Liebe Leserin, lieber Leser,
die Welt an der Börse sieht nach dem Trump-Schock Anfang des Monats wieder etwas freundlicher aus. Das gilt auch für die Aktie von Flugzeugbauer Airbus. Von 168 Euro noch Anfang April waren die Anteilscheine nach dem Zoll-Desaster bis auf weniger als 130 Euro durchgereicht worden. Mittlerweile hat die Airbus-Aktie die 140-Euro-Marke wieder geknackt, am Montag im frühen Xetra-Handel ging es um weitere zwei Prozent auf 143,66 Euro nach oben. Doch wie wird es mittelfristig weitergehen? Dies wird sich wohl am Mittwoch entscheiden.
Airbus legt Quartalsbericht vor
Denn am 30. April wird Airbus seine Zahlen aus dem 1. Quartal 2025 vorlegen. Und die Stimmung auf Analystenseite ist durchaus positiv. Erst am Freitag hatten gute Zahlen von Triebwerkshersteller Safran dem gesamten Sektor der Luftfahrtindustrie Aufwind verliehen. Das galt auch für Airbus.
Doch das soll es nicht gewesen sein. Laut finanzen.net liegt das durchschnittliche Kursziel aus zehn Analysen unterschiedlicher Häuser aktuell bei 178 EUR. Damit sehen die Beobachter vor dem Quartalsbericht ein Aufwärtspotenzial bei Airbus von gut 25 Prozent. Ein Überblick aus dem April:
- JP Morgan: 180,00 EUR, +26,76%
- Deutsche Bank: 183,00 EUR, +28,87%
- RBC Capital: 185,00 EUR, +30,28%
- UBS: 175,00 EUR, +23,24%
- Barclays: 190,00 EUR, +33,80%
Analysten sehen bei Airbus Kurspotenzial
Selbst der kritische Analyst, Ian Douglas-Pennant von der UBS, sieht also weiter Luft nach oben. Die jüngsten Aussagen des Flugzeugbauers zum ersten Quartal deckten sich mit seinen Erwartungen, schrieb er in einer kurzen Einschätzung am 17. April.
Ken Herbert von der kanadischen RBC zeigte sich am selben Tag in einem Branchenausblick noch etwas zuversichtlicher: Das Vertrauen in die Rüstungssparte erhole sich langsam, während die Zuspitzung des Handelskriegs die zuvor positive Stimmung im Verkehrsflugzeuggeschäft von Airbus und Boeing deutlich getrübt habe, so seine Einschätzung. Gleichzeitig hätten beide Unternehmen im ersten Quartal überraschend starke Auslieferungszahlen verzeichnet, schrieb er laut Medienberichten.
JP Morgan senkte Kursziel auf 180 Euro
Angesichts dieser Gemengelage hatte die US-Bank JPMorgan in der vergangenen Woche das Kursziel für Airbus zwar von 195 auf 180 Euro gesenkt, die Einstufung jedoch auf „Overweight“ belassen. Analyst David Perry hat seine Schätzungen für den Flugzeugbauer an den schwächeren US-Dollar angepasst. Seine Gewinnprognosen bis 2028 senkte er dabei um bis zu 9 Prozent. Weitere direkte und indirekte Auswirkungen möglicher Zölle seien in dieser Anpassung allerdings „noch nicht berücksichtigt“, betonte er.
Die Ende April anstehenden Quartalszahlen dürften trotz geringerer Flugzeug-Auslieferungszahlen eine im Jahresvergleich verbesserte operative Ergebnis- (Ebit) sowie Barmittelentwicklung belegen, glaubt indes Christophe Menard von der Deutschen Bank. In der Folge hatte er die Airbus-Aktie auf „Buy“ mit einem Kursziel von 183 Euro belassen.
Airbus einigte sich mit Boeing
Während die (Börsen-)Welt also darauf wartet, ob Airbus die Erwartungen erfüllen wird, hat der Flugzeugbauer an anderer Stelle bereits Fakten geschaffen: Das Unternehmen habe sich nun endgültig auf den Kauf ausgewählter Vermögenswerte von Spirit AeroSystems verständigt, meldete die Nachrichtenagentur dpa am Montagmorgen. Damit werde auch für den Airbus-Konkurrenten Boeing der Weg frei, den angeschlagenen US-Luftfahrtzulieferer zu übernehmen.
Airbus erhält demzufolge 439 Millionen US-Dollar für den Kauf der verlustbringenden Anlagen, die Teile für den europäischen Flugzeughersteller produzieren, wie beide Unternehmen laut des Nachrichtenmagazins der Spiegel jetzt mitteilten.
- Der Abschluss der Transaktion ist für das dritte Quartal 2025 vorgesehen, vorbehaltlich der behördlichen Genehmigungen.
- Zudem wolle Airbus Spirit unverzinsliche Kreditlinien in Höhe von insgesamt 200 Millionen Dollar zur Verfügung stellen
Das Airbus-Geschäft ist den Berichten zufolge ein wichtiger Teil einer komplexen Drei-Wege-Transaktion: Boeing hole damit nach einer Pannenserie den wichtigen Zulieferer Spirit Aerosystems wieder zurück unter das Konzerndach, heißt es.
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