Liebe Leserinnen und Leser,
Fakt ist: ABB hat kürzlich mit den neuesten Quartalszahlen eine neue Rekordmarge ausgewiesen. Allerdings reagieren die Anleger nicht besonders erfreut auf die neusten Meldungen und schicken die ABB-Aktie gen Süden, woraufhin sich das Papier in Richtung der 50-Euro-Marke orientiert hat. Grundsätzlich hat der Schweizer Automatisierungstechnikkonzern von einer robusten Nachfrage und Preiserhöhungen profitiert.
Allerdings monieren die Analysten, dass diese guten Ergebnisse bereits umfassend im aktuellen Kurs eingepreist seien. Gemeinsam beschäftigen wir uns in der heutigen Ausgabe der Aktie des Tages mit den neuesten Meldungen rund um ABB. Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen und bedanke mich herzlich für Ihre Lesertreue!
Neue Ergebnisse vermeldet!
ABB hat kürzlich einen Einblick in das neuste Zahlenwerk gegeben. Grundsätzlich konnte der Konzern im aktuellen Marktumfeld profitieren, denn das Management hat über eine soliden Nachfrage und durchgesetzten Preiserhöhungen berichtet. Daraus resultierend ist der Umsatz auf vergleichbarer Basis um 4 Prozent auf 8,24 Milliarden Dollar gestiegen.
Hingegen wurde bei der operativen Ergebnismarge ein neuer Rekord erzielt. So ist die Marge um 1,5 Punkte auf 19 Prozent im jüngst abgelaufenen Jahresviertel gestiegen. Dabei wurde ein EBITA von 1,56 Milliarden Dollar erzielt – eine Steigerung im Jahresvergleich von 12 Prozent auf vergleichbarer Basis. Letztendlich ist der konzernübergreifende Gewinn auf 1,1 Milliarden Dollar gestiegen.
Wie geht es nun weiter?
Die Jahresprognose wurde trotz der soliden Ergebnisse beibehalten. Es wird weiterhin ein vergleichbares Umsatzwachstum von knapp 5 Prozent angestrebt. Die EBITDA-Marge soll unterm Strich rund 18 Prozent erreichen.
ABB Aktie Chart
Ein brandaktuelles Thema!
Die Berichtssaison läuft derzeit auf Hochtouren. Zuletzt haben sich auch die führenden Analysten rund um die ABB-Aktie mit den neuen Perspektiven beschäftigt. Gemeinsam blicken wir an dieser Stelle auf die aktuellen Einschätzungen, um einen umfassenden Eindruck von der institutionellen Stimmung rund um den Konzern zu erhalten. Der Analyst Alasdair Leslie hat das Rating für die ABB-Aktie nach den neuesten Zahlen auf „Market-Perform“ belassen, wobei das Kursziel bei 46 Franken bestätigt wurde.
Der Experte aus dem US-Analysehaus Bernstein Research sieht sich in seiner Einschätzung erneut bestätigt. Im abgelaufenen Quartal habe sich das Segment Elektrifizierung nicht wie gewohnt entwickelt. Währenddessen bleibe das Geschäft mit den Datencentern brandaktuell.
Rating bei Sell belassen!
Andererseits ist die Deutsche Bank Research für den Schweizer Konzern ABB weiterhin skeptisch gestimmt, denn das Rating wurde erneut auf „Sell“ belassen. Der Analyst Gael de-Bray hat gleichermaßen das Kursziel bei 45 Franken belassen. Nach der Bewertung des Experten seien die Ergebnisse durchwachsen ausgefallen. Allerdings hebt er im positiven Sinne hervor, dass die Schweizer den Jahresausblick bestätigt haben.
Doch er hebt seinen Zielpreis an!
Die schweizerische Großbank UBS ist hingegen nach den neuesten Ergebnissen etwas optimistischer gestimmt, denn das Kursziel wurde von 47 auf 50 Franken angehoben. Allerdings wurde das Rating erneut auf „Neutral“ belassen, so der Analyst Andre Kukhnin in seiner Einschätzung. ABB habe seine „Anziehungspunkte“ in den Segmenten Automatisierung und Elektrifizierung, wobei dies jedoch bereits im Kurs eingepreist sei. Letztendlich sei das angehobene Kursziel für die ABB-Aktie auf die verbesserte mittelfristige Prognose zurückzuführen, wobei er ebenso seinen Bewertungszeitraum in die Zukunft verschob.
Sie schließt sich an!
Auch die US-Bank Goldman Sachs bleibt weiterhin auf der Käufer-Seite positioniert, wonach das Rating erneut auf „Buy“ bestätigt wurde. Der Zielpreis wurde gleichermaßen bei 48 Franken belassen. Nach der Analystin Daniela Costa habe ABB bei den Zahlen zum zweiten Quartal die Erwartungen in Bezug auf den Auftragseingang leicht verfehlt. Nichtsdestotrotz seien die Margen und der freie Barmittelzufluss besser als erwartet ausgefallen. Allerdings sollte sich an den Konsensschätzungen unterm Strich wenig ändern, gerade weil die Jahresziele erneut bestätigt worden sind.
Was können wir daraus entnehmen?
Die Analysten haben durchwachsen auf die neuesten Ergebnisse von ABB reagiert. Das Erreichen der Jahresziele gilt dennoch als realistisch. Diese Entwicklung werde vor allem durch die Rekordmarge des Konzerns im zweiten Quartal gestützt. Allerdings ist der Konzern weiterhin mit einigen Herausforderungen konfrontiert, weshalb sich die Experten im Konsens nicht einig in Bezug auf die weiteren Potenziale sind. Faktisch hat ABB jedoch eine neue Rekordmarge ausgewiesen, welche ebenso positiv von den Experten hervorgehoben wurde. Wahrscheinlich auch mit Blick auf diese aktuelle Tendenz heben die Analysten im Konsens ihre Kursziele weiter konsequent an.
Diese Dynamik ist robust!
Denn bereits seit geraumer Zeit sind die Analysten nach den Daten von Marketscreener derart optimistisch gestimmt, sodass die Zielpreise immer wieder angehoben werden. Hier ein spannender Vergleich: Ende Oktober 2022 hatten die Experten noch einen mittleren Zielpreis von 30,23 Dollar in Aussicht gestellt. Doch im weiteren Verlauf herrschte zunehmender Optimismus, mitunter auch befeuert durch das angestoßene Kosteneinsparprogramm. Ein Jahr später wurde dann ein durchschnittliches Kursziel von 39,68 Dollar erwartet.
Doch auch im Anschluss haben die Experten ihre Erwartungen hochgeschraubt, wonach aktuell ein durchschnittliches Kursziel von 51,13 Dollar angezeigt wird. Dennoch muss man an dieser Stelle hinzufügen: Orientiert am aktuellen Kursniveau von rund 54 Dollar erwartet der Analysten-Konsens ein weiteres Abwärtspotenzial von rund 6 Prozent. Von 19 laufenden Einschätzungen sind derzeit 2 „Buy“-Ratings am Markt platziert.
Das Fazit des Tages!
Wahrscheinlich haben die Anleger bei der Betrachtung der neuesten Zahlen ein paar Haare in der Suppe gefunden: Zum einen war der Auftragseingang bei ABB zuletzt rückläufig. Darüber hinaus könnte auch die Prognose nicht ausgereicht haben, um die Investoren bei der Stange zu halten. Prinzipiell haben einige Investoren vielleicht Gewinne mitgenommen, nachdem das Papier bereits stark zugelegt hatte. Letztendlich war es wohlmöglich eine Kombination der genannten Faktoren, welche den Druck erhöhten. Alles in allem sollte der langfristige Wachstumstrend nach der Bewertung der Analysten jedoch weiterhin intakt sein.
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