Airbus hat den monatelang verhandelten Mini-Deal mit Spirit AeroSystems fixiert. Für fünf weitgehend defizitäre Werke – darunter die Flügelfertigung in Belfast, die A220-Rumpfsektion in Kinston (North Carolina) sowie Standorte in Marokko, Frankreich und Prestwick – erhält der europäische Flugzeugbauer 439 Millionen US-Dollar in bar sowie eine revolvierende Kreditlinie von 200 Millionen Dollar.
Damit kann Spirit den Übergang finanzieren. Strategisch verhindert Airbus damit einen möglichen Lieferstopp bei den Kurz- und Mittelstreckenjets A220 / A320 und beim A350-Langstreckenprogramm. Gewerkschaften in Nordirland fürchten dennoch Jobabbau, weil die Integration bis zum dritten Quartal 2025 „ohne Doppelstrukturen“ ablaufen soll. Die Aktie zeigt sich weiterhin schwankungsanfällig mit positiven Tendenzen, wie Sie aus diesem Chart entnehmen können:
Airbus Aktie Chart
Eine Erleichterung!
Die Börse reagierte erleichtert: Der Kurs legte nach Bekanntgabe rund zwei Prozent zu. Das kanadische Analysehaus RBC bekräftigte im Zuge dessen sein „Outperform“-Rating mit Kursziel 185 Euro, weil das Risiko eines Zulieferkollapses nun deutlich gesunken sei. Beobachter verweisen zudem darauf, dass der Deal Airbus in eine stärkere Verhandlungsposition gegenüber Spirit bringt, sollte Boeing tatsächlich Teile des US-Zulieferers zurückkaufen.
Die andere Seite der Medaille!
Gleichzeitig wächst aber der politische Druck. Die US-Regierung erwägt neue Sonderzölle auf europäische Airlineservices, während GE Aerospace für eigene Triebwerkskomponenten bereits Ausnahmeregeln fordert. Das zeigt, dass Airbus trotz voller Auftragsbücher nicht immun gegen transatlantische Handelsstreitigkeiten ist.
Ein wertvolles Gut!
Unter dem Strich kauft sich Airbus vor allem Zeit. Kurzfristig drohen zwar Einmalkosten durch die Übernahme und mögliche Restrukturierungsaufwendungen in den Werken, doch mittelfristig stabilisiert die Operation die Lieferkette in einem Umfeld, in dem es nur wenige alternative Strukturbauer gibt. Mit zwei Prozent mehr Jet-Auslieferungen für 2025 – prognostiziert sind 780 Maschinen – will CEO Guillaume Faury die bereinigte operative Marge zurück in Richtung acht Prozent heben.
Parallel arbeitet Airbus an einem A320-Nachfolger mit Hybrid-Antrieb, dessen Entwicklung bis 2035 vier Milliarden Euro verschlingen könnte. Dieser Fakt ist allerdings nicht bestätigt. Kann sich der Konzern die dafür nötigen Ressourcen sichern, wären heutige Lieferketten-Risiken nur eine Fußnote einer sehr viel größeren Wachstumsgeschichte.
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