Liebe Leserinnen und Leser,
einen schönen Start in die neue Woche hat die Düsseldorfer Rheinmetall leider nicht gehabt. Das Rüstungsunternehmen ging mit fast -2 % aus dem Handel. Dabei blieb der Wert über 600 Euro und somit im Aufwärtstrend – Sorgen muss sich niemand machen. Die kurzfristige Perspektive aber täuscht etwas größere Schwächen vor als der mittel- und langfristige Blick auf das Papier.
Der Konzern möchte seinen Umsatz verdoppeln – bis 2027
Vor wenigen Wochen gaben die Düsseldorfer bekannt, dass der Umsatz sich verdoppeln soll. In drei Jahren sollte der Konzernerlös die Traummarke von 20 Milliarden Euro erreichen. Im zurückliegenden Jahr sollen es etwa 9,98 Mrd. Euro Erlös geworden sein. Aktuell wird das Nettoergebnis für 2024 auf 863 Millionen Euro geschätzt und der Marktwert auf 26,68 Mrd. Euro. Das bedeutet für Investoren:
Die Nettomarge bezogen auf den Umsatz liegt bei geschätzten 8,64 %. Im nun neuen Jahr soll die Nettomarge sogar auf gut 10,1 % steigen. Aus dem Umsatz von 12,59 Mrd. Euro sollen Nettogewinne von 1,28 Mrd. Euro entstehen.
Das Unternehmen ist also profitabel – und würde bei einem Umsatz von 20 Mrd. Euro im Jahr 2027 ziemlich genau 2 Mrd. Euro Gewinn erzielen, wenn die Verhältnisse sich nicht ändern. Es lohnt sich ein genauer Blick:
Bei einem Marktwert von 26,68 Mrd. Euro Anfang 2025 würde die Aktie Ende 2927, wenn der Kurs sich nicht ändern würde, bei 13,34 liegen.
Diese Relationen sind ein saftiges Versprechen für den Rüstungskonzern, weshalb sich der angekündigte Blick für Sie lohnt. In den vergangenen knapp 10 Jahren hat der Markt ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von durchschnittlich 22,7 gezahlt. Wenn sich nichts ändert, wird bei einem KGV von 13,3 die Aktie Ende 2027 unterbewertet sein. Das typische KGV von 22,7 zugrunde gelegt würde die Aktie dann 70 % höher notieren müssen als heute.
Zusammengefasst: Der Umsatz soll sich bis Ende 2027 verdoppeln. Wenn die Nettoergebnismarge bei etwa 10 % bleibt, würde die Aktie ein KGV von gut 13 aufweisen. Der Markt zahlt aber typischerweise für die Rheinmetall ein KGV von 22,7. Es fehlen also bis Ende 2027 noch 70 %, sehr konservativ geschätzt.
Die Wahrheit ist noch viel besser. In den kommenden Jahren soll die operative Marge bei 14 bis 15 % liegen. Tatsächlich ist bei einer fairen Bewertung für die Rheinmetall also noch wesentlich mehr möglich.
Voraussetzung dafür ist, dass die Umsätze tatsächlich so schnell und kräftig steigen. Das gilt es zu prüfen.
Rheinmetall: Um 70 % zu gewinnen, muss der Markt weiter wachsen
Rheinmetall ist ein Rüstungsunternehmen mit einigen anderen Nebengeschäften. Die sind allerdings nicht beachtlich.
Die grobe Umsatzverteilung ist recht übersichtlich: Fahrzeugsysteme (Rad- und Kettenfahrzeuge etc., also Panzer) bringen knapp 36 %. Waffen- und Munitionssysteme werden mit gut 20 % ausgewiesen. Sonden, Aktuatoren und Elektronische Lösungen bringen 33 %.
All das wird in der Rüstung eingesetzt. Also kommt es auf die Rüstung an – und hier auf die Aufrüstung innerhalb Europas sowie in Asien und im Nahen Osten, in erster Linie. Dies sind alles Kriegs- oder Konfliktgebiete. Israel/Palästina, die sonstigen Konflitherde im Nahen und Mittleren Osten sowie auch die Ukraine spielen eine große Rolle.
Die Börsen haben über einen längeren Zeitraum befürchtet, dass es in der Ukraine zu einem Waffenstillstand oder gar einem dauerhaften Frieden kommen würde. In der Logik der Aufrüstung wäre dann der Aufschwung vorbei, so zynisch es klingen mag.
Tatsächlich jedoch stellt sich die Situation vollständig anders dar. Die Ukraine wird – so hoffen die meisten – ihren Frieden finden. Wahrscheinlich wird die Lösung eine Art von Sonderstatus sein, so schreiben es die Medien über die Pläne, die Donald Trump vorsieht und vorantreiben soll, um die USA mittelfristig zu entlasten. Die Ukraine müsste dann in irgendeiner Form unter einen militärischen Schutzschild. Dies wird ggf. nicht die Nato sein, aber UN-Truppen, eventuell unter Unterstützung durch die Nato.
Diese weitreichende Schutzfunktion wird sich – so ist zu erwarten – vor allem an den Grenzen des dann geteilten Landes (die Ostgebiete dürften ggf. unter russische Verwaltung gestellt werden) abspielen. Entlang einer ganzen Ostgrenze müsste die Bewaffnung durchgehend sichergestellt sein und in großen Teilen gegenüber dem Status Quo wieder aufgeforstet werden.
Rheinmetall hat eigene Panzerproduktionsstätten in der Ukraine. Es wäre zumindest naheliegend anzunehmen, dass vor allem Rheinmetall allein in der Ukraine als Lieferant weitere Geschäfte machen würde.
Die Nato möchte mehr Aufrüstung sehen
Unabhängig davon, möglicherweise nur infolge des Auslösers Ukraine-Krieg, fordert die Nato eine weitergehende Aufrüstung. Statt bis dato 2 % p.a. vom Bruttoinlandsprodukt, das jährlich erwirtschaftet wird, sollen die Bündnisstaaten 3 % p.a. investieren. Das geht vor allem an die Adresse der Rüstungsindustrie, denn es wird vor allem an Material fehlen. Das heißt, Waffen, Waffensysteme und Munition, Drohnen etc. werden einen eigenen Nato-Absatzmarkt finden. Der Markt ist oligopolistisch aufgestellt, d. h., es gibt nicht viele ernsthafte und große Anbieter, die den wachsenden Aufrüstungsbedarf dauerhaft sicherstellen können.
Rheinmetall zählt zu diesem Kreis.
In Summe also wird die Rheinmetall von den gegenwärtigen Konflikten und Kriegen wie auch wegen der dauerhaften Aufrüstung mit mehr Aufträgen als bislang rechnen können. Der Umsatz also, den Sie oben sehen, wird mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit steigen.
Bei hohen Nettogewinnmargen dann wird die Rheinmetall automatisch wertvoller. Über das o.g. KGV wird das auch messbar sein, womit die Aktie von den Kriegen und Konflikten fast automatisch profitieren muss. Zusätzlich ist der Wert im Aufwärtstrend, hat noch die Analysten hinter sich – die im Durchschnitt der vergangenen Jahre die Kursziele permanent angehoben haben.
Rheinmetall Aktie Chart
Eine solche Aktie wie die von Rheinmetall vereint mit solchen Daten zwei Welten: Die gute Kalkulierbarkeit von Value-Unternehmen, deren Wachstum überschaubar ist – und die Wachstumsraten von Hypergrowth-Konzernen. Rheinmetall darf sich über die weltpolitische Situation 2025 und in den Folgejahren freuen. Die Auftragsbücher sind ohnehin über Jahre ausgelastet – und werden sich sicher noch weiter ausdehnen lassen. Die Börsen folgen über kurz oder lang solchen Entwicklungen in aller Regel und mit seltenen Ausnahmen.
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