen hat auch das Analysehaus Warburg Research die Aixtron-Aktie erneut unter die Lupe genommen. Im direkten Vergleich ist der Analyst Malte Schaumann jedoch deutlich optimistischer für die weitere Entwicklung gestimmt. Denn auch nach den neuen Quartalszahlen hat der Experte seine Einstufung unverändert auf „Kaufen“ belassen, ebenso wie sein Kursziel von 26 Euro. Schaumann schrieb, dass das Übergangsjahr 2025 nicht schlechter als erwartet ausfallen sollte. Zudem betonte er in seiner Einschätzung, dass auch die Geschäftstreiber für das Jahr 2026 intakt seien.

Kursziel gesenkt!

Anders bewertet beispielsweise die britische Investmentbank Barclays die aktuelle Ausgangslage bzw. die Reaktion auf die zuletzt veröffentlichten Zahlen. So hat Analyst Simon Coles sein Kursziel von 20 auf 19 Euro gesenkt, die Einstufung aber auf „Equal Weight“ belassen. Angesichts der Herausforderungen für Halbleiterausrüster wie Aixtron bleibt er an der Seitenlinie positioniert. Die Gründe: Die anhaltende Schwäche der Absatzmärkte und die mangelnde Sichtbarkeit der Erholung. Entsprechend hat er nun seine Umsatzprognose für 2025 um 5 Prozent reduziert.

Er schließt sich an!

Ähnlich bewertet die Schweizer Großbank UBS die Situation. Analystin Madeleine Jenkins senkte nach den neuen Zahlen ihr Kursziel von 20,90 auf 14,90 Euro, beließ die Einstufung aber auf „Neutral“. Aufgrund der erwarteten verzögerten Markterholung im Jahr 2025 senkte die Analystin ihre Gewinnprognosen für 2025 und 2026 deutlich. Unter dem Strich fehle es Aixtron an positiven Kurstreibern.

Was können wir daraus entnehmen?

Im Konsens zeigten sich die Analysten tendenziell enttäuscht vom neuen Ausblick des Aixtron-Managements auf das kommende Geschäftsjahr. Hervorgehoben werde vor allem die gedämpfte Nachfrage, die letztlich auch die Stimmung der Experten belastet habe. Erkennbar ist auch, dass die institutionellen Häuser in ihren Kurszielen offensichtlich eine Erholung im kommenden Jahr eingepreist hatten. Dementsprechend ist derzeit ein negativer Trend bei den Analystenkurszielen erkennbar.

Negativer Trend bei den Kurszielen!

Wirft man einen Blick auf die Kurszieldynamik von Marketscreener, wird schnell klar, dass der negative Trend bei den Kurszielen von Aixtron schon seit geraumer Zeit anhält. Hier ein interessanter Vergleich auf Basis der Daten von Marketscreener. Nachdem sich das durchschnittliche Kursziel von Januar 2023 bis Januar 2024 von 32 auf 40,20 Euro verbessert hat, wurde Anfang des Jahres ein Mehrjahreshoch erreicht.

Wie bereits erwähnt, verschlechterte sich der Investmentansatz in der Folge jedoch zusehends, woraufhin die Kursziele weiter reduziert wurden. Am ersten Handelstag im Juli 2024 wurde dann bereits ein Zielpreis von 30 Euro angegeben. Diese Dynamik hat sich weiter verstärkt, wonach aktuell 19,76 Euro je Aixtron-Aktie in Aussicht gestellt werden.

Verrechnen wir dies mit dem letzten Schlusskurs, so erwarten die Experten nach der Korrektur ein weiteres Potenzial von 35 Prozent. Insgesamt bleiben die Ratings positiv, denn von 15 aktuellen Einschätzungen ist kein „Sell“-Rating zu finden. Konkret wurden 7 „Kaufen“- und 8 „Halten“-Ratings veröffentlicht.

Das Fazit des Tages!

Ein weiteres Risiko: Sollte der Konzern bei der Zahlenvorlage weniger Umsatz als im Vorjahr ausweisen, könnte eine weitere negative Kursreaktion ausgelöst werden. Der CEO hält aber die Mitte der veröffentlichten Spanne für wahrscheinlich. Die Frage bleibt jedoch weiterhin unbeantwortet, wann die Nachfrage wieder anzieht.

Hier gibt sich das Management noch zurückhaltend, rechnet aber spätestens Ende 2025 mit Erholungstendenzen. Ob die Investoren bis dahin bei der Stange gehalten werden können, bleibt abzuwarten. Fakt ist jedoch, dass sich das Sentiment für Aixtron erneut verschlechtert hat. Dies dürfte so lange anhalten, bis mögliche Erholungstendenzen erkennbar sind.

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