Das Chicken-Game ist ein bekanntes Konzept aus der Spieltheorie, es zeigt sehr anschaulich die menschliche Natur in einer Konfliktsituation auf– und die verschiedenen Szenarien die sich daraus ergeben können. Zwei Autos fahren dabei direkt aufeinander zu, der der zuerst ausweicht ist das „Chicken“, der andere hat gewonnen. Im anhaltenden Handelskonflikt zwischen den USA und China verhält es sich aktuell ähnlich, nur das der Einsatz ein paar Milliarden Dollar höher ausfällt.
Fuß auf dem Gas
Im Moment rasen beide Nationen einfach aufeinander zu: Zölle werden erhöht, Abnahmestopps erteilt und Exportbeschränkungen wie beim H20-Chip von NVIDIA angepasst. Wenn keiner der Akteure bremst und es zur Kollision kommt, beläuft sich der Schaden wohl auf bis zu 2500 Billionen Dollar– so zumindest laut einer Analyse der Investment Bank Goldman Sachs.
Hohe Einsätze, auf beiden Seiten
Diese gigantische Zahl setzt sich einerseits aus den massiven Reserven von US-Staatsanleihen zusammen. Die China jahrelang strategisch eingekauft hat, Kostenpunkt: 1.670 Billionen Dollar– China könnte diese weitestgehend einfach liquidieren. Andererseits investieren US-Anleger aktuell über 800 Milliarden US-Dollar in chinesische Aktien. Erst kürzlich hatte US-Finanzminister Scott Bessen betont, dass ein mögliches Delisting chinesischer Firmen auf den heimischen Börsen in Betrachtung gezogen wird.
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Versiegen die Geldquellen?
Washington droht in Reaktion auf die ebenfalls angehobenen Zölle der Volksrepublik also mit drastischen Maßnahmen. Für den chinesischen Konsumgiganten Alibaba, der mit einem Börsenwert von 257 Milliarden Dollar an der New Yorker Börse notiert ist ein absolutes Alptraumszenario. Denn neben einer schrumpfenden Bewertung würde das Unternehmen durch eine sinkende Anlegerschaft ebenfalls eine wichtige Liquiditätsquelle verlieren.
Die Geschichte wiederholt sich
Schon 2022 war es für kurze Zeit an den US-Börsen zu einer Dekotierung von fünf Börsenpapieren aus China gekommen. Damals entbrannte ein Streit zwischen den Prüfungsstandards, involviert waren große Staatsunternehmen aus der Volksrepublik wie Sinopec oder PetroChina. Schlussendlich konnte der Streit beigelegt werden, wiederholt sich das Spiel?
Die Details sind entscheidend
Viele chinesische Firmen werden in den Staaten über sogenannte American Depositary Receipts (ADR) gehandelt, also von US-Kreditinstituten hinterlegte Wertscheine. Diese haben gegenüber der US-Börsenaufsicht SEC nicht nur weniger Berichtspflichten, sondern könnten auch einfach von der Regierung delistet werden. Da die eigentlichen Papiere ja institutionell hinterlegt sind.
Die Chance im eigentlichen Risiko
Doch hier ergibt sich auch eine Chance für Investoren. Denn wenn die ADR-gelisteten Unternehmen zeitgleich an der Börse in Hongkong gelistet sind, könnten Investoren im Falle eines Liquiditätsschocks die Hinterlegungsscheine aus New York in Stammaktien aus Hong Kong umwandeln. Die Bewertung wäre eine andere, so würden sich Investoren aber eine mögliche Hintertür aufhalten. Falls es am Ende wirklich zur Kollision kommt.
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