Adecco-Aktie im Höhenflug: Was steckt hinter dem Kurssprung?

Die Adecco-Aktie steigt um 11,7 %. Trotz Umsatzrückgang überzeugt das Unternehmen mit starkem Cashflow und KI-Strategie. Was steckt dahinter?

Auf einen Blick:
  • Adecco-Aktie steigt um 11,7 % trotz rückläufigem Umsatz und Gewinn.
  • CEO-Wechsel bei Akkodis sorgt für Unsicherheit – neuer Chef in Kürze.
  • KI und digitale Transformation als strategischer Wachstumstreiber.

Die Aktie des Personaldienstleisters Adecco ist heute an der Schweizer Börse bis zum Mittag um 11,69 % gestiegen. Dieser Anstieg überrascht viele Anleger, denn das Unternehmen hat kürzlich eher durchwachsene Zahlen für das vierte Quartal 2024 vorgelegt. Doch was steckt hinter der Kursrally? Ein genauer Blick auf die neuesten Entwicklungen gibt Aufschluss.

Die Adecco Group mit Sitz in Zürich ist einer der weltweit größten Anbieter für Personallösungen. Neben klassischer Zeitarbeit bietet das Unternehmen Dienstleistungen in den Bereichen Personalvermittlung, Weiterbildungen und Outsourcing an. Mit den Tochtergesellschaften Akkodis (Technologie- und IT-Beratung) und LHH (Karriereberatung und Transformation) deckt Adecco ein breites Spektrum des Arbeitsmarktes ab.

Adecco Aktie Chart

Umsatzrückgang, aber solide Marktstellung

Im vierten Quartal 2024 sank der Umsatz von Adecco um 4,6 % auf 5,9 Milliarden Euro im Vergleich zum Vorjahr. Auch die Gesamtjahreszahlen zeigen einen leichten Rückgang: Der Jahresumsatz lag bei 23,1 Milliarden Euro (-3 %). Besonders in Nordamerika und Europa blieb die Nachfrage gedämpft, während Lateinamerika und Asien Wachstum zeigten.

Die EBITA-Marge fiel im Jahresvergleich um 50 Basispunkte auf 3,1 %, blieb aber innerhalb des angestrebten Korridors. Trotz eines anspruchsvollen Marktumfelds gelang es Adecco, Marktanteile zu gewinnen: 200 Basispunkte Vorsprung gegenüber den wichtigsten Wettbewerbern zeigen, dass die Strategie des Unternehmens aufgeht.

Akkodis-Chef verlässt das Unternehmen – Was bedeutet das für die Zukunft?

Für Schlagzeilen sorgte zudem der überraschende Abgang von Jan Gupta, dem Chef der Tochtergesellschaft Akkodis. Er spielte eine zentrale Rolle bei der Zusammenlegung von Akka und Modis zur heutigen Akkodis. Sein Abschied könnte kurzfristig für Unsicherheit sorgen, doch Adecco hat bereits die Suche nach einem Nachfolger eingeleitet. Der neue CEO soll Akkodis in die nächste Wachstumsphase führen.

Akkodis selbst verzeichnete 2024 ein Umsatzwachstum von 1 % im Bereich Consulting & Solutions, während der Technologiesektor unter Druck blieb. Besonders in Deutschland leidet das Geschäft unter der Schwäche der Automobilbranche, doch langfristig könnte die zunehmende Nachfrage nach Outsourcing und digitalen Lösungen für neuen Schwung sorgen.

Starke Cash-Generierung trotz Herausforderungen

Ein positiver Aspekt der Q4-Zahlen war die starke Cash-Generierung. Der operative Cashflow stieg um 174 Millionen Euro auf 491 Millionen Euro, und die Free-Cashflow-Quote erreichte 109 %. Zudem reduzierte Adecco die Nettoverschuldung um 114 Millionen Euro auf 2,48 Milliarden Euro.

Die Dividendenpolitik wurde angepasst, um mehr finanzielle Flexibilität zu schaffen. Künftig richtet sich die Ausschüttung strikt nach einem Anteil von 40–50 % des bereinigten Gewinns, ohne eine garantierte Mindestdividende. Für 2024 bedeutet das eine Dividende von 1 CHF je Aktie.

Digitale Transformation als Wachstumshebel

Adecco setzt verstärkt auf Künstliche Intelligenz (KI) und digitale Lösungen, um den Rekrutierungsprozess effizienter zu gestalten. Die Integration von GenAI-Technologien soll sowohl die Produktivität der Recruiter als auch das Kundenerlebnis verbessern. Das Unternehmen arbeitet mit Partnern wie Salesforce und Microsoft zusammen, um die digitale Infrastruktur weiterzuentwickeln.

Besonders die Implementierung von KI-gestützten Tools in der Personalvermittlung könnte langfristig zur Margensteigerung beitragen. Zudem wird erwartet, dass Unternehmen zunehmend auf Outsourcing setzen, was Adecco zusätzliche Wachstumschancen bietet.

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