Adidas: Dieses Votum könnte Probleme bringen

Der Sportartikel-Hersteller Adidas bekommt Druck von Analysten. Knackpunkt: Das Geschäft in China. Aber auch die Bewertung hinterläßt Fragen.

Auf einen Blick:
  • Adidas lässt an der Börse Konkurrenz hinter sich
  • Jetzt Gewinnmitnahmen
  • Analysten mit Sorgen um China-Geschäft
  • Adidas hat Bewertungsrisiko

Kann Adidas seine Spitzenposition im Konkurrenzvergleich behaupten? Zwar ist der deutsche Sportartikel-Hersteller nur halb so groß wie der Branchen-Primus Nike. Doch in den vergangenen Monaten zeigte der Markt deutlich, dass man Adidas mehr zutraut. Zumal das Unternehmen insbesondere das leidige Thema mit den Restbeständen der Yeezy-Kollektion offenbar sehr elegant und am Ende auch durchaus ertragreich abarbeiten kann.

Adidas im Direktvergleich bislang Spitzenreiter

Im direkten Vergleich brachte es die Adidas-Aktie in den letzten zwölf Monaten auf eine positive Performance von zeitweise über 30 %, während Nike in der Spitze rund 26 % verlor. Noch stärker traf es den deutschen Konkurrenten Puma, der zeitweise 44 % unter dem Beginn des Berechnungszeitraums lag. Allerdings musste die Adidas-Aktie in den vergangenen Handelstagen einige Gewinnmitnahmen über sich ergehen lassen, was das Jahresergebnis inzwischen auf nur noch rund 19 % drückte.

Analystin senkt den Daumen

In diesem Umfeld der nächste Nackenschlag. Denn Barclays hat seine Einstufung für die Aktie auf Gleichgewichten von bislang Übergewichten herabgestuft. Gleichzeitig wurde das Kursziel deutlich von 254 Euro auf nur noch 215 Euro abgesenkt. Begründet wurde dies mit einer anhaltenden Nachfrageschwäche im chinesischen Markt.

Wobei die zuständige Analystin davon ausgeht, dass auch in den kommenden Jahren der chinesische Markt eher verhalten laufen dürfte und sich die Konkurrenzsituation dabei aber noch verschärft. Für die Aktie von Adidas bedeutet das konkret, dass sie jetzt de facto auf diesem Kursziel notiert, also zumindest aus Barclays-Sicht kein Potenzial bietet.

Adidas Aktie vor wichtiger Unterstützung

Für die Aktie kommt es in diesem Umfeld nun darauf an, dass man entweder das erreichte Niveau oder spätestens die 200-Tage-Linie verteidigen kann, die gleichzeitig auch eine Unterstützungszone aus dem Frühjahr markiert. Das Problem von Adidas dabei: Im Peer-Group-Vergleich ist Adidas immer noch am teuersten bewertet. Das geschätzte KGV für dieses Jahr liegt bei stattlichen 62. Diese soll sich zwar auf knapp 30 im Folgejahr reduzieren können.

Adidas Aktie Chart

Im Vergleich dazu: Nike wird auf Basis der 2025er Erwartungen mit unter 23 bewertet, Puma sogar nur mit 14. Das Durchschnitts-KGV in der Vergleichsgruppe liegt für kommendes Jahr nur bei gut 20. Hier muss also Adidas einiges dafür tun, um diese deutlich überdurchschnittliche Bewertung auch zu rechtfertigen, ansonsten dürften die aktuellen Gewinnmitnahmen nicht die letzten gewesen sein.

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