Bereits im vergangenen Jahr beschloss Boeing, den Zulieferer Spirit Aerosystems wieder übernehmen zu wollen, was jedoch nicht ohne Weiteres möglich war. Denn das im Jahre 2005 ausgegliederte Unternehmen stellt auch für den Konkurrenten Airbus Bauteile her. Nun konnte man sich aber offenbar auf eine Lösung einigen, mit der alle leben können.
Airbus erhält dabei mehrere Anlagen, in denen Rümpfe und Tragflächenteile für A350, A320 und weitere Flugzeuge gefertigt werden. Zahlen muss der europäische Konzern dabei im Prinzip nichts; es kommen sogar noch 439 Millionen US-Dollar dazu. Um Verbindlichkeiten bedienen zu können, wird aber dennoch eine Kreditlinie in Höhe von 200 Millionen Dollar gewährt.
Airbus pickt sich die Rosinen heraus
Die Vereinbarung sieht vor, dass Airbus sich lediglich Anlagen sichert, an denen es auch tatsächlich ein Interesse hat. Zum Teil soll auch nach einem anderen Käufer gesucht werden. Lediglich, wenn sich ein solcher nicht findet, wird Airbus im Zweifel einspringen. Wie die Aufteilung von Spirit also letztlich im Detail aussehen wird, ist zum Teil noch offen.
Nicht befürchten muss Airbus allerdings, im Falle einer vollständigen Übernahme durch Boeing Nachteile zu erleiden. Die eigene Fertigung scheint damit erst einmal gesichert zu sein, was auch die Aktionäre gerne hören dürften. Dort rechnete man aber ohnehin zu keinem Zeitpunkt damit, dass Boeing die Übernahme ohne irgendeine Art von Übereinkunft mit Airbus über die Bühne hätte bringen können.
Airbus im Vorteil?
Airbus Aktie Chart
Auf den Aktienkurs hat die Meldung daher nur geringe Auswirkungen. Jener befindet sich seit einigen Tagen wieder dezent im Aufwind, wenn auch auf niedrigem Niveau. Experten sehen Airbus im derzeitigen Marktumfeld im Vorteil. Der europäische Konzern könnte bei laufenden Zollstreitigkeiten weniger unter die Räder kommen und anders als Boeing und Spirit steckt er auch nicht mitten in einer tiefen Krise.
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