Was war da denn los? Am Montag schoss urplötzlich die 3M-Aktie steil nach oben. Der Grund ist ein vergangener Mega-Skandal, der den US-Mischkonzern nun offenbar weniger belastet als zuvor angenommen wurde.
3M und die fehlerhaften Ohrstöpsel
Im Mittelpunkt stehen Ohrstöpsel, die 3M an das US-Militär geliefert hatte. Die Produkte wurden von dem Unternehmen Aearo Technologies hergestellt, das 2008 von 3M übernommen wurde. Die Gehörschutze wurden in den Jahren 2003 bis 2015 von US-Soldaten in der Ausbildung und im Kampf eingesetzt – etwa in Afghanistan und dem Irak.
Das Problem: Die Ohrstöpsel sollen fehlerhaft gewesen sein, weshalb der Gehörschutz nicht einwandfrei funktionierte. Zudem hätten 3M bzw. Aearo Technologies keine adäquaten Anweisungen zum Gebrauch der Produkte gegeben, so die Kritiker. In der Folge soll es bei Hunderttausenden Soldaten zu Beeinträchtigungen des Gehörsystems gekommen sein.
Kommt 3M günstiger davon?
3M wird deshalb mit mehr als 300.000 rechtlichen Ansprüchen konfrontiert. Nun hat ein Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg neue Hoffnung für den Mischkonzern geschürt. Demnach könnte 3M für die Beilegung der mehr als 300.000 Klagen nur rund 5,5 Milliarden Dollar zahlen müssen.
Einige Experten hatten hingegen mindestens 8 Milliarden Dollar in Aussicht gestellt. Teilweise gingen die Schätzungen gar bis zu 15 Milliarden Dollar nach oben. Entsprechend positiv reagiere nun die Börse. Die 3M-Aktie stieg am Montag im deutschen Handel um etwa 5 Prozent, blieb aber dennoch weit unter alter Stärke. Der US-Titel notierte am Dienstagmittag auf 12-Monats-Sicht immer noch mit 23 Prozent im Minus (Stand: 29.08.2024, 12:45 Uhr). 3M hatte zuletzt rückläufige Gewinn- und Umsatzzahlen melden müssen.
Noch ist der Ohrstöpsel-Vergleich laut Bloomberg nicht offiziell bekannt gegeben worden. Eine Präsentation des Deals wird aber zeitnah erwartet.
3M: Skandale über Skandale
Zur Einordnung: Kaum ein anderer US-Konzern war in den letzten Jahren so heftig in den Strudel mehrerer Skandale geraten wie 3M. Neben dem Ohrstöpsel-Debakel wurde dem Konzern vorgeworfen, mit giften „Ewigkeitschemikalien“, sogenannten Forever Chemicals, die Wasserversorgung in den USA kontaminiert zu haben.
Inzwischen hat sich 3M im Rahmen eines Vergleichs bereiterklärt, öffentliche Wasserversorger in den USA 13 Jahre lang finanziell zu unterstützen, die von den Kontaminationen betroffen gewesen sein sollen. Um sämtliche Rechtsstreitigkeiten rund um die Forever Chemicals zu begleichen, muss 3M mindestens 10,3 Milliarden Dollar auf den Tisch legen. Ende 2022 kündigte der Konzern zudem an, solche Chemikalien nicht mehr zu produzieren.
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