Das US-Unternehmen 2seventy bio entwickelt Zelltherapien zur Behandlung von Krebserkrankungen. Bekannt wurde es vor allem durch das Krebsmedikament Abecma, eine innovative CAR T-Zell-Therapie gegen das Multiple Myelom, eine aggressive Form von Blutkrebs. Nun übernimmt der Pharmariese Bristol Myers Squibb seinen bisherigen Partner für 286 Millionen Dollar – eine Nachricht, die den Kurs von 2seventy bio um satte 77 % in die Höhe schnellen ließ.
Abecma als Schlüssel für den Deal
Die beiden Unternehmen arbeiten schon seit Längerem eng zusammen an der Entwicklung und Vermarktung von Abecma. Durch die vollständige Übernahme kann Bristol Myers künftig Kosten einsparen, denn bisher mussten Gewinne aus Abecma geteilt werden. Analysten sehen genau darin das größte Potenzial des Deals. „Bristol Myers spart langfristig bei den Gewinnbeteiligungen und verbessert so seine Margen“, erläutert Analyst David Risinger von Leerink laut Reuters.
Strategiewechsel nach harten Zeiten
Im vergangenen Jahr hatte 2seventy bio mit Absatzproblemen zu kämpfen. Das Unternehmen konzentrierte sich vollständig auf Abecma und verkaufte zuvor sämtliche experimentellen Therapien an Regeneron Pharmaceuticals. Dieser radikale Schritt sollte helfen, wieder profitabler zu werden – gelang jedoch nur teilweise. Die Umsätze mit Abecma schrumpften zuletzt sogar um mehr als 32 % auf 242 Millionen Dollar.
2seventy bio Aktie Chart
Übernahmeprämie lockt Anleger
Für die Anleger von 2seventy bio ist die Übernahme dennoch attraktiv: Bristol Myers bietet 5 Dollar pro Aktie in bar, ein Aufschlag von beachtlichen 88 % zum letzten Börsenschlusskurs. Die Transaktion soll bereits im zweiten Quartal 2025 abgeschlossen sein. Anleger sollten dennoch bedenken: Mit dem Abschluss der Übernahme wird 2seventy bio von der Börse genommen. Die aktuelle Kursexplosion spiegelt vor allem die Reaktion auf den Aufschlag wider, weniger die langfristige Perspektive.
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