Am 22. Juni schrieb ich Ihnen an dieser Stelle, dass den Aktionären der Adler Modemärkte AG ein Totalverlust droht und riet Ihnen, Ihre Adler-Aktien zu verkaufen (sofern Sie zu dem Zeitpunkt welche besaßen), solange der Verlust noch nicht bei 100% angekommen ist.
Nun kommt es tatsächlich zum Totalverlust: Nachdem der Insolvenzplan durch die Insolvenzgläubiger der Adler Modemärkte AG beim gerichtlichen Erörterungs- und Abstimmungstermin am 27. Juli 2021 einstimmig angenommen wurde und zwischenzeitlich rechtskräftig geworden ist, kommt es nun zum angekündigten Kapitalschnitt auf Null.
Adler-Aktie verschwindet von der Börse
Die Kapitalherabsetzung auf Null wird mit Eintragung im Handelsregister der Gesellschaft wirksam werden. Die bestehenden Aktionäre scheiden aus der Gesellschaft aus. Die Kapitalherabsetzung auf Null wird ein automatisches Delisting der Aktien der Gesellschaft an allen Börsenplätzen zur Folge haben.
Heißt: Die bestehenden Adler-Aktien werden sehr zeitnah wertlos ausgebucht. Wer die Aktien zu dem Zeitpunkt hält, erleidet einen Totalverlust! An dieser Stelle möchte ich noch einmal kurz mit Ihnen zurückblicken auf die Ereignisse der vergangenen Monate rund um die Aktie der Adler Modemärkte AG.
Was bei Adler in den vergangenen Monaten passierte
Am 12. Januar dieses Jahres meldete Adler, dass man wegen Corona-bedingter Belastungen eine Sanierung im Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung starte. Die Adler-Aktie, die zu Beginn des Jahres 2021 noch bei rund 2,40 Euro notierte (in der Spitze kam Adler sogar auf zweistellige Notierungen), sackte daraufhin auf rund 0,70 Euro ab.
Danach gab der Kurs noch weiter nach. Von Ende März bis Mitte Mai notierte die Adler-Aktie im Mittel bei etwa 0,20 Euro. Dann folgte eine verrückte Kursrally, die nichts mit veränderten operativen Perspektiven zu tun hatte, sondern einzig und allein von Zockern ausgelöst wurde, die es auf den schnellen Euro abgesehen hatten und nun ihren Einsatz verlieren werden.
Meine Empfehlung an Sie: Meiden Sie Penny-Stocks
Die optisch niedrigen Kurse der Penny-Stocks suggerieren Anlegern leider vielfach, dass die Aktien besonders günstig bewertet sind. Auch glauben viele Anleger, dass eine Aktie, die einen Euro kostet sich eher verdoppelt, als eine, die 100 Euro kostet. Es handelt sich dabei um eine fatale Fehleinschätzung.
Abschließend möchte ich Ihnen raten, Penny-Stocks mit operativen Problemen oder mit schwacher Bilanz dringend zu meiden. Die Wahrscheinlichkeit, dass Sie damit Geld verlieren, ist viel höher als die, dass Sie damit Geld gewinnen. Auch Totalverluste – wie es nun bei Adler Modemärkte der Fall ist – sollten hier stets mit einkalkuliert werden.
Wenn Sie dennoch Penny-Stocks erwerben, sollten Sie sich dessen bewusst sein, dass es sich dabei um reine Zockerei handelt. Zudem sollten Sie diese Zockerei nur mit Geld betreiben, auf das Sie nicht angewiesen sind.
Nächster 0,00-Euro-Kandidat: Wirecard
Der nächste Penny-Stock mit Kursziel 0,00 Euro ist übrigens die Wirecard-Aktie. Obwohl die Wirecard-Aktie von 200 Euro auf aktuell 0,30 Euro abgestürzt ist, ist die Aktie kein „Schnäppchen“. Mit größter Wahrscheinlichkeit wird auch diese Aktie – wie jetzt Adler – wertlos ausgebucht.