Airbus, einer der weltweit führenden Flugzeughersteller, steht sowohl im zivilen als auch im militärischen Bereich vor großen Herausforderungen. In den letzten Monaten hat das Unternehmen wichtige Schritte unternommen, um seine Wettbewerbsfähigkeit zu sichern, darunter eine umfassende Umstrukturierung seiner Division Airbus Defence and Space. Zudem treibt Airbus mit innovativen Partnerschaften die Forschung an Wasserstoff- und Superkondensatortechnologien für emissionsfreie Flugzeuge voran. Diese Maßnahmen sollen die langfristige Position des Unternehmens in einem sich schnell verändernden Markt stärken. Doch wie passen diese Entscheidungen zu den jüngsten Zahlen und Entwicklungen?
Umstrukturierung bei Airbus Defence and Space: Strategischer Schritt oder Notwendigkeit?
Am 16. Oktober 2024 kündigte Airbus Defence and Space an, dass es beabsichtigt, bis zu 2.500 Stellen bis 2026 zu streichen. Diese Entscheidung kommt inmitten eines herausfordernden Umfelds im Raumfahrtsektor, der in den letzten Jahren stark von Budgetkürzungen und Lieferschwierigkeiten betroffen war. Laut Airbus-CEO Mike Schoellhorn sind diese Maßnahmen notwendig, um schneller und effizienter zu werden und die Wettbewerbsfähigkeit in einem zunehmend schwierigen Marktumfeld zu sichern.
Die Division hat bereits im vergangenen Jahr mit der Transformation begonnen, doch insbesondere im Bereich der Raumfahrt (Space Systems) verzeichnete das Unternehmen im Jahr 2024 hohe Verluste. Im Halbjahresbericht 2024 wurde eine zusätzliche Belastung von 989 Millionen Euro verbucht, die auf Herausforderungen in verschiedenen Telekommunikations- und Beobachtungsprogrammen zurückzuführen ist. Vor diesem Hintergrund erscheint der Personalabbau als logische Konsequenz, um die Kosten zu senken und eine straffere Organisation zu schaffen.
Partnerschaft mit Toshiba: Ein Blick in die Zukunft
Parallel zur Umstrukturierung investiert Airbus in zukunftsweisende Technologien. In Zusammenarbeit mit Toshiba wird das Unternehmen in der Forschung zu Supraleitern für wasserstoffbetriebene Flugzeuge aktiv. Diese Technologie könnte ein Schlüsselelement für die Dekarbonisierung der Luftfahrt bis 2050 sein. Besonders hervorzuheben ist die Entwicklung eines Supraleitermotors, der nicht nur effizienter ist, sondern auch die Nutzung von flüssigem Wasserstoff als Treibstoff optimiert. Diese Partnerschaft zeigt, dass Airbus trotz der aktuellen Herausforderungen weiterhin in seine Zukunft investiert und in der Luftfahrttechnologie eine führende Rolle spielen möchte.
Finanzkennzahlen: Solide, aber nicht überragend
Ein Blick auf die aktuellen Finanzkennzahlen von Airbus zeigt, dass das Unternehmen insgesamt stabil dasteht, aber im Vergleich zum Vorjahr leichte Rückgänge zu verzeichnen hat. Der Umsatz im ersten Halbjahr 2024 belief sich auf 28,8 Milliarden Euro, was einem leichten Anstieg im Vergleich zum Vorjahreszeitraum entspricht. Allerdings sank das Betriebsergebnis (EBIT) in der Verteidigungs- und Raumfahrtdivision um 847 Millionen Euro auf -760 Millionen Euro.
Trotz dieser Rückschläge konnte Airbus die Gesamteinnahmen stabil halten, was vor allem auf die kommerzielle Luftfahrt zurückzuführen ist. Die Lieferungen von 323 Flugzeugen im ersten Halbjahr 2024 trugen maßgeblich zu den stabilen Umsätzen bei, während die Verteidigungs- und Raumfahrtdivision weiter an finanziellen Verlusten leidet.
Airbus Aktie Chart
Ausblick: Worauf Anleger achten sollten
Für die kommenden Quartalszahlen sollten Anleger vor allem zwei Entwicklungen im Auge behalten: die Fortschritte bei der Umstrukturierung der Verteidigungs- und Raumfahrtsparte sowie die weiteren Innovationen im Bereich der Wasserstoff- und Supraleitertechnologie. Der Erfolg der Partnerschaft mit Toshiba könnte Airbus in den kommenden Jahren einen technologischen Vorteil verschaffen und das langfristige Ziel der Dekarbonisierung stärken.
Außerdem bleibt die Frage, wie stark sich die geplanten Kostensenkungsmaßnahmen auf das operative Geschäft auswirken werden. Werden die Stellenstreichungen den erwarteten Gewinn positiv beeinflussen, oder könnten operative Probleme durch die verkleinerte Belegschaft entstehen?
Interessant ist auch, dass der Aktienkurs von Airbus nach Veröffentlichung dieser Nachrichten relativ stabil blieb. Mit einem leichten Plus von 0,15 % auf der Euronext Paris zeigten die Anleger keine großen Reaktionen auf die Ankündigungen.
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