Liebe Leserinnen und Leser,
der Konkurrent Nike hat schwache Zahlen am Markt platziert. Vor allem der enttäuschende Ausblick von Nike hat den Druck in der gesamten Branche massiv erhöht. Anleger befürchten, dass auch Adidas einen schwachen Ausblick abgeben könnte. Wiederum betonen die Analysten, dass die neue Meldung keine Rückschlüsse auf Adidas zulasse.
Demnach zeigt sich die Adidas-Aktie zunächst freundlich, wodurch zeitweise sogar ein Gewinn von 1 Prozent ausgewiesen wurde. Bis 14:45 Uhr steht jedoch ein Abschlag von 6 Prozent auf dem Papier der Anleger. Jedoch ist faktisch erkennbar, dass die Branche aufgewirbelt wurde. Gemeinsam blicken wir heute auf alle wichtigen Hintergründe, welche die Adidas-Aktie beeinflussen könnten. Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen und bedanke mich an dieser Stelle herzlich bei Ihnen für Ihre Lesertreue.
Stimmung in der Branche: Nike-Ausblick belastet!
Die neueste Meldung von Nike hat die gesamte Sportartikelbranche belastet. Das amerikanische Unternehmen hat überraschend einen Rückgang beim Jahresumsatz für das Geschäftsjahr 2025 prognostiziert. Nach der neuesten Meldung von Nike sei die Direktvertriebsstrategie ins Schwanken geraten. Neue Marken würden hierbei einige Marktanteile gewinnen, hieß es.
In einer ersten Reaktion ist die Nike-Aktie zweistellig nach Süden korrigiert. Auch die berichteten Umsätze für das vierte Quartal lagen zuletzt unter den Schätzungen der Analysten. Anscheinend haben sich die Bemühungen des Managements, sich weiterhin auf Direktvertriebskanäle zu konzentrieren, nicht ausgezahlt.
Hat das einen Einfluss auf Adidas?
Entgegen dieser deutlichen Reaktion der Anleger reagiert die Adidas-Aktie robust. Anscheinend hat sich die Korrelation zwischen den beiden Platzhirschen in der Branche zuletzt verringert. Auch die Strategien des Managements im aktuellen Marktumfeld variieren. Adidas wird die neuesten Quartalszahlen zum zweiten Jahresviertel am 31. Juli vorstellen. Die Erwartungshaltung an das Zahlenwerk sollte mit Blick auf die neueste Meldung zwar steigen, allerdings hat Adidas in diesem Umfeld nun einige Chancen, weitere Marktanteile zu gewinnen. Dementsprechend könnte man argumentieren, dass die Meldung für Adidas positiv bewertet werden könnte.
Wie bewerten das die Analysten?
Logischerweise ziehen auch die Analysten einige Rückschlüsse auf die Adidas-Aktie, nachdem Nike über eine schwache Nachfrage berichtet hatte. Kurz vor den neuen Halbjahreszahlen haben sich die Experten mit den Chancen von Adidas beschäftigt. Demnach hat das Analysehaus Jefferies die Einstufung auf „Hold“ mit einem Kursziel von 210 Euro belassen. Der Analyst James Grzinic hob die starken Zahlen aus dem ersten Quartal hervor, wodurch auch für das gesamte Halbjahr ein gewisser Optimismus für Adidas unterstrichen werden könnte.
Demnach sei Adidas im Vergleich zu Nike und Lululemon für die Anleger „besser geeignet“, so der Analyst. Mit Blick auf eine Branchenstudie und die neuen Nike-Zahlen vertritt der Experte die Meinung, dass die Kursreaktionen der Branchenmitglieder nicht mehr so gleichgerichtet seien wie früher. Nach dem enttäuschenden Ausblick von Nike sollte sich die Korrelation der beiden Unternehmen in Grenzen halten, resümiert der Experte.
Verbesserung der Nachfragetrends erwartet!
Im Zuge dessen hat sich auch die US-Bank JPMorgan mit den weiteren Chancen beschäftigt. Die zuständige Analystin Olivia Townsend hat in ihrer Studie das Rating für die Adidas-Aktie auf „Overweight“ mit einem Zielpreis von 250 Euro belassen. Im aktuellen Marktumfeld traut die Analystin der Adidas-Aktie weiterhin die deutlichsten Verbesserungen bei den Nachfragetrends zu.
Adidas Aktie Chart
In einer separaten Studie hatte sich Townsend ebenfalls mit dem enttäuschenden Umsatzausblick von Nike beschäftigt. Nach der Analystenbewertung seien dessen Probleme unternehmensspezifisch. In den vergangenen Wochen habe die Adidas-Aktie eine stärkere Dynamik ausgewiesen. Entsprechend seien hier nur begrenzte Rückschlüsse zulässig, resümiert Townsend.
Kursziel gesenkt!
Auch die schweizerische Großbank UBS hat sich zurückgemeldet. Doch anscheinend vertritt die Analystin Zuzanna Pusz die Meinung, dass sich die Aussichten für die Adidas-Aktie verschlechtert hätten. Demnach wurde das Kursziel von 276 auf 264 Euro gesenkt, wobei die Einstufung auf „Buy“ belassen wurde. Sie erwartet dennoch, dass die Ergebnisse für das zweite Quartal alle restlichen Zweifel am Markt ausräumen sollten.
Hierbei bezieht sich die Expertin auf die Erwartungen an den Fortschritt der Trendwende bei Adidas. Entsprechend stellt die Analystin eine deutliche Beschleunigung beim Umsatzwachstum in Aussicht, bereinigt um den Sondereinfluss bei den Yeezy-Beständen.
Was können wir daraus entnehmen?
Anscheinend sind sich die Analysten im Konsens darüber einig, dass die Einflüsse des schlechten Zahlenwerks von Nike sich in Grenzen halten sollten. In diesem Kontext wurde hervorgehoben, dass sich die Korrelation zuletzt verringert habe. Dennoch wird sich anscheinend nach der Bewertung der Analysten im zweiten Quartal entscheiden, ob die Jahresziele von Adidas noch erreicht werden können.
Insgesamt sei dafür eine Wachstumsbeschleunigung im zweiten Halbjahr notwendig. Vor den neuesten Zahlen hat sich die Stimmung bei den Analysten-Zielpreisen jedoch zuletzt eingetrübt, weshalb die Experten anscheinend an der Seitenlinie verharren. Gemeinsam blicken wir nun auf alle Details!
Ein Blick auf die Analysten-Preise!
Nachdem zwischen September und November 2022 der durchschnittliche Zielpreis der Analysten deutlich nach unten angepasst wurde, herrscht nun wieder zunehmender Optimismus. Hier ein spannender Vergleich nach den Daten von Marketscreener: Im November 2022 wurde zwischenzeitlich noch ein durchschnittlicher Zielpreis von rund 130 Euro angezeigt.
Doch im Anschluss haben die Experten ihre Kursziele konsequent angehoben, wonach zum Jahreswechsel 2024 wieder ein durchschnittliches Kursziel von 187 Euro angezeigt wurde. Aktuell wird nun ein durchschnittliches Kursziel von 224 Euro für die Adidas-Aktie angezeigt. Derzeit wird das Papier von 29 Analysten der führenden Häuser gedeckt.
Das Fazit des Tages!
Letztendlich ergeben sich nun für Adidas einige Chancen, weitere Marktanteile durch die Schwäche von Nike zu gewinnen. Andere Branchenteilnehmer wie beispielsweise die PUMA-Aktie haben sich nach dieser Meldung verlustreich gezeigt. Adidas muss nun bei den Halbjahreszahlen beweisen, dass man die Wachstumsstrategie weiter fortsetzen kann – trotz eines gedämpften Marktumfelds in China. Unterm Strich könnten sich für den Konzern einige neue Chancen ergeben, die weltweite Präsenz weiter auszubauen.
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