Der Ölpreis ist so hoch wie seit drei Jahren nicht mehr und auch der Branchenindex S&P/ASX 200 hat seit dem Corona-Crash wieder 70 Prozent gutgemacht – beiden Kennzahlen tendieren weiter nach oben. So könnte es sich lohnen, neben den großen Playern auch kleinere Akteure im Öl-Sektor in den Blick zu nehmen wie beispielsweise: 88 Energy.
88 Energy erkundet und bewertet Ölvorkommen im US-Bundesstaat Alaska. Das Unternehmen forscht in vier aussichtsreichen Gebieten mit einer Gesamtgröße von knapp 180.000 Hektar – etwa 70 Prozent der Fläche des Saarlandes.
Prall gefüllte Nachrichten-Pipeline
In den vergangenen Wochen stand die 88-Energy-Aktie mit einigen positiven Schlagzeilen im Fokus der Investoren. Der Pennystock kletterte seither um 50 Prozent auf 0,018 Euro.
Anfang Juni gab das Unternehmen bekannt, 50 Prozent der Arbeitsanteile am Projekt Peregrine erworben zu haben, einem aussichtsreichen Bohrungsgebiet in der Region Central North Slope. Der Vorbesitzer, die Alaska Peregrine Development Company, erhielt von 88 Energy als Gegenleistung eine Mischung aus Bargeld, Lizenzgebühren und Aktien.
Nach dem formellen Abschluss der Akquisition wird 88 Energy einen 100-prozentigen Anteil an dem Projekt besitzen. Das ermöglicht dem Explorer, das aussichtsreiche Gebiet bereits im kommenden Winter zu erkunden.
Vor einer guten Woche lieferte 88 Energy die nächste erfreuliche Botschaft: Das Unternehmen verkaufte Steuerrückzahlungen an einen nichtgenannten größeren Ölproduzenten für 18,7 Millionen US-Dollar. Statt bis zur vollständigen Gutschrift der Abgaben-Boni im Wert von 19,1 Millionen Dollar bis 2026 warten zu müssen, erhält 88 Energy den Betrag mit einem Abschlag sofort in bar.
Die Einnahmen aus dem Geschäft nutzt der Explorer nun, um 16,1 Millionen Dollar an Verbindlichkeiten zu tilgen, die Ende 2024 fällig gewesen wären. Auf Vorfälligkeitsentschädigung verzichtet der Finanzier dabei. Die restlichen Mittel werden für das Betriebskapital des Unternehmens verwendet.
Wenige Tage später gab es dann positive Neuigkeiten bezüglich der Merlin-1-Bohrung, eines von mehreren aussichtsreichen 88-Energy-Assets auf dem North Slope in Alaska. Merlin-1 startete im März und zielt auf eine zukünftigen Durchschnittsbruttoförderung von 645 Millionen Barrel. Die Bohrung ist nun abgeschlossen und die ersten Resultate der Interpretation der Bohrkerne sind vielversprechend.
So hat 88 Energy das Vorhandensein von Kohlenwasserstoff in den Proben bestätigt. Wichtig dabei: Die angebohrten Tiefen gehören zu den aussichtsreichen Zonen und das geförderte Material zeigt keine Anzeichen von biologischem Abbau.
Kurssprünge wären keine Überraschung
Der Steuer-Deal verschafft dem Unternehmen eine erhöhte Liquidität zu einer Zeit, in der sich viele Investoren bereits Sorgen um die finanzielle Situation von 88 Energy gemacht haben. Durch die vorzeitige Schuldenrückzahlung ist der Öl-Explorer auf einen Schlag schuldenfrei und kann so bis zu eine Million Dollar jährlich an Finanzierungskosten vermeiden – für ein Unternehmen mit einer Marktkapitalisierung von derzeit 265 Millionen Dollar eine große Erleichterungen.
Die vielversprechenden Resultate der Merlin-1-Bohrung kommen ebenfalls zur rechten Zeit. Das Investoren-Vertrauen wurde im April auf eine harte Probe gestellt, als es aufgrund eines Gerätedefekts in zwei Forschungsgebieten zu Stromausfällen kam. Die nächste Phase des geochemischen Analyseprogramms wird nun darauf abzielen, neben dem Vorhandensein von Öl auch die Art des Ausgangsgesteins zu bestätigen. Zudem plant 88 Energy im kommenden Jahr eine zweite Bohrung namens Harrier-1, die eine zukünftige Durchschnittsbruttoausbeute von 417 Millionen Barrel anvisiert.
Während sich die Ölbranche derzeit weiter erholt und der Preis des schwarzen Golds Kurs nimmt auf sein Fünf-Jahres-Hoch, brechen die positiven Überraschungen aus der Nachrichten-Pipeline von 88 Energy nicht ab. Wenn das so weitergeht, würden mich große Sprünge des Pennystocks von 50 Prozent und mehr nicht mehr verwundern.
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