Liebe Leserin, Lieber Leser,
seit rund anderthalb Jahren ist Björn Gulden nun als Chef von Adidas im Einsatz. Er übernahm einst einen schwer angeschlagenen Konzern, der mit hohen Kosten, niedriger Nachfrage und herben Rückschlägen nach der Trennung von Rapper Kanye West und der damit verbundenen, sehr lukrativen Modekollektion zu kämpfen hatte. Es spricht allerdings vieles dafür, dass dem Manager einmal mehr eine erfolgreiche Wende gelungen ist, so wie es zuvor schon bei Konkurrent Puma der Fall war.
Dafür spricht in jedem Fall ein Blick auf den Aktienkurs, der am Montagmorgen bei ansehnlichen 204,70 Euro notierte. Das sind gut 60 Prozent mehr als zu Anfang 2023, als Gulden bei Adidas das Zepter in die Hand nahm. Geändert hat sich seither im Konzern wohl so einiges. Von Händlern ist zu hören, dass sich der Umgang deutlich ins Positive geändert habe. Adidas scheint wieder verstärkt auf Zusammenarbeit zu setzen, statt sich wie noch unter Kasper Rorsted vor allem auf den Online-Handel und eigene Filialen zu konzentrieren.
Adidas Aktie Chart
Adidas: Heißbegehrt
Den Abschied von Kanye West hat Adidas mittlerweile auch vollumfänglich verkraftet. Restbestände aus der entsprechenden Kollektion konnte Gulden geschickt unter die Leute bringen, indem dazu spezielle Events ins Leben gerufen wurden und die Umsätze zum Teil an gemeinnützige Organisationen gespendet wurde. Mittlerweile hat das Unternehmen neue Zugpferde für den Umsatz entdeckt. Das Magazin „GQ“ etwa berichtet über einen rosafarbenen Adidas Simba, der aktuell für viel Aufsehen sorgt. Die Farbe ist in diesem Fall auch nicht als irgendein politisches Statement zu verstehen. Es handelt sich lediglich um die passende Farbe des Trikots von Star-Spieler Lionel Messi.
Letzterer erfreut sich offenbar noch immer über eine derart breite Fangemeinde, dass seine Trikots nur so aus den Regalen fliegen. Laut GQ verkaufte in den USA kein Spieler im vergangenen Jahr mehr Trikots. Tatsächlich soll das Messi-Trikot sich sogar öfter verkauft haben als jedes andere Trikot in sämtlichen anderen Sportarten. Messi hat einen regelrechten Legendenstatus und Adidas profitiert davon sehr direkt. Auch die Absatzzahlen des neuen Sneakers dürften aller Voraussicht nach nicht enttäuschen.
Neue Chancen in Sicht
Das gilt umso mehr in diesen Tagen, wo schon bald die Fußball-Europameisterschaft bevorsteht. Lionel Messi ist daran zwar nicht beteiligt. Dennoch ist mit einer Begeisterungswelle zu rechnen, die sich auch in den Sportgeschäften und im Internet bemerkbar machen wird. Kombiniert man dies mit der Erwartung sinkender Zinsen, einer wirtschaftlichen Erholung und einer zunehmenden Konsumlaune, könnten den Anlegern von Adidas einige sehr erfreuliche Monate bevorstehen.
Genau davon gehen auch die Analysten bei Morgan Stanley aus, welche ihre Einschätzung zu Adidas kürzlich grundlegen überarbeitet haben. Kürzlich lautete das Kursziel noch auf 175 Euro, womit bestenfalls eine Stabilisierung in Aussicht gestellt wurde. Nun schraubten die Börsenprofis dies auf ansehnliche 235 Euro in die Höhe und stellen damit frische Jahreshochs in Aussicht. Folgerichtig wurde auch die Einschätzung „Underweight“ kassiert und von einem „Overweight“ abgelöst. In Verbindung mit dem ausgelobten Kursziel kommt das weitestgehend einer Kaufempfehlung gleich.
Adidas kann wieder glänzen
Begründet werden die besseren Aussichten beim Kurs mit höheren Erwartungen bei den Umsätzen, und das nicht nur für dieses Jahr. Morgan Stanley hat die Schätzungen bis zum Jahr 2026 nach oben korrigiert. Die Experten erkennen eine bessere Stimmung in allen wichtigen Bereichen, welches begleitet werde von einem zunehmend positiven Marktumfeld. Mit anderen Worten scheint sich bei Adidas aktuell so ziemlich alles in die richtige Richtung zu bewegen.
Nachdem die Adidas-Aktie die 200-Euro-Marke jüngst erfolgreich nach oben durchbrechen konnte, verspricht auch die Charttechnik Aufwärtspotenzial. Die nächsten nennenswerten Widerstände sind erst im Bereich von 210 bis 220 Euro anzutreffen. Sollte die Adidas-Aktie auch solche Hürden überwinden können, würde sich entsprechend noch mehr Luft nach oben ergeben. Die Voraussetzungen für die Bullen könnten aktuell kaum noch günstiger ausfallen.
Wer hätte das gedacht?
Natürlich profitiert Adidas auch von einer allgemein besseren Stimmung. Dennoch ist nicht von der Hand zu weisen, dass der neue CEO Björn Gulden viel frischen Schwung mit sich gebracht hat. Der Manager scheint ein Händchen für Sportartikelhersteller zu haben und das gleiche Kunststück wie einst bei Puma noch einmal auf die Beine stellen zu können, und das auch noch in von Krisen gezeichneten Zeiten. Die Erholung der Adidas-Aktie ist auch alles andere als eine Selbstverständlichkeit. Ende 2022 blickte der Konzern noch in so mancherlei Hinsicht direkt in den Abgrund.
Ob der Aufwärtstrend sich noch weiter fortsetzen wird und vielleicht sogar noch Kurse im Bereich von 300 Euro ins Visier genommen werden können, das lässt sich aktuell nicht mit Sicherheit vorhersagen. Der Grundstein für einen nachhaltigen Aufwärtstrend wurde aber gelegt. Spielt in den nächsten Monaten die Konsumlaune mit, so ist auch nach den jüngsten 52-Wochen-Hochs noch Potenzial für die Adidas-Aktie vorhanden. Investierte Anleger lassen Gewinne laufen und ziehen lediglich den Stopp nach. Wer den Einstieg bisher verpasst hat, behält den Titel mindestens im Auge und spekuliert vielleicht auf einen kleinen Dip als Einstiegschance.
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