Airbus-Aktie: Kann der europäische Flugzeugbauer das Boeing-Desaster nutzen?

Airbus punktet mit neuen Modellen wie dem A350-900 und A321XLR. Trotz Lieferkettenproblemen bleibt das Unternehmen dank starker Nachfrage auf Wachstumskurs.

Auf einen Blick:
  • Lieferketten: Herausforderungen bei Turbofans und Kabinenausstattung könnten Auslieferungsziele beeinträchtigen.
  • Neue Modelle: A350-900 und A321XLR überzeugen mit Effizienz und Reichweite.
  • Finanzielle Stabilität: Aktienrückkäufe und volle Auftragsbücher sichern die Zukunft.

Während Boeing mit internen Problemen zu kämpfen hat, zeigt Airbus eine bemerkenswerte Widerstandsfähigkeit gegenüber externen Herausforderungen. Jüngste Meilensteine wie die Einführung des A321XLR und die Auslieferung des ersten A350-900 an Emirates stärken die Position des Unternehmens auf dem globalen Markt. Auch die Aktie reagierte positiv, gestützt durch ein starkes Auftragsbuch und langfristige Wachstumsprognosen.

Neue Flugzeugmodelle setzen Maßstäbe

Mit der Auslieferung des ersten A350-900 an Emirates am 27. November 2024 konnte Airbus einen wichtigen Schritt in seiner Wachstumsstrategie realisieren. Der A350-900 überzeugt durch Effizienz und modernste Technologien, die Treibstoffverbrauch und CO₂-Emissionen um 25 % senken. Emirates plant, diese Jets für mittel- und langfristige Strecken einzusetzen, was auch die Bedeutung Dubais als globales Luftfahrtdrehkreuz untermauert​.

Die Fähigkeit des A350, mit bis zu 50 % nachhaltigem Treibstoff zu fliegen, hebt Airbus im Hinblick auf Umweltfreundlichkeit hervor. Bis 2030 sollen alle Airbus-Flugzeuge zu 100 % SAF-kompatibel sein. Diese Strategie stärkt die Position des Unternehmens in einer Branche, die zunehmend auf Nachhaltigkeit setzt​.

Auch die Einführung des A321XLR stieß auf großes Interesse. Die Kombination aus erhöhter Reichweite und Wirtschaftlichkeit macht ihn besonders attraktiv für Airlines, die neue Märkte erschließen möchten. Diese Innovationen tragen dazu bei, dass Airbus seinen Wettbewerbsvorteil weiter ausbaut.

Herausforderungen in der Lieferkette

Trotz positiver Entwicklungen bleibt Airbus mit Lieferkettenproblemen konfrontiert. Engpässe bei Turbofans und Kabinenausstattung beeinträchtigen die Produktionskapazität. Besonders die Materialversorgung für Titan, ein Schlüsselmaterial in der Luftfahrt, stellt eine Hürde dar. Auch Lieferverzögerungen bei Zulieferern wie Spirit AeroSystems könnten das Jahresziel von 770 Flugzeugauslieferungen gefährden. Analysten schätzen, dass Airbus dieses Ziel möglicherweise knapp verfehlen und nur 750 Flugzeuge ausliefern könnte​​.

Starkes Auftragsbuch sichert Zukunft

Im Oktober verbuchte Airbus 82 neue Flugzeugbestellungen im Wert von 4,7 Milliarden USD. Besonders hervorzuheben ist die Order von 60 A321neo durch Riyadh Air, die das starke Vertrauen in Airbus‘ Single-Aisle-Flugzeuge unterstreicht. Trotz eines Rückgangs der Auftragszahlen im Vergleich zum Vorjahr ist die hohe Nachfrage kein Problem – das Auftragsbuch ist für mehrere Jahre gefüllt​.

Airbus Aktie Chart

Finanzielle Stabilität durch Aktienrückkäufe

Um die Kapitalstruktur zu stärken, startete Airbus kürzlich die zweite Tranche eines Aktienrückkaufprogramms. Bis Januar 2025 plant das Unternehmen den Rückkauf von 2,1 Millionen Aktien, um zukünftige Mitarbeiterbeteiligungsprogramme zu unterstützen und Verwässerungseffekte zu vermeiden. Dies zeigt die finanzielle Flexibilität von Airbus und signalisiert Vertrauen in die langfristige Wertentwicklung der Aktie​.

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