Die Adyen-Aktie hat eine schwarze Woche hinter sich. Von Donnerstag bis Freitagmittag krachte das Papier des niederländischen Zahlungsdienstleisters um knapp 40 Prozent auf 860 Euro ein (Stand: 18.08.2024, 13:30 Uhr). Viele Milliarden Euro an Börsenwert wurden dadurch innerhalb weniger Stunden zunichtegemacht.
So lief es für Adyen im ersten Halbjahr 2024
Der Grund: Adyen hat am Donnerstag seine Halbjahresbilanz veröffentlicht, die an der Börse Angst und Schrecken verbreitete. So krachte die operative Gewinnmarge (EBITDA-Marge) in den ersten sechs Monaten um satte 15,2 Punkte auf 43 Prozent ein.
Analysten hatten zwar einen Profitabilitätsrückgang erwartet – allerdings bei weitem nicht in dieser Höhe. Zwar konnte Adyen im Berichtszeitraum seinen Umsatz um 21 Prozent auf rund 739 Millionen Euro verbessern. Wegen der niedrigeren Gewinnspanne verringerte sich aber trotzdem das operative Ergebnis (EBITDA) um 10 Prozent auf etwa 320 Millionen Euro.
Und: Auch das Umsatzwachstum entwickelte sich im Vergleich zum ersten Halbjahr 2022 nun schwächer. Damals waren die Erlöse im Jahresvergleich noch um 36,6 Prozent gestiegen.
Analysten größtenteils bitter enttäuscht
Die Analysten reagierten im Großen und Ganzen enorm enttäuscht auf das Zahlenwerk. Tammy Qiu von der Bank Berenberg senkte ihr Kursziel für die Adyen-Aktien nach den Zahlen von 1.950 auf 1.095 Euro. Ebenso stufte die Expertin den Titel von „Buy“ auf „Hold“ ab. Das wichtigste Element für die Adyen-Investmentstory sei ein kontinuierlich starkes Wachstum, so Qiu. Jetzt aber gebe es Zweifel am Wachstumsniveau. Auch fehle bis Ende 2024 eine operative Hebelwirkung.
Andere renommierte Experten reduzierten ihre Kursziele für die Adyen-Aktie ebenfalls massiv.
Immerhin: Es gab auch vorsichtig positive Stimmen. So senkte die Analystin Nooshin Nejati von der Deutschen Bank ihr Kursziel zwar von 1.750 auf 1.325 Euro. Die Expertin rät aber nach wie vor zum Kauf der Aktie. Trotz des unerwartet problematischen ersten Halbjahrs sei der Zahlungsabwickler „immer noch das schönste Haus in einer (temporär) hässlichen Nachbarschaft“, so Nejati. Die Analystin sieht in dem Kursrückgang daher eine Chance für langfristige Renditen.
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