Liebe Leserinnen und Leser,
Airbus hat die aktuellen Auslieferungszahlen für den Monat September veröffentlicht. Trotz der zukünftigen Herausforderungen und des anhaltenden Auslieferungsdrucks zeigen sich die Investoren in einer ersten Reaktion positiv. Dementsprechend steht ein Gewinn von 0,6 Prozent auf den Kurszetteln der Anleger.
Airbus hat mit den neuen Zahlen erneut untermauert, dass die Jahresziele einen Wachstumsschub im Schlussquartal erfordern. Im Zuge dessen haben sich auch die führenden Analysten erneut mit dem Ausblick auf die Jahreszahlen beschäftigt. Gemeinsam werfen wir in der heutigen Ausgabe der Aktie des Tages einen Blick auf alle wichtigen Hintergründe zur Airbus-Aktie. Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen und bedanke mich für Ihre Lesertreue!
Im Fokus der Anleger – neue Auslieferungszahlen veröffentlicht!
Die Airbus-Aktie steht derzeit im Fokus der Anlegerschaft im Flugsektor. Angesichts der Herausforderungen in der gesamten Branche haben die Marktteilnehmer gespannt auf die neuen Auslieferungszahlen für September gewartet. Laut der jüngsten Unternehmensmeldung hat Airbus im vergangenen Monat insgesamt 50 Flugzeuge ausgeliefert, womit sich die Gesamtzahl der Auslieferungen im laufenden Jahr auf 497 beläuft. Damit liegt Airbus unter seinem Ziel für das Gesamtjahr, das kumulierte Auslieferungen von rund 770 Flugzeugen vorsieht. Um also dieses Ziel zu erreichen, muss Airbus die Produktion in den verbleibenden Monaten deutlich steigern.
AirbusV Aktie Chart
Rückschläge bei den Auslieferungen und reduzierter Ausblick!
Airbus musste seine Produktionsziele im Laufe des Jahres mehrfach anpassen. Probleme in der Lieferkette und Engpässe bei Zulieferern führten dazu, dass die vor allem Produktionsrate der A320-Familie hinter den Erwartungen zurückblieb. Daher musste Airbus im Sommer seine Prognose für 2024 nach unten korrigieren. Der Druck der Investoren, die fehlenden Einheiten zu kompensieren, bleibt unverändert hoch.
Das Management von Airbus hat jedoch betont, dass man weiterhin fest entschlossen ist, die Ziele zu erreichen und die Produktionsraten im letzten Quartal des Jahres zu erhöhen. An dieser Stelle muss ich nochmals hervorheben, dass diese Herausforderungen bei den Auslieferungen nicht nur Airbus, sondern die gesamte Branche belasten. So kämpft beispielsweise auch Boeing derzeit mit einigen Schwächen.
Vergleich mit Boeing: Wer überzeugt?
Im Vergleich zum US-Konkurrenten Boeing liegt Airbus bei den Auslieferungen derzeit weit vorne. Boeing hat im gleichen Zeitraum rund 291 Flugzeuge ausgeliefert und kämpft weiterhin mit Produktionsproblemen. Airbus hingegen hat im laufenden Jahr mit einigen Engpässen zu kämpfen. Diese Tendenz könnte die Marktposition von Airbus kurzfristig schwächen, insbesondere in Regionen, in denen die Nachfrage nach effizienten Kurzstreckenflugzeugen hoch ist.
Wie geht es weiter?
Die Airbus-Aktie bleibt trotz der aktuellen Schwierigkeiten solide im Branchenvergleich positioniert. Die Nachfrage nach neuen, effizienteren Flugzeugen ist weltweit nach wie vor hoch, insbesondere in aufstrebenden Märkten wie Asien und Lateinamerika. Um dieser Nachfrage gerecht zu werden, plant Airbus, seine Produktionskapazitäten bis 2027 deutlich auszubauen. Die Einführung des neuen Langstreckenmodells A321XLR soll für zusätzliche Wachstumsimpulse sorgen und Airbus helfen, die Lücke zu Boeing im Langstreckensegment zu schließen.
Aktienrückkäufe vermeldet!
Airbus hat außerdem ein Aktienrückkaufprogramm gestartet, um den eigenen Aktienkurs zu stärken und die Kapitalstruktur zu optimieren. Im Zeitraum vom 9. September bis zum 4. Oktober 2024 hat das Unternehmen insgesamt nach der neuen Mitteilung 2,127 Millionen Aktien im Gegenwert von rund 276 Millionen Euro zurückgekauft.
Airbus-Aktie im Analystenradar!
Vor dem Hintergrund der neuen Auslieferungszahlen haben sich auch die führenden Analysten wieder mit den Aussichten für die Airbus-Aktie beschäftigt. Um einen Eindruck von der Stimmung rund um den Konzern zu erhalten, werfen wir nun einen Blick auf die neuen Einschätzungen der institutionellen Investoren.
So hat die Deutsche Bank Research eine neue Analyse auf den Markt gebracht. Der Analyst Christophe Menard beließ sein Rating bei „Hold“ und sein Kursziel bei 155 Euro. Die jüngsten Auslieferungszahlen im September seien nach dem Analysten mäßig ausgefallen. Dementsprechend gebe es einige Herausforderungen, um die Jahresziele zu erreichen, die aber nicht unerreichbar seien.
Er sieht das anders!
Auch die US-Investmentbank Goldman Sachs meldete sich erneut zu Wort. Analyst Victor Allard schrieb, dass die Septemberzahlen einen sehr starken Auftragseingang implizierten. Das Kursziel wurde mit 178 Euro und die Einstufung mit „Buy“ bestätigt.
Die Privatbank Berenberg schrieb ebenfalls in ihrer Studie, dass Airbus noch bis Weihnachten abliefern müsse, um die Jahresziele zu erreichen. Der Analyst Philip Buller bleibt derweil auf der Verkäuferseite und beließ demnach die Einstufung auf „Sell“. Das Kursziel von 109 Euro impliziert weiteres Abwärtspotenzial. Aktuell werde der bereits gesenkte Ausblick für 2024 zunehmend zur Herausforderung, so der Analyst.
Sie ist optimistisch gestimmt!
Anders beurteilt das Analysehaus Jefferies die Ausgangslage für Airbus nach den Auslieferungen im September. Die Analystin Chloe Lemarie beließ ihre Einstufung bei „Buy“ und bestätigte das Kursziel von 160 Euro. Lemarie betonte in ihrer Studie, dass die Auslieferungszahlen im Gegensatz zu den bisher gecoverten Analysten im Rahmen der Erwartungen liegen würden. Das ausgegebene Jahresziel für 2024 würde einen Anstieg der Auslieferungen um 11 Prozent im vierten Quartal implizieren, so die Expertin. Darüber hinaus sei dieses Ziel zwar herausfordernd, aber immer noch „machbar“.
Das Fazit des Tages!
Die weitere Entwicklung der Airbus-Aktie wird maßgeblich davon abhängen, ob das Unternehmen seine Auslieferungsziele im vierten Quartal erreichen und die operativen Margen stabilisieren kann. Derzeit belasten noch einige Herausforderungen, aber auf der Nachfrageseite gab es zuletzt wieder positive Nachrichten. So meldete Reuters unter Berufung auf Insiderinformationen, dass Air India insgesamt 85 Airbus-Flugzeuge bestellt habe. Diese Meldung wurde von den Unternehmen allerdings noch nicht bestätigt.
Kurzfristig dürfte die Aktie aufgrund der anhaltenden Unsicherheiten volatil bleiben. Langfristig könnten jedoch neue Modelle wie der A321XLR und der Ausbau der Produktionskapazitäten das Wachstum stützen und die Wettbewerbsposition von Airbus verbessern. Anleger sollten die Entwicklung genau beobachten, auf weitere Meldungen zum Produktionsfortschritt und die neuen Auslieferungszahlen im Oktober achten.
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