Das Klima bei den Beziehungen zwischen der EU und China hat sich merklich abgekühlt und vor allem Frankreich gilt als eine der treibenden Kräfte hinter möglichen Strafzöllen für E-Autos aus dem Reicht der Mitte, obschon solche bislang nur in homöopathischen Mengen auf hiesigen Straßen unterwegs sind. Eine zu hohe Abhängigkeit von China wird in Paris jedoch grundsätzlich skeptisch betrachtet.
Entsprechende Warnungen scheint Air Liquide aber getrost in den Wind zu schießen. Darauf deutet zumindest die Tatsache hin, dass das Unternehmen knapp 60 Millionen Euro investiert, um sich eine Luftzerlegungsanlage von Wanhua Chemical in Yantai in der Provinz Shandong zu sichern.
Air Liquide bleibt in China
Weiterhin ist der Bau einer neuen Produktionsanlage für flüssiges Argon vorgesehen, wie „Chemietechnik“ berichtet. Vor Ort betreibt das französische Unternehmen bereits weitere Anlagen, unter anderem zur Herstellung von Wasserstoff. Die nun getätigte Investition fällt vergleichsweise überschaubar aus. Sie ist dennoch ein Stück weit als Bekenntnis zu China zu verstehen.
Das ist dem Unternehmen aus ökonomischer Sicht auch kaum zu verübeln, schließlich punktet China gerade in der Industrie mit einigen Standortvorteilen. Daher lässt sich auch trefflich darüber diskutieren, ob Investitionen in der Volksrepublik nicht vielleicht in erster Linie ein Weckruf an Entscheidungsträger in europäischen Staaten sein sollten.
Die Anleger bleiben skeptisch
An dieser Stelle soll das Ganze wertfrei betrachtet werden. Die Anleger zeigen sich derweil wenig begeistert und die Air Liquide-Aktie gab am Donnerstag um 2,4 Prozent bis auf 167,12 Euro nach. Das Papier bleibt damit dem schon seit Jahresbeginn aktiven Seitwärtstrend treu und die Meldungen aus China müssen nicht unbedingt einen Einfluss gehabt haben. Offensichtlich sorgen sie aber auch nicht eben für neue Kauflaune.
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